Durch das Watt schlabbern

Die Krickente ist die kleinste europäische Ente und allein schon deswegen, neben den markanten Lauten, gut zu identifizieren.
Das macht sich auch bei einem für Enten geringen Gewicht von 250-400g bemerkbar und erlaubt ihr einen wesentlich einfacheren und eleganteren Start vom Wasser aus.

Ein weiteres bekannte Merkmal ist der grüne Spiegel auf dem Flügel. Da der Farbton allerdings, so wie alle schillernden Farben beim Vogelgefieder, nicht durch Farbpigmente zustande kommt, sondern durch die Mikrostruktur der Oberfläche, welche das Licht entsprechend bricht und in den jeweiligen Farben reflektiert, ist die Farbwirkung auch sehr vom Licht abhängig.
Das kann man hier auch gut sehen: Da wirkt der Spiegel plötzlich Stockenten-Blau.

In Deutschland kann man die Krickente das ganze Jahr über sehen: Als Brutvogel, Durchzügler, auf der Rast sowie als Wintergast.

Straffe Meeresbriese verweht die Frise

Im September am Wattenmeer gab es natürlich neben einigen anderen besonderen Vögeln auch Kiebitze zu beobachten. An ihrer verwehten Frise kann man gut sehen, dass dort eine ordentliche Meeresbrise geweht hat!



Die Nahrungssuche im Watt läuft so ab wie Kiebitze das von ihren mittlerweile seltenen Bruthabitaten, nämlich Mooren und Feuchtwiesen, kennen. Wie viele andere aus der Familie der Regenpfeifer nutzt der Kiebitz ein Trippeln und Trampeln seiner Füße, um bodenbewohnende Kleintiere hervorzulocken bzw aufzuscheuchen. Das sind u.a. Insekten, Regenwürmer, Spinnen usw.

Eine andere interessante und sinnvolle Verhaltensweise begibt sich zur Brutzeit: Wenn ein Teil des Brutpaares sich dem Nest nähert, so fliegt er dieses nicht direkt an, sondern landet in der Nähe und läuft erst nach einigen Schlenkern und Kurven darauf zu. So soll potenziellen Nesträubern der Standort verheimlicht werden. Interessant ist auch, dass dabei konsequent eine andere Route und Richtung zum Nest genommen wird.


 Säbelschnäbler am Wattenmeer – Teil2

Der Säbelschnäbler gehört zu den Vögeln, die ihren eigenen Namen rufen – zumindest im Niederländischen. Dort heißt er nämlich Kluut; „Säbelschnäbler“ wäre für so einen Vogel auch ein echter Zungenbrecher

Bei uns sind Säbelschnäbler sowohl Stand- als auch Zugvögel. Einige ziehen westwärts Richtung Frankreich, einige zieht es etwas weiter in den Mittelmeerraum oder bis nach Westafrika.

Mit einem aktuellen Bestand von 3.600-4.200 Brutpaaren in Deutschland ist die Situation besser als noch vor einem Jahrhundert, wenn auch seit einigen Jahren leider wieder rückläufig. Wichtig sind ungestörte Lebensräume in einer natürlichen landschaftlichen Dynamik. Kanalbauten, Küstenschutzmaßnahmen, andere Landnutzungen als auch Störungen sowie Müll bedrohen ihre Lebensräume.

In der Fotoreihe auch zu sehen: Wie sich der Säbelschnäbler geschickt einen Wattwurm angelt.

Säbelschnäbler am Wattenmeer – Teil1

Im September am Wattenmeer konnten wir endlich unsere allerersten Säbelschnäbler bestaunen, zuerst noch in weiter Ferne, einige Tage darauf an einer Beobachtungshütte an der niederländischen Grenze dann wesentlich näher.

Besonders auffällig und namensgebend bei diesem eleganten und wunderschönen Vogel, ist der nach oben gebogene Schnabel, mit dem er ihm Flachwasser nach Nahrung säbelt – Er schwenkt diesen dabei seitlich hin und her und erbeutet dabei Würmer, Garnelen und anderes kleines Wassergetier.

Säbelschnäbler leben vor allem an Küsten, seltener auch an Binnengewässern, wo sie im Flachwasser nach Nahrung suchen und ihre Bodennester im Schlamm zwischen Ufervegetation oder auf Inseln in kleinen Mulden anlegen.