Saatkrähen im Winter

Ein nicht ganz so häufiger Vertreter unserer heimischen Vertreter der Rabenvögel ist die Saatkrähe, die in Deutschland mit 105.000 Brutpaaren vorkommt, welche regional stark unterschiedlich verteilt sind. So gibt es weite flächendeckende Regionen ohne Vorkommen und wieder punktuell Regionen welche mit höherer Dichte, was auch daran liegt, da Saatkrähen im Gegensatz zu den Rabenkrähe Koloniebrüter sind.

Das (Brut-)Vorkommen dieser Art wird durch die hier überziehenden und überwinternden Trupps aus Europas Norden und Nordosten von vielen Krähenhassern stark überbewertet – so wie bei den Tieren auf den Fotos, welche lediglich in Leipzig überwintern und im Frühjahr wieder abziehen. Für einige Leute sind speziell Saatkrähen ein Dorn im Auge, da es in den Brutkolonien in Bäumen oft hoch her geht: Da wird sich unter lautem Gezeter gegenseitig Nestmaterial geklaut und um Nistplätze gekämpft, gebalzt und geworben und natürlich entsprechend viel bei den sozialen und intelligenten Rabenvögeln kommuniziert.

Man kann natürlich auch die Frage aufwerfen, warum auf den Dörfern, wo sich die Leute beschweren, wöchentliches Rasenmähen, Laubbläser im Herbst, laut aufdrehende Motorräder, Fußball-Feiern bis in die Nacht, Feuerwerk zu jedem Anlass etc. nicht als Lärm gilt, während die natürliche Geräuschkulisse auf dem Land als störend empfunden wird.

Ein Foto zeigt einen bläulichen Schleier auf dem Auge – Das ist die schließende Nickhaut, die übrigens keine Besonderheit von Vögeln ist. Ganz im Gegenteil, die Nickhaut ist sozusagen als drittes Augenlid bei Wirbeltieren generell ein weit verbreiteter Normalzustand, oft auch transparent. Es sind wir Menschen und weitere Primaten, die mit einer zurückgebildeten Nickhaut die Ausnahme bilden.