Mehr oder weniger auf bzw. über dem Wasser standen diese Kormorane Ich hatte in der Vergangenheit bei Beiträgen zu meinen Kormoranfotos schon mit allen gängigen Mythen aufgeräumt, daher heute mal einige grundsätzliche Daten zum Kormoran.
Mit einer Flügelspannweite von ungefähr 120-150cm ist der 77-94cm lange Kormoran etwas größer als der Mäusebussard. Die große Flügelfläche ist auch wichtig, immerhin bringt es die Art auf ein Gewicht von 2-2,5Kg.
Ein Höckerschwan hat im Oktober fix noch für ein Porträtfoto vorbeigeschaut Im Winter kommen durch den Zuzug nördlich brütender Schwäne bis zu 79.000 Individuen zum überwintern nach Deutschland. Im Sommerhalbjahr gibt es bei uns einen stabilen Brutbestand von 10.500-14.500 Paaren. Weltweit geht man sogar von ca. 630.000 Individuen aus, was auch daran liegt, weil dieser elegante und schöne Vogel in aller Herren Länder in Startparks eingeführt wurde, von wo aus sie sich weiterverbreitet haben.
Ursprünglich stammt die Art wohl aus Nordosteuropa, mittlerweile kommt dieser Schwan lückenhaft verstreut über den ganzen Eurasischen Kontinent sowie Nordamerika vor.
Der Kolkrabe ist nur auf den ersten Blick mit der typischen Krähe, der Aas- bzw. Rabenkrähe, zu verwechseln, denn dieser weist eine Flügelspannweite wie ein Mäusebussard auf, mitunter sogar noch mehr. Sein Körper ist dabei noch länger als der vom Bussard und dabei mit bis zu 1,5Kg auch wesentlich schwerer. Dagegen wirkt die Rabenkrähe beinahe winzig, dieser kommt man allerdings auch wesentlich näher als dem sehr scheuen Kolkraben. Seine enormen Maße machen Kolkraben zum weltweit größten Vertreter der Sperlingsvögel.
Im Flug zeigt der Kolkrabe besonders lange, einzeln abstehende Finger (Handschwingen) und einen markant keilförmigen Schwanz. Der Schnabel ist massiver und dessen oberseitige Befiederung länger. Auch unverwechselbar sind die länglichen Halsfedern, die beim Rufen regelrecht abstehen und seinem Hals ein dickes Aussehen verleihen. Gerade die markante Silhouette zeigt sich gut auf dem Foto.
Wie auch der Graureiher und andere Verwandte, so zieht auch der 85-100cm lange Silberreiher seinen Hals im Flug ein – siehe folgendes Foto. Mit einer Flügelspannweite die von 1,4m bis zu 1,7m reicht liegt die Art genau zwischen Mäusebussard und Rotmilan.
Das zweite Bild zeigt einige Silberreiher zwischen Graureihern, Kormoranen und u.a. Mittelmeermöwen bei der Rast bzw. überwintern im Oktober. Von all den Reihern ist der Silberreiher derjenige, der die weiteste Verbreitung aufweist und sich dabei als Kosmopolit zeigt: Europa, Asien, Afrika, Nord- und Südamerika sowie Australien. Weltweit wird der Bestand auf 0,6-2,2Mio. Individuen geschätzt.
Im Oktober hat sich dieser männliche Buntspecht wunderbar dabei beobachten und fotografieren lassen wie er Fichtenzapfen in einer Spechtschmiede eingeklemmt und anschließend bearbeitet hat, um an die inne liegenden Samen zu kommen.
Von einer „Schmiede“ spricht man in der Ornithologie, wenn ein Objekt als Hilfsmittel bei der Nahrungsbeschaffung genutzt wird. Drosselschmieden sind z.B. Steine, die von Singdrosseln zum Zertrümmern von Schneckengehäusen genutzt werden, um an die Weichtiere zu gelangen. Analog dazu nennt man solche Hilfsobjekte, die von manchen bei Spechten genutzt werden, Spechtschmieden.
