Schöne Insekten an einer renaturierten Kiesgrube Mitte Mai

Mitte Mai habe ich an einer renaturierten Kiesgrube und NABU-Gebiet mit dem Makro einige schöne, gewöhnliche und außergewöhnliche Insekten verschiedener Ordnungen und Familien fotografiert.

1. Der erste Eindruck hat mit den wuscheligen und langen Palpen sowie der Körperform schon mehr an einen Zünsler erinnert, der kleine Flattermann entpuppte sich dann aber doch als zugehörig zur Familie der Wickler, es ist Agapeta hamana.

2. Der Grünader-Weißling (Pieris napi) ist hier in der Region unser häufigster Weißling, eine Paarung erlebt man aber auch nicht alle Tage, umso schöner war die Gelegenheit zu diesen Fotos. Der schamrote Zuschauer auf dem ersten Bild ist übrigens die Gemeine Blutzikade.

3. Ein weiterer und häufiger Vertreter aus der Familie der Wickler, ist Hedy nubiferana auf diesem Foto.

4. Die Libelle ist ein junges, sich gerade umfärbendes Männchen, der sehr häufigen Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella), das sich gerade am Acker-Schachtelhalm festhält.

5. Ein richtig schöner Vertreter der Spanner (Geometridae) ist das Artenpaar Johanniskraut-/Sandheidenspanner (Aplocera plagiata/efformata). Die beiden Arten kann man entweder über eine Genitaluntersuchung oder durch detaillierte Fotos der Unterseite des Abdomens unterscheiden.

6. Rüsselkäfer sind richtige Winzlinge, dieser hier spaziert gerade auf dem Rand des Blattes einer Brennnessel; damit wird klar wie klein er ist. Die Art ist Phyllobius virideaeris.

7. Eine richtig tolle Besonderheit und etwas ungewöhnlich im Gebiet, war das Vorkommen von Raupen vom Dunkelblauen Widderchen Rhagades pruni. Ohne sehr intensive Suche konnten wir 12 Stück an Blättern der Schlehe (Prunus spinosa) ausfindig machen. Ein toller Fund dieser sich im Rückgang befindlichen Rote Listen-Art!

8. Dieser Spanner hat zwei gebräuchliche Trivialnamen: Schwarzrand-Harlekin und Vogelschmeiß-Spanner  (Lomaspilis marginata). Die Herleitung beider Namen dürfte selbsterklärend sein Abgesehen von der sehr innovativen Tarnung, ist das wirklich ein schöner Nachtfalter.

9. Mit der Zeichnung der unteren Flügelbinde sowie dem Basalfleck, welcher sich über zwei Zellen erstreckt, ist das hier klar eine Weiden-Skorpionsfliege (Panorpa vulgaris) , männlich. Skorpionsfliegen gehören nicht zu den klassischen Fliegen (Zweiflügler), sondern den Schnabelfliegen und besitzen daher auch vier Flügel. Zur Unterscheidung unserer Skorpionsfliegen ist ein genauer Blick auf die Zeichnungen der Flügel notwendig, wobei man immer individuelle Variationen beachten sollte.