Gestern war ich auf Wiesen mit Heckensäumen und an Weideflächen unterwegs und konnte einige schöne Beobachtungen machen. Unter den 14 Tagfalterarten, waren allein 5 Bläulingsarten – Ein schöner Lichtblick in diesem mauen Jahr. Einige der Arten habe ich auf den Sensor gebannt und stelle sie euch im Beitrag vor.
Die ersten beiden Fotos zeigen ein Männchen vom Braunen Feuerfalter (Lycaena tityrus) auf Gewöhnlichen Hornklee. Bei dieser Art ist es so, dass es das Weibchen ist, welches mit bunten Farben auffällt und dem Männchen diese orange Färbung fehlt. Dafür irisiert die Oberseite, je nach Lichteinfallswinkel, in bunten Farbtönen. Das dritte Foto zeigt dann ein Weibchen auf der Gewöhnlichen Schafgarbe – Hier sieht man schön die orange Färbung.
Das vierte Bild zeigt unseren häufigsten Bläuling, den Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus). Genauer gesagt, sieht man ein Paar bei der Kopulation, links das etwas abgeflogene Männchen und rechts ein noch recht frisches Weibchen. Da die Geschlechtsorgane bei Schmetterlingen nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip aufgebaut sind, sind diese in schwierigen Fällen nicht nur für die Bestimmung Ausschlag gebend (Genitaluntersuchung), sondern bi der Kopulation auch fest miteinander verhakt, sodass sie sich nicht mal eben so wieder trennen können.
Foto Nr. 5 zeigt einen weiteren Bläuling der Unterfamilie der Feuerfalter Lycaeninae, es ist der Kleine Feuerfalter (Lycaena phlaeas), der hier Nektar aus einer Wiesen-Witwenblume trinkt. Unter den Feuerfaltern ist es diese Art, die man noch am häufigsten antreffen kann.
Die Fotos 6&7 zeigen einen Bläuling, der schon im Flug etwas anders gewirkt hat: sehr klein, heller Unterseite und ein sehr unruhiger Zickzack-Flug. Der Blick auf die Unterseite und die namensgebenden Zipfel haben dann gezeigt: Es handelt sich um den Kurzschwänzigen Bläuling (Cupido argiades). Als Art der Gattung Cupido ist er damit nah mit dem Zwerg-Bläuling (Cupido minimus) verwandt.
Zum Abschluss gibt es noch einen Dickkopffalter, der die letzten Jahre eine steile Karriere mit positiver Bestandsentwicklung und weiterer nordöstlicher Ausbreitung hingelegt hat: Es ist der Zweibrütiger Würfel-Dickkopffalter (Pyrgus armoricanus). Die Bestimmung der Dickkopffalter kann mitunter kniffelig sein, hier ist Gewissenhaftigkeit gefragt. Der Deutsche Trivialname der Art leitet sich davon ab, dass dieser Dickkopffalter noch eine zweite Generation im Jahr hervorbringt, bei passenden Bedingungen auch eine dritte, mitunter unvollständige – Davon leitet sich ein weiterer Trivialname ab: Mehrbrütiger Würfel-Dickkopffalter.