Frühblüher im April – bunte Mischung

Heute mal wieder was ganz anderes: Ende April war ich an der Saale unterwegs, um u.a. nach Frühblühern Ausschau zu halten. Bei dieser Runde konnte ich ein paar schöne und vor allem auch bunte, Arten entdecken.

Foto 1: Gefleckte Taubnessel – Sie besitzt einige Ähnlichkeiten mit der Purpurroten Taubnessel, man sollte sich die Blüte genau anschauen.

Foto 2&3: Gelbes Windröschen – Wie das Buschwindröschen nur in Gelb

Foto 4&5: Große Sternmiere – Bei der Sternmiere gibt es auch einige Arten, die sich ähnlich sehen, es ist daher für die Bestimmung im Nachhinein immer hilfreich, wenn man Fotos von mehreren Seiten und auch Blättern und Stängel hat.

Foto 6&7: Großes Immergrün – Na, wo kommt der Name wohl her? Das Große und Kleine Immergrün ist nicht ganz so leicht zu unterscheiden, wenn man mit den Arten nicht vertraut ist. Gut zu sehen und diagnostisch zur Bestimmung: Die kleinen Härchen am Blattrand.

Foto 8,9&10: Silberblättrige Goldnessel – Eine verwilderte Kulturpflanze und damit ein Neophyt. Von der Gewöhnlichen Goldnessel vor allem den namensgebenden silbrigen Flecken auf den Blättern zu unterscheiden. Hier sind diese großflächig und dauerhaft vorhanden, bei der Gewöhnlichen Goldnessel höchstens im Winter und da nicht so deutlich.

Foto 11: Weiße Taubnessel: Tatsächlich noch eine Taubnessel. Warum das die Weiße ist, dürfte zu sehen sein

Versammlungsplatz der besonderen Arten

An diesem Septembertag 2021 waren wir den ganzen Tag an der Küste der Leybucht unterwegs und konnten auch den Verlauf von Ebbe und Flut sehen. Während die Rückkehr des Wassers Anfangs noch recht gemächlich aussah, ging es doch recht zügig, wo es einmal da war. Gut sehen konnte man das auf den Steinen im Watt, die sich einige Vögel als Rastplatz ausgesucht hatten. Wie durch Zauberhand wurde der Platz plötzlich immer weniger.

Nicht minder interessant waren die Arten, die sich dort auf einem sehr kleinen Platz zusammengefunden hatten: Zwei Alpenstrandläufer, mehrere Sandregenpfeifer und ein Steinwälzer.

Die Alpis sind bei uns am Wattenmeer als typische Wintergäste oder ansonsten auch auf Rastplätzen beim Durchzug zu sehen.

Sandregenpfeifer sind bei uns auch Brutvögel, nach starken Bestandseinbrüchen aber mit nur noch gerade einmal 850-950 Brutpaaren vertreten. In der Leybucht liegt eines der wenigen Brutgebiete und entsprechend ist der nord-westliche Teil komplett gesperrt, um die letzten Brutpaare vor Störungen schützen zu können. Die Individuen hier dürften wahrscheinlich Wintergäste oder Durchzügler sein. Man sieht adulte noch im Rest vom Pracht- und auch schon im Schlichtkleid sowie einige juvenile.

Eine Überraschung, die wir erst im Nachhinein entdeckt haben, da er sich nie ruhig gezeigt hat und immer am Durchsuchen der Steine nach Nahrung war: Der Steinwälzer. Der Name ist Programm, denn auf der Suche nach kleinen Wirbellosen dreht er Muscheln, Tang und eben auch Steine, um. Auch er ist ein typischer Wintergast am Wattenmeer, unser eigener Brutbestand ist erloschen.

Junge Silbermöwe auf Nahrungssuche im Watt

Die Silbermöwe gehört zu den Vierjahresmöwen, d.h. frühestens im 4. KJ erhalten sie das Gefieder eines adulten Tieres. Diese Möwe hier, fotografiert letzten September, befindet sich im 1. KJ, man spricht meist vom 1. Winter.

Die Unterscheidung zu den anderen Großmöwen im gleichen Alter ist mitunter sehr schwierig und nur durch Fotos und Vergleiche in guter Literatur möglich. Zu beachten sind dabei natürlich die individuellen Variationen unter Möwen.

Der dunkles Kopf, die dunklere und stark gestrichelte (Bauch)Unterseite, die Schnabelform sowie das grobe und weit verteilte Muster auf den Armdecken als auch das reichhaltige weiße Muster in den Schirmfedern, lassen hier jedoch eindeutig auf Silbermöwe schließen.

Wollige Landschaftspfleger

Die Wanderwege an der Leybucht führen direkt am Wattenmeer und damit auf und hinter den Deichen entlang. Zur Pflege und zur Bodenverfestigung findet man daher dort entsprechend viele Deichschafe, die dort frei herumlaufen und sich auch gerne mal mitten auf den Weg legen

Wir sehen ein genüsslich kauendes Schaf, ein süßes Lämmchen und natürlich die unvermeidlichen Stare, die sich einen weichen Ruheplatz ausgesucht haben ;D