Wenn irgendwo Graugänse auf Gewässern zu finden sind, hört man auch fast pausenlos ihre typischen Rufe, die ich lautmalerisch als „Mahb MaMahb“ umschreiben würde
Nach einem Bestandseinbruch durch übermäßige Bejagung vor ca 100 Jahren, haben sich die Bestände heute stabilisiert.
Heute steht wieder einmal, im wahrsten Sinne des Wortes, die Lachmöwe im Fokus. Dieses Mal allerdings nicht wie eine bleiernde Ente auf dem Wasser, sondern im Flug.
Bei einer Anzahl von 115.000-160.000 Paaren in Deutschland ist die Lachmöwe die häufigste Möwe, die man sehen kann. Sie sind Koloniebrüter und finden sich dazu ab März zu Hunderten bis Tausenden zusammen.
Lachmöwen sind es auch meist, die man sehen kann, wenn ein Schwarm Möwen einem pflügenden Traktor hinterherfliegt – warum auch mühsam selbst im Boden nach Würmern und Insekten stochern, wenn das der Mensch für einen erledigt?
Am Polder Großer Rosin konnten wir dieses Jahr unsere ersten Flussseeschwalben sehen. Seeschwalben sind alle sehr elegante und schön anzusehende Flieger. Im Hintergrund ist eine von vielen Inselchen zu sehen, auf denen verschiedene Arten wie Stockente, Schnatterente, Graugans, Kampfläufer, Flussseschwalbe, Lachmöwe und viele weitere Arten brüten oder diese als Mauserplatz nutzen.
Immer wieder amüsant ist, wieviel Energie (Lach)Möwen darin investieren, anderen Vögeln ihre Beute abzujagen, statt einfach selbst auf die Jagd zu gehen. Wie so oft, war auch der Versuch auf den Fotos vergeben und das Flussseeschwalbenmännchen konnte seinen Fisch an das Weibchen weitergeben.
Leider sind sie aufgrund der Lebensraumvernichtung durch Flussbegradigungen und Trockenlegen von Auen in ihrem Primär-Habitat – Flüsse und deren Uferbereiche – recht selten geworden und stehen auf der Roten Liste in Deutschland als stark gefährdet. Die Nachkommen von Flussseeschwalben der Küsten haben in den letzten Jahren eine Verringerung der Überlebensrate erfahren müssen, was auf Überfischung ihrer Hauptbeute (Heringe und Sprotten) zurückgeführt wird. Renaturierte Landschaften, wie hier der Große Rosin oder auch künstliche Brutflöße, haben sich als effektive Schutzmaßnahmen erwiesen.
Das Blässhuhn, auch Blässralle genannt (Familie der Rallen), durchläuft beim Heranwachsen eine interessante Entwicklung des Gefieders. Als Dunenjunge (Pulli) haben sie eine dunkle Grundfärbung mit sehr vielen gelben, orangen und roten Flusen am Kopf (manche haben vielleicht auch Flusen IM Kopf). Mit dem Jugendgefieder bekommen die Jungvögel (Juvenile) viel weiß und grau ab – die sieht man auf den Fotos.
Als Erwachsene (Adulte) haben sie dann wieder ein ganz anderes aussehen, so wie wir es kennen vom Blässhuhn: Schwarzes Gefieder, blassrosa Schnabel, Blässe an der Stirn und rote Augen.
Die Schafstelze ist eine unserer 3 hier vorkommenden Stelzenvögel. In Mitteleuropa gibt es ganze 6 verschiedene Unterarten der Schafstelze, die vereinzelt auch mal bei uns zu sehen sein können. Die Unterart, die als Brutvogel bei uns verbreitet ist, ist die Wiesenschafstelze (Motacilla flava flava).
Wie der Name suggeriert mag die Wiesenschafstelze extensiv genutzte bzw beweidete Wiesen oder Feuchtwiesen. Wie auch bei allen anderen Wiesenvögeln, ist der Bestandstrend der Wiesenschafstelze (Problem der häufigen und intensiven Mahd) bei uns negativ. Einige sind mittlerweile auf Ackerflächen ausgewichen – mit gemischtem Erfolg.
Wie man sehen kann, sind die Fotos zu unterschiedlichen Zeiten, jedoch am gleichen Tag, an der selben Stelle, entstanden. Die ersten Fotos waren im schönen Abendlicht, die anderen gegen Mittag.
