Besuch aus Skandinavien (?)

Hier haben wir eine sehr helle Morphe eines Mäusebussards. Eventuell ein Gast aus dem skandinavischen Norden. Auf dem ersten Blick, ist dieses Individuum leicht mit dem Raufußbussard zu verwechseln, welcher im Winter hier zu Gast ist.

Wer läuft denn hier hinauf?!

Wenn ein Vogel einen Baum hinauf läuft, als wäre es das normalste der Welt, dann muss es nicht zwangsläufig ein Specht oder Kleiber sein. Es gibt noch eine Vogelfamilie, die sich dieses außergewöhnliche Hobby zugelegt hat: Die Baumläufer.


Bei uns gibt es den Wald- und den Gartenbaumläufer, wobei letzterer der häufigere und auch auf den Fotos zu sehen ist. Die Unterscheidung zwischen beiden ist eigentlich nur per ruhigem Fotovergleich oder Vergleich des Rufes möglich, da sie sich verdammt ähnlich sehen.

Schwarzspecht im Harz

Heute was besonderes: Der Schwarzspecht!

Sie machen sich meist recht rar und sind wesentlich seltener als Bunt- oder Grünspechte und eigentlich nur in Naturschutzwälder anzutreffen, in Forstwäldern so gut wie gar nicht. Wenn überhaupt, denn oft bleibt einem nur, ihrem wirklich schönem Ruf zu lauschen. Die Wahrscheinlichkeit einen zu hören, ist tatsächlich größer als tatsächlich mal eines dieser wirklich hübschen Exemplare zu sehen. Ihr wunderschöner sehnsüchtiger Ruf (Tjüüüüüü) erinnert an eine Mischung aus Mäusebussard und einer Eule wie dem Sperlingskauz.

Auf den Fotos sieht man erst einmal das Männchen; übrigens daran zu erkennen, dass der rote Schopf ausgeprägter und länger als beim Weibchen ist. Der andere Schwarzspecht unten ist ein Weibchen (ein sehr ruffreudiges dazu), welches sich wirklich perfekt positioniert hatte. Schwarzspechte sind die größten europäischen Spechte und werden ungefähr so groß wie Rabenkrähen. Und ich finde, sie sind auch die schönsten. Daher bin ich auch sehr stolz und dankbar, dass ich sie so gut erwischen konnte.

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Die ersten Wintergäste sind da!

Gestern (04.10.) war ich bei uns im Park und an der Saale unterwegs und konnte dort dann freudigerweise die ersten Wintergäste aus dem Norden sehen: Gänsesäger

Es sind im Prinzip Entenvögel mit Sägezähnen am Schnabel (Name), bei denen zumindest die Weibchen mindestens einmal in die Steckdose gefasst haben (Frisur).

Auf den Bildern kann man den gleichen Fehler machen wie zum Beispiel bei Stockenten: Alles für weibliche Tiere halten. Die Männchen tragen allerdings gerade ihr Schlichtkleid (auch Ruhekleid genannt) und sehen daher den Weibchen sehr ähnlich. Bei Stockenten kann man die Geschlechter dann am Schnabel unterschieden, bei den Gänsesägern an der Flügelbinde und an der Frisur.

Tanne+Meise=Tannenmeise

Das kleine quirlige Vögelchen von heute ist wieder eine Tannenmeise. Diese macht ihrem Namen alle Ehre, denn sie sitzt tatsächlich in einer jungen Tanne.

6g kugelige Hektik

Das kleine Kerlchen mit der leuchtend orangen Punkfrisur, dürfte zu den eher unbekannteren heimischen Vögeln gehören. Das liegt allerdings nicht daran, dass sie selten wären, sondern sie sind einfach verdammt klein und leben gut versteckt.

Wenn es im Nadelwald hinter den Nadeln raschelt und piept, dann verbreitet dort wahrscheinlich ein Sommer- oder Wintergoldhähnchen geschäftige Hektik. Das Individuum hier ist ein Sommergoldhähnchen; deutlich durch den hellen Überaugenstreif vom Wintergoldhähnchen zu unterscheiden.

Die beiden Zwillingsarten sind mit gerade einmal 4-6g (!) Körpergewicht dann auch die leichtesten Vögel Europas.

Hausrotschwanz auf dem Haus

Der Hausrotschwanz ist ein häufiger kleiner Geselle in Siedlungsgebieten. Im Gegensatz zur Umgangssprache, in der man vom “Rotschwanz” oder “Rotschwänzchen” redet, gibt es tatsächlich 2 Arten: Den häufigeren Hausrotschwanz und den Gartenrotschwanz.

Beim männlichen Hausrotschwanz ist nur der Schwanz rot, der Körper dunkelgrau und schwarz; beim Gartenrotschwanz ist zusätzlich noch der Bauch rot. Schwieriger wird es beim Weibchen. Beide Arten sind bräunlich und haben einen roten Schwanz, wobei auch hier die Gartenrotschwanz-Variante zumindest eine leicht rötlich Färbung an der Unterseite hat.

Stark unterschiedlich ist der Gesang beider Arten: Der Hausrotschwanz gibt ein ganz arttypisches Wechselspiel aus Gesang und geknirschelten/gequetschten Lauten von sich, mit dem man ihn sehr einfach vom Gartenrotschwanz unterscheiden kann.

Auf den Fotos sieht man übrigens ein männliches und ein juveniles Individuum.

Noch ein Kleiber

Noch ein paar Fotos von unserem bekannten Senkrechtläufer.

Bachstelze stelzt herum

Die Bachstelze gehört eher zu den häufigeren Vögeln und ist ebenfalls die häufigste und bekannteste der drei hier heimischen Stelzen-Arten.

Wenn man eine sieht, sollte man sich die Zeit nehmen, um sie zu wenigstens einmal kurz beobachten: Es sieht nicht nur unheimlich witzig aus, wenn sie auf ihren Stelzen den Turbogang einlegt, sondern sobald sie anhält, fängt sie immerzu an mit ihrem Schwanz auf und ab zu wippen, was schon genauso urkomisch wie liebenswürdig wirkt.

Singdrossel

Die Singdrossel gehört zusammen mit der Amsel wohl zu unseren häufigsten und bekanntesten Drosseln. Wenn es am Waldboden raschelt oder am Wegesrand im Wald ein mittelgroßer Vogel wegflattert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um eine Singdrossel handelt (wenn es keine Amsel ist).

Aus der Ferne ist sie leicht mit der etwas größeren Misteldrossel zu verwechseln. Letztere hat allerdings ein blasseres Rücken-Gefieder, keine leicht orangen Flecken am Hals und vor allem eher runde als längliche Flecken am Bauchmuster.