Herr Amsel macht Mittag

Dieser Amsel-Mann lies sich entspannt beim Futtern einer matschigen Kirsche beobachten. Amseln bezeichnet man als Weichfutterfresser, da ihr Schnabel nicht dafür geeignet ist harte Schalen zu knacken. Bei der Vogel-Fütterung freut sich die Amsel daher am meisten über Haferflocken, Apfelstücken und auch ganz besonders über Rosinen! In naturnahen Gärten und Parkanlagen findet die Amsel ihr Lieblingsfutter ab Herbst in Form von Beeren von Schlehe, Weißdorn, Eberesche und Efeu. Letzterer wird oft unterschätzt, bietet dieser immerhin mehr als 60 Vogelarten Nahrung mit seinen für uns giftigen Beeren.

Während der Brutzeit im Sommerhalbjahr spielen Insekten wie Raupen, aber auch Würmer eine wichtige Rolle. Gerade der Nachwuchs ist auf tierisches Protein angewiesen.

Schöne Falter im Wald

Im Juni ’22 sind diese Fotos bei einer Tour durch einen Moorwald entstanden.

Foto 1 zeigt den Moorwald-Adlerfarnspanner oder auch nur Adlerfarnspanner (Petrophora chlorosata). Passenderweise war die wichtigste und Haupt-Futterpflanz der Raupen, der Adlerfarn, auch überall anzutreffen.

Den Admiral kennt ja hoffentlich jeder, er ist einer der Tagfalter, die man oft im Wald antreffen kann. Während viele Leute erstaunt und bestens im Bilde über das spektakuläre Wanderverhalten der exotischen Monarchfalter sind, ist es in der Bevölkerung hierzulande weitgehend unbekannt, dass auch der Admiral ein Wanderfalter ist – und was für einer! Die hier geschlüpften Imagos ziehen nämlich über die Alpen in südlichere Regionen, um sich zu paaren. Dort legen sie ihre Eier ab und nächstes Frühjahr fliegen die frisch geschlüpften Falter wieder zurück, um dann bei uns wieder eine Generation zu zeugen, die im Herbst wieder nach Süden fliegt.

Das Buschrasen-Grasmotteneulchen (Deltote deceptoria) ist ein häufiger Vertreter der Eulenfalter und wenn man aufmerksam ist, kann man ihn oft tagsüber an Gräsern hängen sehen.

Der letzte Geselle ist ein Vertreter aus der weiten Familien der Spanner, der Ockergelbe Blattspanner (Camptogramma bilineata). Sie sind sehr häufig, allerdings ruhen sie tagsüber an der Unterseite von Blättern – dahin verkrümeln sie sich auch sogleich, falls sie aufgeschreckt werden.

Noch ein schöner Überraschungsbesucher

Ob es sich unter den Eulenfaltern herumgesprochen hat, dass wir am Wochenende ein Gebiet beködern und kartieren wollen? Denn nun hatte ich diese Woche schon zum zweiten Mal einen tollen Besucher am frühen Morgen, der über Nacht durchs Fenster hereinkam: Das Rote Ordensband (Catocala nupta).

Mit einer Spannweite von 65-75mm ist das Rote Ordensband schon eine mächtige Erscheinung im Flug! Und mit den großen Glubschaugen und dem Wuschelkörper auch eine sehr niedliche

Sie sind gar nicht so selten, aber sehr schwer zu entdecken. Selbst wenn im Wald mal eines auffliegen sieht, ist es schwer es wiederzuentdecken, wenn es mit zusammengeklappten Flügeln auf der Rinde sitzt. In der gleichen Gattung (Catocala spec) gibt es noch einige Verwechslungsarten, mit einigen mehr oder weniger deutlichen Unterschieden sowie anderen Verbreitungsschwerpunkten. Am ähnlichsten ist der noch größere Pappelkarmin (Catocala elocata), der aber nur lokal verbreitet ist und vor allem eine weniger gezackte Saumbinde der Hinterflügel aufweist.

Besuch von der Hausmutter

Was klingt wie ein lustiger Satz, ist tatsächlich kein Witz: Die Hausmutter (Noctua pronuba) ist ein Nachtfalter aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae). Der Name kommt daher, da die Hausmutter nachts gerne in Häuser fliegt, um dort tagsüber zu schlafen.
Zu mir kam der Besucher als ich am frühesten Morgen vor der Arbeit im Bad bei angekipptem Fenster das Licht an hatte – Zeit für ein kleines Fotoshooting musste dann trotzdem sein

Mit so einem netten Besuch fängt der Tag jedenfalls gut an