Dazu nutzen sie Spalten in Baumstämmen oder Astgabeln, um Baumzapfen oder Nüsse darin einzuklemmen und an die Samen bzw. Kerne zu gelangen. Das ist schon nicht blöd, aber es wird noch interessanter:
Spechte gehören zu den überdurchschnittlich intelligenten Vögeln und speziell der Buntspecht nutzt nicht nur solche Hilfsmittel, sondern baut sie auch zielgerichtet! Das setzt Verständnis, Planung, Investition und auch eine Menge Gedächtnisarbeit voraus.
Im zeitigen Frühjahr zeigen sich für den aufmerksamen Beobachter neben den ins Auge fallenden Blüten, auch oftmals kleinere und filigrane Schönheiten bis hin zu – richtig gelesen – Libellen
1) An den Blättern sieht man gleich, dass es ein Fingerkraut ist und zu der Zeit bleibt auch nicht viel Auswahl bei der Bestimmung. Folgerichtig sehen wir das Frühlings-Fingerkraut (Potentilla neumanniana).
2) Wenn man im Frühling den Blick auf mageren, steinigen Standorten wie bspw. Wegränder mal nach unten richtet, kann man diese winzigen Schönheiten entdecken: Frühlings-Hungerblümchen (Draba verna). Sie wachsen i.d.R. nicht höher als 15cm, meist bleiben sie deutlich unter 10cm.
3) Dass Gräser nicht unbedingt langweilig oder schwierig zu bestimmen sein müssen, zeigt uns das wirklich schöne Kalk-Blaugras (Sesleria caerulea), was hier auf besonnten mageren Muschelkalk-Hängen gewachsen ist.
4) Ein toller nicht so häufiger Anblick ist der, des Echten Seidelbastes (Daphne mezereum). Man findet ihn in Buchenwäldern, er hat es gerne felsig und kalkhaltig.
5) Nun, hier ist die versprochene Libelle, es handelt sich um die Gemeine Winterlibelle (Sympecma fusca). Von all unseren Libellen erreicht sie als Imago (erwachsenes Insekt) die längste Lebensdauer: Bis zu 11 Monate! Den Winter verbringt sie ruhend, versteckt und ideal getarnt in Wäldern und am Waldrand haben wir sie dann auch gefunden.
Da stehen oder wahlweise laufen sie auch, durchgeknallte Leute – solche wie wir – an kalten Wintertagen an Seeufern und Durchmustern stundenlang Gänsetrupps. Besondere Aufregung macht sich breit, wenn diese Abfliegen und eventuell sogar in Beobachterrichtung fliegen. An dem Tag haben wir im Gebiet neben anderen Vögeln ca. 1.000 Blässgänse, 1.400 Tundrasaatgänse und 60 Graugänse aufmerksam durchgesehen. Der Lohn der Mühe wird im heutigen Beitrag vorgestellt.
Die beiden Gänse, die etwas separat unten fliegen, zeigen einen etwas kürzeren Schnabel, aber noch wichtiger: Die Schnabelbinde ist nicht gelb-orange, sondern rosa! Ebenso wie die Beine, was man je nach Schattenwurf und Haltung im Gefieder im Flug aber nicht immer deutlich sieht. Das sind Kurzschnabelgänse, die der Tundrasaatgans zum Verwechseln ähnlich sehen. Ganze 3 Individuen konnten wir zweifelsfrei unter den 1.400 Tundrasaatgänsen entdecken.
Die Brutgebiete der Kurzschnabelgans teilen sich auf 2 Populationen auf: eine brütet auf Spitzbergen, die andere in Östgrönland und Zentralisland.
Zugegeben: Das Foto aus weiter Entfernung gewinnt keinen Preis, aber ist eine ausreichende Dokumentation. Achtet mal auf die beiden Saatgänse ganz vorne; links und rechts am Bildrand.
Ich hatte mir die Bilder Zuhause am PC nochmal in Ruhe angesehen und dabei sind mir folgende Merkmale förmlich ins Auge gesprungen: Längerer Schnabel & dünner schwanenartiger Hals. Diese strukturellen Merkmale sprechen zweifelsfrei für die hier seltener zu findende Unterart der Saatgans, die Waldsaatgans (Anser fabalis fabalis). Ein Merkmal, was öfter als bei der Tundrasaatgans (A. f. rossicus) zu finden ist, ist der weiß befiederte Schnabelgrund; dieser ist allerdings kein sicheres Merkmal und tritt auch gelegentlich bei den Tundras auf. Ein weiteres unsichere Indizienmerkmal ist die gelb-orange Schnabelbinde, die bei den Waldsaatis weniger Variantenreichtum aufweist, als bei den Tundras.
