Junge Amsel mit Beerenhunger

Die Fotoreihe vom Februar zeigt ein vorjähriges Amselmännchen beim Verzehren von Efeubeeren – Der etwas bedröppelte Blick auf dem letzten Foto war der Tatsache geschuldet, dass die Beere heruntergefallen ist Aber es gab ja noch reichlich Ersatz.

Dass es ein Männchen im 2. Kalenderjahr (KJ) ist, erkennt man daran, dass noch Reste der dunklen Schnabelfärbung des juvenilen Stadiums zu sehen sind, als auch an den restlichen juvenilen Handschwingen, die typisch für junge Amselmännchen noch eher bräunlich sind. Erst mit der nächsten Mauser wachsen dann schwarze Handschwingen.

Ganz Allgemein gibt es aber auch andere Gründe, warum sonst schwarze Gefiederanteile eher bräunlich sein können. Der hohe Melaninanteil von dunklen Federn setzt eine entsprechende Zufuhr an wertvollen Nahrungsbestandteilen wie Mineralien voraus – Dementsprechend kann Mangelernährung die Synthese von Melanin beeinträchtigen. Dann wird generell weniger Melanin oder mehr Phaeomelanin anstelle von Eumelanin produziert. Auch Stress wie auch lang einwirkende Sonnen- bzw. UV-Einstrahlung können zu einer bräunlichen Färbung führen. Ersteres stört ebenfalls die Melaninsynthese und letzteres Phänomen kennt man allgemein unter dem Begriff „Ausbleichen“.

Bei dem jungen Amselmann war aber alles soweit wie es dem Alter entsprechend sein sollte. Er ist in dem Habitat den Winter über auch super mit (Efeu)beeren versorgt. Wer also etwas für Vögel gerade zur kargen Winterzeit tun möchte, der sollte Efeu wachsen lassen. Davon profitieren nachweislich über 60 Vogelarten!