Die Vorstellung fällt vielen Menschen schwer, dass es auch unter Wasservögeln Höhlenbrüter gibt. Einer davon ist die Schellente. Das Angebot an entsprechend großen Höhlen in grober Ufernähe (2Km) ist für solche Arten daher auch ein limitierender Faktor bei der Ausbreitung. Die Schellente kompensiert dies, indem sie eine hohe Brutplatztreue aufweist.
Gründe für den Mangel sind oft klar: Wahnhafter Ordnungssinn an Ufern, dass ja alles ordentlich aussehen muss, Prophylaktische Entfernung stehenden Totholzes aufgrund der Wegesicherung, Baumfällarbeiten wegen Baumaßnahmen, aber auch Neozoen wie bspw. die Mandarinente.
Auch viele Ornithologen freuen sich über die recht verträgliche und bunte Mandarinente, welche ursprünglich jedoch aus Asien stammt und hierzulande als Gefangenschaftsflüchtling von Park- und Wildtieranlagen zu sehen ist. Nach der Theorie der Ökologie, in der Arten, die nicht in Symbiose leben, zueinander in interspezifischer Konkurrenz stehen, steht die Mandarinente in Konkurrenz zu heimischen Arten wie Schellente und Gänsesäger um die Ressource Bruthöhlen in alten Bäumen in Gewässernähe.
Falls die Schellente eine passende und nicht besetzte Höhle gefunden hat, wird diese nicht mit typischem Nistmaterial, jedoch mit den eigenen Dunenfedern gepolstert. Beeindruckend sind die halsbrecherisch wirkenden Sprünge der Küken aus der Bruthöhle, wenn sie als Nestflüchter das Nest verlassen. Selbst mehrere Meter Sturz machen ihnen aber nichts aus: Dazu sind sie viel zu leicht und zudem weich gepolstert.