Die Pfeifenten aus dem Norden – mit einer Besonderheit

Es gibt einige tolle und seltene Entenarten in Deutschland, aber die Pfeifente würde ich mit zu den seltensten zählen, da sie im Gegensatz zu anderen seltenen Enten, hier so gut wie gar nicht als Brutvogel vorkommt (20-35 BP) und man sie nur im Winterhalbjahr beim Rasten und Überwintern sehen kann. Das liegt ganz einfach daran, dass es eine nordische Entenart ist, die im Norden Eurasiens brütet. Wenn man den Globus weiterdreht, wird die Art am anderen Ende der Welt in Amerika durch die Kanadapfeifente abgelöst. Zwischen den beiden Arten kommt es in Grenzbereich, vor allem am Pazifik, auch oft zu Hybridisierung.

Die daraus hervorgehenden Nachkommen sind fruchtbar! So kommt es dann zu mit den ursprünglichen Eltern-Arten zu weiteren Rückkreuzungen und die Merkmale werden über die Generationen wieder diffuser. Und genau damit sind wir beim ersten Foto: Es kommt öfter vor, Pfeifenten-Erpel etwas grünlichen Schimmer hinter dem Auge zeigen, aber der Anteil des Individuums auf dem ersten Bild ist auffallend groß. Es ist definitiv kein Hybride der ersten Generationen, aber man kann begründet darauf spekulieren, dass es in der genetischen Linie dieses Individuums einmal gemischte Vorfahren gab. Dazu passt auch, dass dieses morphologische Erscheinungsbild mit viel grünem Schimmer vor allem im pazifischen Grenzbereich der Kanada- und Eurasischen Pfeifente beobachtet wird. 10% der Population in Ostasien zeigen dieses Merkmal.

Abschließend geklärt bzw. genetisch zweifelsfrei bewiesen ist das aber noch nicht, hier ist definitiv noch Forschung nötig!

Das zweite und fünfte Foto zeigt einen Erpel im Prachtkleid, das dritte Foto im Übergangskleid und auf dem vierten sieht man hinter dem Erpel ein blasser gefärbtes Weibchen.