Amsel im Winter

Aus einem vergangenem schneereichen Winter, habe ich heute einige Fotos der allseits bekannten Amsel fertig gemacht. Dass das erste Bild ein Männchen und der Rest Weibchen zeigt, bekommen auch viele Nicht-Ornithologen hin. Allerdings ist das nicht immer so klar, da vor allem das Gefieder von Weibchen enormen individuellen, genetischen Unterschieden unterliegt.

Es geht schon los beim Braunton des weiblichen Federkleids: Von Hellbraun, einem beinahe schwarzen Dunkelbraun oder eher einem rötlichen Braun, ist alles möglich. Auch die aufgehellten Bereiche an Hals und Bauch können von einem weißlichen Beige bis zu Dunkelbraun variieren und dabei mal mehr oder weniger Strichmuster aufweisen.

Da könnte man meinen, dass es beim Schnabel einfacher ist, denn Amselweibchen weisen für gewöhnlich einen gräulich-bräunlich überhauchten Schnabel mit wenig Orange auf. Aber auch hier gibt es genetische, hormonelle als auch altersbedingte Variationen. Vor allem zur ersten Brutzeit hellt sich der Schnabel etwas auf und wird gelblicher, was mit jeder weiteren Saison zunehmen kann. Außerhalb der Brutzeit färbt sich der Schnabel dann wieder ins Bräunliche. Wie es aussieht, wenn ein Amselweibchen sowohl ein besonders dunkles Gefieder aufweist, als auch einen hormonell und altersbedingt besonders gelben Schnabel zeigt, ist auf dem Webcam-Clip einer niederländischen Amselbrut sichtbar. Die Geschlechter sind auf den ersten Blick kaum zu unterscheiden! Das Weibchen ist das Individuum oben im Bild.