Schwarzstorch

Durch die Zunahme des Weißstorches aufgrund erfolgreicher Naturschutzmaßnahmen und seinem Erscheinen in Siedlungsnähe als Kulturfolger, hat man sich an den Anblick eines weißen, hell leuchtenden Storches so gewöhnt, dass er quasi als Prototyp des Storches fungiert. Umso beeindruckender ist es immer wieder, wenn man einen seiner sehr scheuen, zurückgezogen lebenden Verwandten zu sehen bekommt, der so ganz anders wirkt: Den Schwarzstorch.

Unmerklich kleiner als der Weißstorch gibt es verhaltensbiologisch jedoch wesentlich größere Unterschiede zu beobachten. So lebt der Schwarzstorch zurückgezogenen in Wäldern und baut seinen Horst auf hohe Bäume. Mit dem Begriff „Wald“ sind dabei keine trockenen, strukturlosen Nadelwaldplantagen gemeint, sondern feuchte, strukturreiche Laub- und Mischwälder mit Tümpeln, Weihern, Bächen, Bruchwäldern, Mooren, die gerne an Feuchtwiesen, Altarmen von Flüssen und extensives Grünland angrenzen dürfen. Thomas Krumenacker hat in seinem Schreiadlerbuch daher ganz richtig vermerkt, dass es in geeigneten Schreiadler-Revieren auch Schwarzstörche gibt.

Der Lebensraum deutet es schon an: Die Ernährung des Schwarzstorches ist spezialisierter als beim Weißstorch; so sucht der Schwarzstorch seine Nahrung tatsächlich fast ausschließlich am oder im Wasser und erbeutet dabei Fische, Amphibien und Wasserinsekten.

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