Da die allseits bekannte (und beliebte) Blaumeise eindeutig zu den Standvögeln zählt, sieht man sie auch jederzeit im Winter. Vor allem wenn die Bäume kahl sind, kann man ihre Tischmanieren gut beobachten: kopfüber, hängend, kletternd, keine Stellung scheint zu unbequem. Da hat sie eindeutig Gemeinsamkeiten mit dem Erlenzeisig.
Ob sie dabei auch Spaß hat, kann man schwerlich sagen, aber in jedem Fall kommt sie so gut an schwer erreichbare Sämereien. Bei einem Gewicht von gerade einmal um die 11g hat sie es auch – im wahrsten Sinne des Wortes, dabei nicht so schwer.
Die Meise auf den Fotos hatte sich aber, für den Moment zumindest, eine etwas bodenständigere Art der Nahrungssuche gewählt
Wenn vom „Spatz“ die Rede ist, ist damit der Haussperling gemeint. Heute geht es um seinen nahen Verwandten: Den Feldsperling. Der Name passt, denn im Gegensatz zum Haussperling, bewohnt dieser Feldränder und ist in Siedlungen eher nicht anzutreffen.
Zum Feldsperling gibt es noch eine ebenso lehrreiche wie erschreckende Anekdote zu berichten. Und zwar aus China: Unter Mao wurde Ende der 50er Jahre beschlossen alle „Plagen“ auszurotten. Den Feldsperling als vermeintlichen Erntevernichter zählte man ebenso dazu. Die ganze Bevölkerung wurde zu diesem unvorstellbaren Vernichtungskreuzzug aufgerufen. Zeitzeugen berichten, dass man vor allem durch das Aneinanderschlagen von Töpfen und Gongs die Sperlinge immer wieder aufscheuchte, bis sie vor Erschöpfung starben. Auch wurden Nester restlos geplündert. Die Ausrottungskampagne war so erfolgreich, dass viele Insekten, deren Bestände zuvor vom Feldsperling stabil und in Schach gehalten wurden, regelrecht explodierten und viele Felder kahl gefressen wurden. Das war nicht der einzige, aber einer der Hauptgründe, warum daraufhin eine gewaltige Hungersnot über China hereinbrach. Die Situation war so katastrophal, dass man sich gezwungen sah Zehntausende Feldsperlinge aus der damaligen Sowjetunion zu importieren, um den Insektenplagen Herr zu werden. Bis heute haben sich die Populationen der Feldsperlinge in China nicht erholt.
Das ganze bleibt so ein Lehrstück über anthropogenen Größenwahn und die Verzahnung und Verkettung ökologischer Zusammenhänge, in die man nicht von Heute auf Morgen folgenlos eingreifen kann. Das aktuelle Vogelsterben sollte uns also deutlich wachrütteln, wenn man die Verluste allein seit den 1980ern von vor allem Feldvögeln betrachtet: Rebhuhn -91%, Kiebitz -93%, Feldlerche -55%, Braunkehlchen -57%.
Sie machen ja nun immerzu lautstark auf sich aufmerksam, also bekommt die Kohlmeise noch ein paar hübsche Fotos.
Hier sieht man sie schön im Prachtkleid, im Winter tragen auch die Kohlmeisen ein Schlichtkleid, welches sich vor allem durch eine blassere Farbgebung kennzeichnet.
Unseren bekanntesten und häufigsten Specht kennt ihr ja alle: Den Buntspecht. Auf den Fotos sieht man ein Weibchen. Dies erkennt man daran, dass sich im Gegensatz zum Männchen kein roter Fleck auf dem Kopfgefieder befindet.
Das Trommeln der Spechte, was man zur Zeit auch oft vernehmen kann, hat übrigens nichts mit der Nahrungssuche oder dem Nestbau zu tun – es dient der Kommunikation und wird von beiden Geschlechtern benutzt. Der Specht sucht sich dafür gezielt einen Ast oder Stamm, der sich als Resonanzkörper eignet und übermittelt damit Informationen zum Revier oder zur Partnersuche. Die Kopfanatomie ist dabei so aufgebaut, dass sich der Specht dabei nicht verletzt (Stoßdämpfersysteme sowie ein fest eingebettetes Gehirn).