Als ich im August mal auf einer hübschen kleinen Biotopfläche auf unserem Industriegelände auf Arbeit Fotos und Artenkartierungen machen konnte, habe ich auf den Trockenrasen und Ruderalflächen auch ein paar schöne Pflanzen gefunden. Hier nur eine kleine Auswahl mit den schönsten Bildern.
Das erste Foto ist mal nicht das Tüpfel-Johanniskraut (Hypericum perforatum), sondern zur Abwechslung mal das Gefleckte Johanniskraut (Hypericum maculatum). Die namensgebenden schwarzen Flecken (oder Punkte, bis zu Strichen) sind nicht immer zu sehen, bei diesem Exemplar aber sehr deutlich ausgeprägt. Der Stängel bei H. perforatum ist immer zweikantig, hier bei H. maculatum jedoch stets vierkantig. Dieses Merkmal ist immer zu sehen bzw. besser zu erspüren
Fotos 2&3 zeigen einen häufigen Vertreter der oft schwer zu bestimmenden Korbblütler, das Gewöhnliche Bitterkraut (Picris hieracioides). Auffällig sind die (hier nicht sichtbaren) Laubblätter, die entfernt an Löwenzahn erinnern. Vieles an der Pflanze wie die unterseitig rötlich gefärbten Kronblätter (kennt man sonst vom Kleinen Habichtskraut) sind sehr variabel.
Foto 4 zeigt ganz dem Namen nach, die dazu passende Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum). Insbesondere vom Habitus und Blüten(größe) erinnert sie stark an die nah verwandte Windblumen-Königskerze (Verbascum phlomoides). Hier hilft ein Blick an die Laubblätter: Sind sie stark herablaufend (also in ausufernder Weise mit dem Stängel verbunden) und besonders filzig, ist es V. densiflorum. Königskerzen sind ein Geschenk der Natur, sie kommen meist von alleine auf nicht genutzten Flächen, sehen äußerst schön aus und bieten eine Menge Nektar für Insekten.
Foto 5 zeigt eines der vielen Gänsekräuter-Arten (Potentilla spec.), das Kriechende Fingerkraut (Potentilla reptans).
Die Wurzel der Pflanze von Foto 6&7 ist im Herbst und Winter als leckeres, saisonales Gemüse bekannt: Es ist die (wilde) Pastinake oder auch Pastinak (Pastinaca sativa). Die Blüten wirken auf den ersten Blick sehr unscheinbar, aber – wie bei so vielem – wenn man mal genau hinschaut, ein echtes ästhetisches Meisterwerk der Natur Auf Foto 8 findet eine kleine Insektenparty auf der Pflanze statt – ein netter Hinweis der Natur, dass unsere Insekten lieber unspektakuläre, heimische Pflanzen möchten, statt hochgezüchtete Zuchtblumen oder Gewächse vom anderen Ende der Welt.
Das Schmalblättrige Weidenröschen (Epilobium angustifolium) auf den Fotos 9&10 ist auch ein schöner Anblick. Es mag eher lichte, nährstoffärmere Flächen wie Wegränder, Kalamitätsflächen, Ruderalflächen, Lichtungen etc und kann bis zu 120cm hoch wachsen.
Echt hart im nehmen und ausdauernd, ist das Ruprechtskraut bzw. Stinkender Storchschnabel (Geranium robertianum) auf Foto 11. Es blüht noch recht spät im Jahr (bis Oktober ist der Normalfall) und wächst auf Felsen, Ödflächen, zwischen Steinen, an Waldwegen usw. Die Herkunft des Namens könnt ihr selbst herausfinden: Hinknien, Nase nah an die Blüten halten, kräftig einatmen
Zu Vorletzt, leicht erkennbar, eine Flockenblume, genauer gesagt die Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea). Gleich erkennbar ist der Unterschied zur ähnlichen und bekannten Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa), deren Korbhülle ganz anders aussieht.
Und zum Schluss die Weiße Lichtnelke, die Ähnlichkeit mit dem Taubenkropf Leimkraut besitzt – Kein Wunder, beide gehören zur selben Gattung Silene spec.