In einem schönen Thüringer FFH-Gebiet konnten wir neben unzähligen besonderen Faltern und Vögeln, auch viele schöne Pflanzen kartieren. Einige der im Mai fotografierten Arten stelle ich heute im Beitrag vor. Viele der Pflanzen haben unzählige Trivialnamen, wer sie unter einem anderen Namen kennt, kann das ja mit dem wissenschaftlichen Namen in Klammern abgleichen.
1. Das Gelbe bzw. Gewöhnliche Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) steht (zumindest als nominotypische Unterart H. n. nummularium) in Thüringen auf der Roten Liste als stark gefährdet (2).
Die Art wächst gerne auf Kalk und fällt mit ihrer niedrigen Wuchshöhe auf, da die Stängel liegend sind. Wir haben sie auf einem kalkigen Trockenrasen am Rande einer Steinhalde gefunden. Erst im Nachhinein wird mir klar, dass man auch etwas Glück mit dieser Art braucht: Die Blüten öffnen sich nur bei Sonnenschein über 20°C und die Kronblätter fallen nach dem Öffnen bereits Ende des nachmittags am selben Tag noch ab!
2. Die Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata) haben wir hier zum ersten Mal gefunden – kein Wunder, auch sie ist eine Rote Listen-Art (3). Während man die Rundblättrige, Pfirsichblättrige, Wiesen-, Acker- und Nesselblättrige Glockenblume immer mal wieder findet, schaut es bei dieser Art schon anders aus. Sie bevorzugt kalkreiche und sonnenwarme Trockenrasen und auf solchen haben wir sie auch gefunden.
3. Leicht zu erkennen, haben wir es hier mit einer Orchidee zu tun: Es ist das Stattliche Knabenkraut (Orchis mascula ssp. mascula). Die Art steht nicht nur wie alle Orchideen unter besonderem Schutz, sondern steht in Thüringen auch auf Roten Liste als gefährdet (3). Es erinnert etwas an das Purpurrote Knabenkraut, die Blütenfarbe geht aber mehr ins Lila und das mittlere Kelchblatt ist breiter. Die helle Blütenbasis ist mit wenigen Punkten gesprenkelt.