Säbelschnäbler am Wattenmeer – Teil1

Im September am Wattenmeer konnten wir endlich unsere allerersten Säbelschnäbler bestaunen, zuerst noch in weiter Ferne, einige Tage darauf an einer Beobachtungshütte an der niederländischen Grenze dann wesentlich näher.

Besonders auffällig und namensgebend bei diesem eleganten und wunderschönen Vogel, ist der nach oben gebogene Schnabel, mit dem er ihm Flachwasser nach Nahrung säbelt – Er schwenkt diesen dabei seitlich hin und her und erbeutet dabei Würmer, Garnelen und anderes kleines Wassergetier.

Säbelschnäbler leben vor allem an Küsten, seltener auch an Binnengewässern, wo sie im Flachwasser nach Nahrung suchen und ihre Bodennester im Schlamm zwischen Ufervegetation oder auf Inseln in kleinen Mulden anlegen.

Graugänse im Flug

Auf dem Zug fliegen Graugänse in einer typischen V-Formation, bei der sie stetig ihre Positionen untereinander wechseln, sodass jeder einmal im Windschatten fliegen und Energie sparen kann.

Graugänse ernähren sich vegetarisch von Gräsern, Saaten, Körnern und manchmal auch Beeren und Wurzeln.

Die Jugend geht auf Reise

Diese Löffler aus dem September ’21 bei einem Gewässer vorm Wattenmeer sind alles noch junge Individuen. Zu sehen ist dies vor allem an den schwarzen Handschwingen (adult=weiß), der dunklen Iris (adult=rubinrot) sowie teilweise noch hellen Schnäbeln (adult=bis auf gelbe Spitze schwarz). Man kann aber schon gut sehen wie die Schnäbel sich bereits dunkel färben.

Die Löffler bleiben im Winterhalbjahr nicht in Mitteleuropa, sondern ziehen gen Süden in einen Bereich vom Mittelmeerraum bis zur Sahelzone in Afrika. Wobei nur die wenigstens von ihnen in Europa bleiben, den Großteil zieht es bis auf den afrikanischen Kontinent. Die ersten Rückkehrer kann man ab Februar wieder sehen, der Großteil ist dann ab Ende März wieder zu sehen.

Einiges los am Gewässer

Heute gibt es ein paar Fotos bei suboptimalen Licht, die auch vom Wattenmeerbesuch im September stammen.

Den Anfang macht der Dunkle Wasserläufer. Da man ihn hierzulande nur auf dem Durchzug und bei der Rast sehen kann, sieht man im meist auch im mehr oder weniger ausgebildeten Schlichtkleid, was so ganz und gar nicht dunkel ist. Im Brutgebiet ist das namensgebende Federkleid dann aber tatsächlich sehr dunkel.

Der Dunkle Wasserläufer ähnelt im Schlichtkleid sehr dem Rotschenkel. Ersterer hat aber nicht nur längere Beine und einen wesentlich längeren Schnabel, sondern auch keine weißen Flügelfelder auf den Oberflügeln. Den weißen Keil auf dem Rücken haben übrigens beide Arten!

Die in die Kamera guckende Graugans kennt ihr ja alle

Es folgt ein Graureiher im Abflug…

…und zum Abschluss ein Trupp aus Sturm- und Lachmöwen im Schlichtkleid, die auf dem Acker auf Nahrungssuche gehen.