Es schwimmt, ist pelzig und weder Nutria noch Biber

Denn es ist der Bisam. Die Art, die ebenso wie Nutria und Biber zu den Nagetieren zählt, ist weniger bekannt, obwohl sie mittlerweile auch weit verbreitet ist. “Mittlerweile” deswegen, da der Bisam wie auch der Nutria ursprünglich aus Nordamerika stammt und hier durch Pelzfarmen eingeführt wurde.

Ähnlich wie der Nutria, so hat auch der Bisam im Gegensatz zum Biber einen dicken, runden Schwanz und kein Biber-Paddel; wobei der Bisamschwanz im Vergleich zum Nutria-Schwanz etwas platter und ovaler ist. Das Schnauzenprofil ist recht spitz und weist keine dicken weißen Barthaare auf. Am markantesten ist jedoch der Größenunterschied: mit 35cm (ohne Schwanz) ist der Bisam nur halb so groß wie ein Nutria (65cm ohne Schwanz) und ein Drittel so groß wie der heimische Biber (100cm ohne Schwanz).

Hohltaube im Flug

Die Hohltaube fristet unter nicht ornithologisch bewanderten Leuten ein unbekanntes Dasein. Zum Einen wirkt sie aus der Ferne ein wenig wie die Straßen bzw. Stadttaube, zum anderen lebt sie wesentlich zurückgezogener als beispielsweise die Ringeltaube. Damit sind wir auch schon beim Vergleich zu anderen Tauben:

Im Gegensatz zur Straßentaube hat die Hohltaube eine dunkle Iris, ein kaum variables Äußeres mit grauen Unterflügeln, dem markanten glänzenden grünen Halsfleck, einer ganz grauen Oberseite und einem hellen Schnabel.

Die Ringeltaube ist dagegen wesentlich massiger, größer und weist den typischen weißen Hals-Ring und weiße Flügelbinden auf den Oberseiten auf – allerdings sollte man zur Nachbrutzeit sehr aufpassen, denn wenn Trupps aus jungen Ringeltauben unterwegs sind, wird man bei diesen noch keinen weißen Halsring sehen! Hier sind Fotos mit dem Teleobjektiv unverzichtbar, um vor allem auf die Iris zu achten. Die Trupps sind nämlich oft nicht artenrein und Hohl- und (junge) Ringeltauben bunt gemischt.

Schwanzmeisenbrutpaar bei der Fütterung

Die Fotos von mehreren Tagen aus dem Mai (Die Brut wurde nicht gestört, ich war zudem getarnt) zeigen ein nominotypisches Männchen (Typ EE), welches seine sehr helle Partnerin (Hybrid bzw. Typ CE) füttert. Ähnlich wie wir Menschen, machen sich auch die Schwanzmeisen dabei Gedanken um die Dämmung ihrer Unterkunft

Es ist bekannt, dass das Kugelnest der Schwanzmeisen von außen mit Flechten, Moosen, Spinnweben und Grashalmen gebaut und innen dann vor allem mit Federn isolierend ausgepolstert wird. In einer Studie von Forschern der University of Sheffield aus dem Jahr 2004, die in Functional Ecology erschienen ist, ging man der Frage nach, wie, warum, unter welchen Bedingungen das Nest gebaut und gepolstert wird und mit welchem Effekt das geschieht, da ganze 41% der Nestmasse den Federn zuteil werden.

Man hat festgestellt, dass der Federanteil im Laufe der Zeit abnimmt und zwar passend zur Zunahme der Umgebungstemperatur. Auch nach einem Experiment, bei dem man Nester zusätzlich mit Federn ausgestattet hat, konnte man feststellen, dass die Gesamtmasse an Federn sich im Vergleich zu Kontrollnestern angeglichen hat. Man kann daraus schlussfolgern, dass der Innenausbau mit Federn weniger von der Verfügbarkeit, der Zeit oder dem Zufall gesteuert wird, sondern einzig von der Umgebungstemperatur. Je wärmer es ist, desto weniger Federn werden als Isolationsmasse eingebracht und bei Kälte dann umso mehr.

Helfen lohnt sich

Die Fotos aus dem April zeigen ein Schwanzmeisenpaar, welches ein Nest in Flussufernähe gebaut hat. Während das Männchen nominotypische morphologische Merkmale der mitteleuropäischen Unterart zeigt, zeigte sich das Weibchen fast schon ganz weißköpfig, gehört aber wahrscheinlich (wenn kein Hybrid aus beiden Unterarten) auch zur mitteleuropäischen Unterart der Morphe Typ CE.

Sehr bekannt und in meinem Blog schon mehrfach erwähnt, ist die Tatsache, dass nichtbrütende adulte Schwanzmeisen, die in verwandtschaftlicher Beziehung (oft zum Männchen) eines Brutpaares stehen, ein brütendes Paar bei der Jungenaufzucht unterstützen. In einer Studie, die 2003 im Journal of Animal Ecology erschienen ist und von Forschern der University of Sheffield durchgeführt wurde, ging man der Frage nach, wie genau sich dieses Verhalten auf die Helfer als auch die Brut auswirkt.

Wenig überraschend hatte der Nachwuchs aus Helfer-Bruten eine deutlich höhere Überlebensrate als der Nachwuchs aus Nicht-Helfer-Bruten. Noch interessanter ist aber die Tatsache, dass auch die jährliche Überlebensrate der adulten Helfer selbst signifikant stieg und zwar von den üblichen 46% auf 56%! Allerdings nimmt mit der Helfer-Rolle die Wahrscheinlichkeit einer eigenen erfolgreichen Brut im Folgejahr auf 27% ab, wenn man das mit dem Wert von nicht helfenden Nicht-Brütern (38%) vergleicht. Trotzdem überwiegen auch die Selektionsvorteile für die Helfer: Zum einen helfen sie dabei, dass auch Teile ihrer Gene weitergegeben werden, da sie in verwandtschaftlicher Beziehung zum Brutpaar stehen, zum anderen erhöht sich durch die Vergesellschaftung ihre eigene Überlebensrate.