Geschäftige Zeit für die Bunten

Jetzt im Mai war im Stadtwald alle paar Meter ein ausdauerndes sowie auch forderndes Piepsen aus den Bäumen zu hören: Es waren zum Großteil Nestlinge des Buntspechts, die unermüdlich nach mehr Futter gerufen haben, was von den Eltern mit vielen Anflügen quittiert wurde. Bei Singvögeln wie bspw. unseren Meisen ist es weitbekannt, dass diese ihr Nest zur Brutzeit reinlich und frei von Kot halten. Das ist in der Vogelwelt keine Selbstverständlichkeit, wenn man bspw. an höhlenbrütende Eulen denkt. Spechte sind keine solche „Schmutzfinken“ und wie man auf einem der Fotos sehen kann, wird der Kot aus dem Nest bzw. der Höhle heraustransportiert. Das ganze funktioniert deshalb so gut, da der Kot der Jungvögel in einer Art Säckchen ausgeschieden wird.

Rechnet man Brut- und Nestlingszeit zusammen, kommt man auf eine Dauer, die der ähnlich großer Vögel in etwa entspricht. Allerdings sind die Anteile bei Spechten stark verschoben: Die Brutdauer ist sehr kurz gehalten, beim Buntspecht z.B. durchschnittlich nur 8,5 Tage. Man erklärt sich diese Besonderheit damit, da sich in der Tiefe der Bruthöhle mit der Zeit der Kohlendioxidanteil erhöht und die passive Sauerstoff-Diffusion durch die Eierschale zum Embryo hin für die Versorgung nicht mehr ausreichend wäre. Durch das besonders zeitige Schlüpfen, bekommen die Küken durch die aktive Atmung nach dem Schlupf genügend Sauerstoff ab.