Eine wunderbare Beobachtung hat sich heute an der Saale ergeben: ein weiblicher Gänsesäger mit Nachwuchs! Laut dem letzten Thüringer Brutvogelatlas, haben wir im Bundesland einen Brutbestand von 3 Paaren. Während die Art auf der Roten Liste der Bundesrepublik als gefährdet (3) geführt wird , gilt sie in Thüringen als extrem selten (R). In den letzten Jahren sind Ausbreitungstendenzen zu erkenne und mit den Kartierungen des aktuellen Brutvogelatlas – an der wir auch beteiligt sind – zeichnet sich eine Arealausweitung und Populationserhöhung ab.
Gänsesäger erreichen je nach Region, Wetterverhältnissen und Individuum ihre Brutgebiete zwischen März und Mai. Die Eiablage beginnt in wärmebegünstigten Regionen im südlichen Regionen Ende März; meistens eher im April, in nördlichen Regionen teilweise auch erst im Mai. Wie schon einmal erwähnt, bevorzugt die Art Baumhöhlen – gerne 15m und weiter über dem Boden, Nistkästen als Ersatz werden gerne angenommen. Bei akutem Mangel an beiden, werden zur Not auch Bodengelege angelegt, die jedoch einem hohen Prädationsrisiko und vielen Störungen ausgesetzt sind.
Die Männchen verlassen ihre Partnerin schon wieder sehr früh in Der Brutzeit, um gemeinsam auf ruhigen Gewässern zu Mausern. Zur Zeit der Vollmauser sind sie dann wie viele andere Wasservögel vollkommen flugunfähig – eine sehr sensible Zeit also. Aber dies trifft erst recht auf die kleinen Küken zu, die als Nestflüchter noch von ihrer Mutter geführt werden – Nahrung suchen sie bereits selbst. Fische sind ihnen noch zu flink und zu groß, am Anfang jagen sie vor allem Wasserinsekten – Saubere Gewässer sind also eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Brut.