Die Haubenmeise ist trotzt ihrer Häufigkeit nicht leicht zu entdecken. Mal von ihrer Größe abgesehen, hat sie im Gegensatz zu anderen Meisen ein wirklich sehr begrenztes Repertoire an Lauten, welches sich auf hohe und schnelle Piepsgeräusche beschränk. Außerdem hat die Haubenmeise eine wirklich starke Bindung an dichten Nadelbaumbewuchs.
Dort ist sie dann oft in größerer höhe unterwegs, was die Entdeckung auch nicht erleichtert. Ab und an kann sie auch mal in Gärten oder Parks vorkommen, falls es dort genug Nadelhölzer gibt.
Wir sehen einen seeeeehr geschäftigen Amselmann, der einfach nicht den Schnabel vollzukriegen scheint – das wird er aber wohl für sein Nachwuchs tun. Amseln brüten i.d.R. 2 Mal, manchmal auch 3 Mal, im Jahr.
Die nimmersatten Amselkinder werden dann alle paar Minuten von beiden Eltern gefüttert und die Fäkalsäcke werden entsorgt. In einer Webcamaufnahme (beleef de lente – Vogelbescherming Nederland) konnte man sehen, dass die Eltern für diese Umsorgung am Tag knapp 250 Mal das Nest angeflogen haben!
Heute zeige ich euch den nicht (mehr) ganz so häufigen Gartenrotschwanz. Im Gegensatz zu seinem nahen Verwandten mag er, als Vogel, der ursprünglich wohl primär in lichteren Wäldern vorkam, vor allem älteren Baumbestand.
Der Gartenrotschwanz ist ein Halbhöhlenbrüter, also baut seine Nester gerne in hohle Strukturen mit größerer Öffnung. Treffen kann man ihn heutzutage vor allem an Streuobstwiesen, gut strukturierten Parks und in den namensgebenden Gärten, falls diese keine ökologische Wüste sind, was leider heutzutage häufig der Fall ist.
Spätestens ab diesem Monat müssen wir uns jedenfalls erst einmal von ihm verabschieden, denn er ist nicht nur Zugvogel – sondern auch ein Langstreckenzieher, den es bis in die Sahelzone Afrikas treibt.
Im Müritz Nationalpark gibt es mit die größte Dichte an Fischadler-Beständen in Deutschland. Nach einer sehr dramatischen Vergangenheit in Deutschland und Europa durch Bejagung, DDT (Pestizid) & Brutplatzmangel haben sich Bestände dank intensiver Schutzbemühungen wieder deutlich erholt und sind weiterhin positiv im Trend.
Der Fischadler bildet neben den Habichtartigen eine ganz eigene Familie der Greifvögel. Im Gegensatz zum Seeadler bspw. frisst der Fischadler tatsächlich ausschließlich Fisch. Wenn er nach Beute Ausschau hält, tut er dies in kurzen Rüttelflügen (auf der Stelle schweben) und lässt sich bei der passenden Gelegenheit nach unten stürzen. Kurz vor der Wasseroberfläche wirft er seine Fänge nach vorne und taucht dann mit einem lauten Platsch ganz ins Wasser ein.
Anschließend muss er sich selbst und die Beute, nur mithilfe vom Auftrieb seiner Flügel, wieder in die Luft bringen. Kein Wunder, dass er im Verhältnis zu seiner recht geringen Körpergröße von ca 50-60cm eine enorme Flügelspannweite benötigt: 150-170 cm! Damit ist das Verhältnis von Spannweite zu Körpergröße wesentlich größer als beim Seeadler (der insgesamt natürlich viel größer ist). Außerdem sind Fischadler einfach wunderschöne und meine Lieblings-Greife
Hier sehen wir einen Schwarzmilan – der häufigste Greifvogel der Welt. Er ist in Europa, Asien und Afrika weit verbreitet. In Deutschland wird er teilweise, vor allem aber im Osten der Republik, vom Rotmilan abgelöst. Auf jeden 5. Rotmilan in Deutschland kommt ca 1 Schwarzmilan.
Im Flug kann man sehen, dass die Milan-typische Gabel am Schwanzende beim Schwarzmilan nicht so stark ausgeprägt ist wie beim Rotmilan.