Sie sitzen meist oben auf Koniferenspitzen und sind ebenso schnell wieder weg wie sie gekommen sind: Fichtenkreuzschnäbel. Daher habe ich momentan auch keine besseren Fotos anzubieten, aber man freut sich ja auch über eine Sichtung, da man nie so genau weiß wo, wie und wann sie auftreten.
Mit dem bunten Gefieder und dem kräftigen Schnabel haben sie schon etwas papageienhaftes an sich, sie gehören aber zu den Finken. Ihr gebogener Schnabel ist eine Adaption, um geschickt wie auch effizient an die Samen von Koniferenzapfen zu kommen. Herumgepult wird dabei nicht nur an den namensgebenden Fichtenzapfen, sondern auch an denen von Lärche, Kiefer oder Tanne.
Das leuchtend orange-rote Gefieder zeigt ein Männchen an, die Weibchen variieren von Olivgrün bis gelblich.
In einem schönen Thüringer FFH-Gebiet konnten wir neben unzähligen besonderen Faltern und Vögeln, auch viele schöne Pflanzen kartieren. Einige der im Mai fotografierten Arten stelle ich heute im Beitrag vor. Viele der Pflanzen haben unzählige Trivialnamen, wer sie unter einem anderen Namen kennt, kann das ja mit dem wissenschaftlichen Namen in Klammern abgleichen.
1. Das Gelbe bzw. Gewöhnliche Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) steht (zumindest als nominotypische Unterart H. n. nummularium) in Thüringen auf der Roten Liste als stark gefährdet (2).
Die Art wächst gerne auf Kalk und fällt mit ihrer niedrigen Wuchshöhe auf, da die Stängel liegend sind. Wir haben sie auf einem kalkigen Trockenrasen am Rande einer Steinhalde gefunden. Erst im Nachhinein wird mir klar, dass man auch etwas Glück mit dieser Art braucht: Die Blüten öffnen sich nur bei Sonnenschein über 20°C und die Kronblätter fallen nach dem Öffnen bereits Ende des nachmittags am selben Tag noch ab!
2. Die Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata) haben wir hier zum ersten Mal gefunden – kein Wunder, auch sie ist eine Rote Listen-Art (3). Während man die Rundblättrige, Pfirsichblättrige, Wiesen-, Acker- und Nesselblättrige Glockenblume immer mal wieder findet, schaut es bei dieser Art schon anders aus. Sie bevorzugt kalkreiche und sonnenwarme Trockenrasen und auf solchen haben wir sie auch gefunden.
3. Leicht zu erkennen, haben wir es hier mit einer Orchidee zu tun: Es ist das Stattliche Knabenkraut (Orchis mascula ssp. mascula). Die Art steht nicht nur wie alle Orchideen unter besonderem Schutz, sondern steht in Thüringen auch auf Roten Liste als gefährdet (3). Es erinnert etwas an das Purpurrote Knabenkraut, die Blütenfarbe geht aber mehr ins Lila und das mittlere Kelchblatt ist breiter. Die helle Blütenbasis ist mit wenigen Punkten gesprenkelt.
In einer Heidelandschaft, die aus einem ehemaligen Truppenübungsplatz entstanden ist und durch Schafbeweidung offen gehalten wird, finden sich jährlich einige Brutpaare der Grauammer ein. Ein Individuum von ihnen zeigt das Foto aus dem April.
Über das komplizierte Zug- und Wanderverhalten habe ich bereits etwas geschrieben. In den Regionen, wo einige den Winter über hier bleiben, kann man sie in passenden Habitaten sogar in winterlichen Trupps bei der Nahrungssuche beobachten. Während sich die adulten Vögel im Winter auch mal von Beeren, den Sommer über vegetarisch von Sämereien und Getreidekörnern ernähren, werden Jungvögel zur Brutzeit zusätzlich und je nach Witterung mit Insekten, Spinnen und gelegentlich Weichtieren gefüttert. Das kennt man auch von anderen Vegetarianern wie bspw. dem Grünfink.
Der 31-37cm große Turmfalke weist eine Flügelspannweite von 68-78cm auf und ist selbst im Gegenlicht gut an seiner spitzflügeligen Silhouette mit dem langen schmalen Schwanz zu erkennen wie auch am Flugbild, was sich durch einen geradlinigen Flug mit mechanisch wirkenden Flügelschlägen auszeichnet sowie durch die vielen bekannten Rüttelflüge, die man aber aus Gründen des Energieverbrauchs hauptsächlich im Sommerhalbjahr beobachten kann.
Die Fotos zeigen einen Terzel (Männchen), welcher durchschnittlich eine Größe von 87% im Vergleich zum Weibchen erreicht. Gerade auf Brutwebcams zeigt sich der Unterschied deutlich; vor allem dann, wenn das Männchen nach der Brutablösung selbst auf das Gelege klettern muss. Bei größeren Gelegen oder bereits geschlüpften Küken hat der Terzel mehr Probleme als das Weibchen alle die Eier gleichmäßig zu bebrüten bzw. die Küken zu hudern.