Hungriger Fitis-Nachwuchs

Eine schöne Sichtung in einem Kiefernwäldchen am Rand einer Sand-Strauch-Trocken-Heide war die kleine Fitis-Familie im Juni, rechts auf dem Foto sieht man den bettelnden Jungvogel.

Das kleine überdachte Nest wird nah am Boden oder an dichter Vegetation gebaut und besteht aus Laub, Gras und Moos. Innen wird vor allem mithilfe von Federn gepolstert. Hier ist es allein das Weibchen, welches 5-7 Tage am Nest baut, im Gegensatz zum Beispiel zum Zaunkönig. Das Gelege besteht i.d.R. aus 4-8 Eiern.

Ein Strauch tut’s auch

In der Kyritz-Ruppiner Heide hat sich dieser Baumpieper im Juni auch mit einem Strauch als Singwarte begnügt; in der xerothermen Landschaft war es vielleicht auch einfach zu anstrengend bis hoch auf die wenigen Bäume zu fliegen

Mit 252.000-360.000 Brutpaaren steht der Baumpieper auf der Roten Liste bedrohter Arten in Deutschland auf der Vorwarnstufe, da seine Bestände langfristig abgenommen haben und mittlerweile auf dem niedrigen Niveau stagnieren. Damit geht es ihm von unseren Piepern immer noch weitaus am besten; gerade Brach- oder Wiesenpieper nehmen weiterhin massiv aufgrund von Lebensraumzerstörung und Verlusten von Gelegen – Pieper sind allesamt Bodenbrüter – ab.

Der Baumpieper ist auf dem Eurasischen Kontinent recht weit verbreitet: Die Südgrenze liegt auf der Höhe von Nordspanien und das Brutgebiet reicht bis ans Nordkap. Nach Osten hin wird die Verbreitung schmaler und zieht sich in einem schmalen Band durch die sibirische Taiga. Unsere mitteleuropäischen Baumpieper ziehen ab Ende Juli und August bis spätestens Oktober in die Savannen West- und Ostafrikas und kommen ungefähr ab Mitte April zurück.

Darum Distelfink

Ausgestattet mit einem extralangen und besonders spitzen Finkenschnabel, ist der Stieglitz wie geschaffen dafür, um auch tiefer gelegene Samen aus der Wilden Karde oder Kratzdistel-Arten zu puhlen. Mit seinen 13-19g Körpergewicht hangelt er sich artistisch an die passende Position oder nutzt das Gewicht, um einen Pflanzenstängel so umzubiegen, dass er den Samenstand in der Horizontalen besser erreichen kann.

Auf den beiden Fotos vom August sitzt der auch Distelfink genannte Stieglitz auf einer Krausen (Ring)distel und gönnt sich ein schönes Abendbrot.

Es sind solche Gewächse, mit denen man unseren Wildtieren und der Natur einen Gefallen tun kann. Kratzdisteln bieten nicht nur Samen für Vögel und schöne lila Blüten fürs Augen, sondern Nektar für spezialisierte Wildbienen, viele Schmetterlinge, Schwebfliegen und einige Schmetterlingsarten entwickeln sich als Raupe an ihnen.