Nach dem Vortritt der Dame, kommt heute Teil 2: Das Männchen vom Erlenzeisig.
Auch hier sieht man wieder einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Auf Foto Nr.1 befindet sich das Männchen gerade im Wechsel vom Schlicht- zum Prachtkleid. Auf den anderen Fotos ist das Prachtkleid schon gut ausgebildet.
Kategorie: Vögel
Fichtensamen knuspern
Teil 1 vom Erlenzeisig, heute das Weibchen.Wir haben sie auch als Brutvögel in Deutschland, aber im Winter, wenn weitere aus dem Norden bei uns überwintern, hat man noch bessere Chancen sie zu sehen.
Erlenzeisige sind außerhalb der Brutzeit in größeren Trupps unterwegs und fressen Samen aus Früchten verschiedener Bäume. Ihr Name ist schon ein guter Hinweis, wo man sie vor allem im Winter sehen kann: Auf Erlen. Auf den Fotos hier knuspern sie gerade Fichtensamen. Man sieht sie dabei nicht selten auch kopfüber oder unter Zweigen hängen.
Der andere Baumläufer
Wir hatten hier bereits den häufigeren der beiden Baumläufer (Gartenbaumläufer), heute gibt es seinen etwas weniger häufigen „Kumpel“, den Waldbaumläufer, zu sehen.
Zugegeben, auf den ersten Blick ist es schwer Unterschiede zu erkennen. Aber es gibt sie: Zu den recht unsicheren Bestimmungsmerkmalen zählen der hellere Bauch, der Überaugenstreif und die längere Hinterzehenkralle des Waldbaumläufers. Viel besser zur Unterscheidung sind aber folgende Merkmale: Der Waldbaumläufer hat einen wesentlich kürzeren und stärker gebogenen Schnabel, die „Treppenstufen“ auf der Flügelbinde haben einen steileren und weniger sanften Übergang und vor allem unterscheiden sich beide Baumläufer im Ruf & Gesang. Beide haben eher eine pfeifende, hohe, fietschende Stimme. Die Strophen beim Waldbaumläufer sind allerdings länger und weisen ein sich wiederholendes Muster auf, was beim Gartenbaumläufer nicht der Fall ist.
Rotmilan
Ein wunderschöner, elegant wirkender Greifvogel: Der Rotmilan. Manche reden auch nur vom „Milan“, was so aber nicht stimmt, denn in Deutschland haben wir auch noch den Schwarzmilan. Sie sind bei uns zum größten Teil Kurzstreckenzieher, die im Mittelmeerraum (dort auch in Gruppen) überwintern. Einzelne Individuen bleiben bei uns auch im Winter, der Trend geht leicht in die Richtung, dass es mehr werden.
Für uns ein vertrauter Anblick, ist es aber tatsächlich so, dass Deutschland 50-60% des gesamten Weltbestandes des Rotmilans beherbergt! Weshalb dieser Art im Artenschutz auch ein besonderes Augenmerk zuteil wird.
Meise mit Frise
Kennt ihr diesen süßen kleinen Fratz mit der geilen Frise? Die Haubenmeise lebt etwas versteckt in Nadelwäldern und hält sich meist auch eher weiter oben in den Bäumen auf. Manchmal kommt sie zur Nahrungssuche aber auch etwas hinab.
Neben der coolen Frisur unterscheidet sich diese Meise von ihren Verwandten noch durch eine andere faszinierende Eigenschaft: Die Haubenmeise ist die einzige Meise, die ihre Bruthöhle in toten Bäumen selbst bauen bzw. hacken kann.
Blaumeise im Fliegen-Selbstbedienungsladen
Das heutige Model ist euch sicher genauso gut bekannt wie das letzte: Die Blaumeise. Sie ist wesentlich kleiner als die Kohlmeise und hatte letztes Jahr auch mit einer Seuche zu kämpfen.
Hier seht ihr eine ganz witzige Bilderreihe:
Bild 1: Hmmm leicht verdiente Fliegen
Bild 2&3: mit dem Spinnennetz wie eine Spaghetti runterziehen
Bild 4: Ohje, voll bekleckert
Bild 5: Alles voller Spinnweben und Fliegen – vor lauter Aufregung erstmal die Haube aufstellen
Kohlmeise im Abendlicht
Unseren heutigen Shootingstar kennt ihr ja sicher alle: Die Kohlmeise. Von allen Meisen ist sie nicht nur die größte, sondern hat auch das größte Repertoire an Lauten zur Verfügung. Zur Vorbereitung auf die Balz und Revierabgrenzung fangen sie oft schon im Winter an zu singen.
Habt ihr gewusst, dass man Männchen und Weibchen äußerlich unterscheiden kann? Die Männchen haben nämlich einen breiteren Bauchstreifen als die Weibchen. Hier auf den Fotos haben wir ein Männchen.
Turmfalke im Apfelbaum
Heute gibt es nochmal den Turmfalkenterzel (Männchen). Auch, wenn er im Apfelbaum sitzt: so richtig interessieren tut er sich nicht für Obst. Am liebsten holen sie sich Mäuse, welche sie beim Rütteln in der Luft, unten im Feld mit ihren superscharfen Augen erspähen können.
Die Augen von Turmfalken sehen nicht nur extrem viel schärfer als unsere Augen, wie einige andere Vögel auch, können sie Licht im UV-Bereich sehen. Das ist deswegen hilfreich für sie, denn Mäuse-Urin reflektiert Licht im UV-Wellenlängenbereich. Das ist gleich aus 2 Gründen faszinierend: Zum einen, weil Turmfalken damit nicht nur viel weiter und in größeren Spektralbereichen als wir sehen können, sondern zeigt auch eine tolle kognitive Leistung: Wenn da frischer Mäuse-Urin ist, dann ist eine Maus nicht weit.
Kleiber im Winter
Da wir zuletzt bei kletternden Vögeln waren: Nun, da darf der Kleiber abermals nicht fehlen. Im Gegensatz zu den Baumläufern kann dieser auch mit dem Kopf voran nach unten klettern. So sieht man ihn dann auch öfter mal nach unten hängend und im 90° Winkel abgeknickt durch die Gegend schauen. Ein lustiger Anblick!
Der Kleiber hat, man kann es bei diesem Schnabel vermuten, eine lange und schlanke Zunge, die ihm dabei hilft, Insekten zwischen der Baumrinde herauszufischen.
Gartenbaumläufer im Winterwald
Beim ersten (noch schönen) Schneefall Anfang des Jahres sind mir ein paar hübsche Nahaufnahmen vom Gartenbaumläufer geglückt. Schien es mir anfangs noch fast unmöglich Wald- und Gartenbaumläufer zu unterscheiden, so habe ich mittlerweile 2 sichere Merkmale für mich gefunden: Der Gartenbaumläufer hat einen längeren gebogenen Schnabel und die Flügelbinde hat bei der helleren Zeichnung nicht so scharf abgegrenzte Treppen wie beim Waldbaumläufer. Letzterer kommt auch eher tiefer im (Nadel)wald vor.
Im Gegensatz zum Kleiber können die Baumläufer nicht kopfüber den Baum wieder herunterlaufen. Sie laufen auf der Suche, nach unter Rinde verborgener Insekten, spiralförmig nach oben und wenn sie oben angelangt sind, fliegen sie zum nächsten Baum nach unten an den Stamm, um wieder von Neuem hinaufzuklettern.