Singende Goldammer, spazierende Schnatterente und guckendes Reh

Vom Juni ’22 an der Ostsee habe ich ja schon einige Arten gepostet. Heute geht es mit den nächsten gänzlich verschiedenen weiter.

Die Goldammer:

An ihrem typischen Gesang ist ihre Anwesenheit im Gebiet zumindest während der Balz- und Brutzeit sofort nachzuweisen: zizizizi-DÜÜ

Wenn Goldammern mal nicht Singen, kann man auch oft ihre Rufe (“zirrrk”) hören; sie klingen ein wenig wie der bekannte “Regenruf” des Buchfinken, aber weniger stark und hochfrequenter.

Einen schönen Strandspaziergang hat dieser Schnatterenten-Erpel im Prachtkleid unternommen.

Bereits nach der Brut, oft wenn sie noch ihr Schlichtkleid tragen, geht schon wieder die Balz bei ihnen los. Aus den Gruppen heraus hört man dann auch das so arttypische und witzige “Mep” der Männchen bei der Gemeinschaftsbalz. Die Paare finden dann auch entsprechend früh meist schon im Herbst zusammen – da tragen sie auch nach Vollendung der Mauser im Spätsommer wieder ihr Prachtkleid.

Und ein Reh ist mir auch noch recht nah vor die Linse gekommen: Getarnt durch Sträucher hat es sich bequem vom Weg aus fotografieren lassen. Rehe gehören zur Familie der Hirsche und sind bei uns die kleinsten Vertreter.

Jahresrückblick Teil 3 – andere Tiere

Weiter geht’s mit Fotos aus dem Reich der Fauna, mit allem was kreucht und fleucht, aber weder Vogel, noch Insekt ist. Eine sehr nahe und intensive Begegnung mit wilden Füchsen habe ich leider noch nicht bearbeitet; das kommt dann noch dieses Jahr

Foto1: Feldhase
Foto2: Waldeidechse
Foto3: Zauneidechse ♂
Foto4: Zauneidechse ♀

Wollige Landschaftspfleger

Die Wanderwege an der Leybucht führen direkt am Wattenmeer und damit auf und hinter den Deichen entlang. Zur Pflege und zur Bodenverfestigung findet man daher dort entsprechend viele Deichschafe, die dort frei herumlaufen und sich auch gerne mal mitten auf den Weg legen

Wir sehen ein genüsslich kauendes Schaf, ein süßes Lämmchen und natürlich die unvermeidlichen Stare, die sich einen weichen Ruheplatz ausgesucht haben ;D

Was raschelt da im Baum?

Beim Urlaub an der Müritz waren wir im Garten unseres Ferienhauses plötzlich nicht mehr alleine: Vom Baum im Nachbargrundstück aus kam Besuch vorbei – 2 Stück gleich Mit Räubermaske, Kulleraugen und Katzenohren ist klar, wen wir hier sehen: Waschbären, höchstwahrscheinlich junge.

Der Waschbär ist eine Art, die ursprünglich allein in Nordamerika beheimatet war. Mit der typischen Überheblichkeit des Menschen fanden es die Leute in den 1920ern sinnvoll, Waschbären in Farmen in Deutschland zu halten, um Pelze aus ihnen zu machen. Es überrascht nicht, dass einigen die Flucht gelang. Zudem wurden weitere absichtlich von Jägern entlassen, um die Jagdstrecke zu erweitern und zu guter Letzt wurden auch einige Individuen freigelassen, als Farmer zu Kriegszeiten kein Futter mehr hatten.

Das alles hat dafür gesorgt, dass sich der Waschbär dank des Menschen hierzulande ausbreiten konnte, also zum klassischen Neozoon geworden ist. Ohne natürliche Feinde, opportunistisch, clever und als Allesfresser sowie Kulturfolger hat er es geschafft, sich in der Fauna zu etablieren und den einheimischen Arten zusätzlich zum Druck der natürlichen Feinde und zum Lebensraumverlust durch den Menschen, noch weitere Probleme zu bereiten.

Gekleidet in Rot oder Schwarz

An diesem Tag Ende März haben es die Eichhörnchen gut mit mir gemeint und sich fein in Pose geworfen. Das erste, rote Eichhörnchen, frisst gerade die Früchte eines Berg-Ahorns, das zweite frisst…etwas anderes

Im Gegensatz zur landläufigen Meinung, gehören die schwarzen Eichhörnchen zur gleichen Art wie die roten und sind somit auch heimisch in der Fauna. Es ist lediglich eine andere Farbvariation des Fells, in der Biologie auch Morphe genannt. Bekannt für verschiedene Morphen ist bspw. auch der Mäusebussard.


Wenn also von eingeschleppten bzw amerikanischen Eichhörnchen die Rede ist, ist damit das Grauhörnchen gemeint. Das ist tatsächlich ein Neozoon, aber eben auch eine ganz andere Art.