Über Parasiten, Ökosysteme und Feldsperlinge

Diese zwei Feldsperlings-Individuen konnte ich letztes Jahr im Juni fotografieren. Während der eine einen blätternden, gefärbten Schnabel zeigte und ansonsten fit war, zeigte sich der andere recht lethargisch und wies auch fehlende Federn am Schnabelgrund auf. Vermutlich handelt es sich dabei um einen Parasitenbefall wie bspw. durch (Grab-)Milben. Das ist allerdings nicht sicher zu sagen, da es eine riesige Fülle an Parasiten gibt, die – wie überraschend – nun wahrlich keinen guten Ruf genießen.

Dabei zeigt die neuere Forschung, vor allem aus dem Bereich der Ökologie, dass Parasiten ein essenzieller und unabdingbarer Teil von intakten Ökosystemen sind. Sie halten Nahrungsnetze am laufen und erzeugen genug Selektionsdruck, um den Genpool fit und wehrhaft zu halten. Kein Wunder, denn wie man heute annimmt, müssen sich potenzielle Wirte schon seit ca. 500 Millionen Jahren mit parasitischen Lebensformen herumschlagen. So sagen Ökologen wie bspw. Peter Hudson von der Penn State University auch, dass ein gesundes Ökosystem auch reich an Parasiten ist.

Wir Menschen, die gut und gerne heutzutage 80 Jahre und älter werden, haben an ein gesundes Leben natürlich auch andere Maßstäbe. Die meisten Singvögel allerdings leben bis auf Ausnahmen i.d.R. nur 2-5 Jahre.