Die Brutgebiete der Waldsaatgans liegen in der Taiga Westsibiriens und reichen bis nach Zentralskandinavien. Im Winter erreicht uns ein Maximum an Individuen von maximal 11.500 mit sinkender Tendenz – deutlich weniger als die 430.000 Tundrasaatgänse.
Im Winter kann man auf größeren Seen und natürlich auch an der Küste, unter den Graugänsen (und einigen Seltenheiten) vor allem noch zwei andere Arten ausmachen: Die Blässgans sowie die Tundrasaatgans. Dass die beiden gerne zusammen rasten und überwintern, kann man auf dem ersten Foto sehen. Von der Saatgans (Anser fabalis) ist im Winterhalbjahr vor allem mit 2 Unterarten zu rechnen: Die mit weitem Abstand häufigste, welche auch auf den Fotos zu sehen ist, ist die Tundrasaatgans (A. f. rossicus). Nur vereinzelt bei uns zu sehen ist dabei die Unterart Waldsaatgans (A. f. fabalis).
Mit einem Überwinterungsbestand von 430.000. Individuen ist die recht dunkle Tundrasaatgans in den entsprechenden Habitaten häufig zu beobachten. Neben dem erwähnten dunkleren Eindruck im Vergleich zu anderen Feldgänsen (Anser spec.), der vor allem durch den dunkel gefärbten Kopf entsteht, ist der schwarze Schnabel mit der gelb-orangen Binde markant. Die Ausprägung, Form und Größe dieser Binde ist dabei extrem variabel.
Der Name deutet es an: Die Art brütet im Sommerhalbjahr in der russischen Tundra auf unbewaldetem Gebiet.
Während der Brutzeit im Sommerhalbjahr trifft man hierzulande höchstens einzelne Übersommerer der Blässgans an, aber keine Brutvögel. Die Brutgebiete dieser nordischen Gänseart liegen in Grönland und im hohen Norden Russlands.
Im Winterhalbjahr dagegen erreicht das Maximum an in Deutschland rastenden bzw. überwinternden Individuen bis zu 420.000! Zu dieser Zeit sind viele Individuen und Arten aus der Anser-Gattung zusammen auf Seen und Wiesen und es kann auf die Distanz kniffelig sein, zu erkennen, welche Arten alle dabei sind. Wie ich schon einmal beschrieben habe, zeigen juvenile Blässgänse auch weder die aus der Ferne leuchtende Blässe, noch deutliche Tigerstreifen auf dem Bauch. Die Art verrät ihre Anwesenheit aber noch durch ein ganz anderes Merkmal, was bei Wasservögeln gelegentlich etwas unter dem Beobachtungsradar bleibt: Durch ihre Rufe.
Während jeder das typische Graugans-Geschnatter kennt und die Tundra-Saatgans eher trompetend-rauer klingt, wirken die Rufe der Blässgans deutlich quitschiger und höher.
Auf dem ersten Foto sehen wir im Fokus ein Weibchen der Reiherente, welche zum Tribus der Tauchenten zählen und nicht wie bspw. die Stockente zu den Gründel- bzw. Schwimmenten. Der Name kommt nicht von ungefähr: Beim namensgebenden Tauchgang kann man sie oft auf der Nahrungssuche nach kleinen Wassertieren, vor allem Mollusken und Insektenlarven, beobachten.
Die Art ist mit einem Brutbestand von 21.000-31.000 Paaren auf vielen unserer Seen anzutreffen.
Die Tafelente auf dem 2. Foto hat ihr Brutgebiet erst in den letzten Jahrzehnten Richtung Westen ausgebreitet, ist als Brutvogel bei uns mit 2.800-3.900 Brutpaaren aber immer noch recht selten. Im Winter kann man sehr viele Durchzügler sehen, ein kleinerer Teil davon überwintert auch hier. Als Tauchente holt sich die Tafelente ihre aus kleinen Wassertierchen und sowie Pflanzen bestehende Nahrung meist Unterwasser. Dabei taucht sie bis zu 3,5m tief und bleibt auch mal 25s Unterwasser.