Ab Mitte April tauchen sie so langsam wieder hier auf und fallen zur Balzzeit vor allem durch den Gesang des Männchens auf: Trauerschnäpper. Der Name leitet sich vom dunklen Federkleid der Männchen im Prachtkleid sowie der Zugehörigkeit zur Familie der Fliegenschnäpper ab. Apropos Federkleid: Weibchen sind an den dunklen Federpartien rötlich-bräunlich und zeigen keinen reinweißen Bauch und ihnen fehlt auch der weiße Stirnfleck. Männchen im Schlichtkleid sowie vorjährige Individuen sehen dem Weibchen sehr ähnlich.
Aber nicht nur dann: Leider steht im Internet viel Quatsch über das Erscheinungsbild der Männchen, dabei ist schon seit Jahrzehnten bekannt, dass diese regional in verschiedenen Morphen vorkommen und eben nicht nur wie oft im Lehrbuch dargestellt kontrastreich deutlich schwarz-weiß aussehen, sondern teilweise „nur“ gräulich oder sogar deutlich braun.
Auf meinen Fotos sieht man zwei verschiedene revierbesetzende und singende Individuen. Richtig Tiefschwarz ist das Gefieder bei keinem dieser beiden Männchen; ein Individuum zeigt ein dunkleres, gräuliches Braun, das andere geht von der Färbung schon stark in Richtung Weibchen. Man spricht dann auch von einer weibchenfarbigen Morphe.