Eisbert auf seinem Ansitz

Hier saß ein Eisvogel-Männchen, auch Eisbert genannt , auf einer typischen Ansitzwarte. Ihre Fische erbeuten Eisvögel mit einem schnellen Fangstoß von so einer Warte oder aus dem Rüttelflug, nicht höher als i.d.R. 2m über der Wasseroberfläche, aus. Es dauert meist keine Sekunde vom Eintauchen bis zum Ergreifen der Beute!

Zappelige, größere Fische, die sich nicht zwischen Ober- und Unterschnabel durch Druck töten lassen, werden an der Flanke gepackt und ziemlich oft gegen eine harte Unterlage wie bspw. einen Ast geschlagen. Zum Fressen wird der Fisch dann immer geschickt mit dem Kopf Richtung Schlund gedreht – Passiert das nicht, ist dies ein Zeichen dafür, dass die Beute für Jungvögel oder als Brautgeschenk für eine Übergabe gedacht ist. Die erbeuteten Fische sind dabei meist 4-5cm groß.

Seltene Orchidee im Moor

Im Juni ’22 waren wir auch auf dem Moorlehrpfad bei Zarrentin unterwegs, dort hat sich mir eine seltene Orchidee als Motiv geboten: Das Fleischfarbene Knabenkraut bzw. Steifblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata).

Durch ihren an Anspruch an magere und feuchte Basen-Böden ist sie im dicht besiedelten Deutschland sehr selten, in der Roten Liste wird sie als Kategorie 2-Art geführt: stark gefährdet. Dort im Kalkflachmoor hat sie ideale Bedingungen finden können.

Mäusebussard in heller Morphe bei der Nahrungssuche

Dieses hübsche Individuum eines Mäusebussards, mit einer Färbung, die an den Fischadler erinnert, konnten wir im Juni ’22 bei der Nahrungssuche über Wiesen beobachten. Auch, wenn man den “Mauser”, wie er früher oft im Volksmund genannt wurde, im Offenland beobachten kann, brütet er meistens jedoch im Wald.

Seinen Horst baut er dort eher in Randnähe oder manchmal auch in Feldgehölzen. Wichtig ist die Nähe zum Offenland, damit er es nicht weit zu seinen Jagdgründen hat.

Grauammer auf typischer Singwarte

Es ist immer ein Ritterschlag für ein Gebiet, wenn man dort den aufsteigenden Klingel-Gesang der Grauammer vernehmen kann, so wie hier auf Wiesen in der Schaalsee-Region.

Das Zugverhalten der Grauammer lässt sich nur schwerlich kurz zusammenfassen, da dies sehr von Region und sogar Individuum abhängt. Nur in den äußersten Zipfeln des Verbreitungsgebietes (Baltikum) tritt die Grauammer als reiner Zugvogel auf, der dann im Mittelmeerraum überwintert. Überwinterer in Mitteleuropa sind teils Zugvögel aus dem Norden, aber auch hier ansässige Brutvögel, die im Winter regionale Wanderungen unternehmen.

Dank Ringfunden weiß man, dass sich sowohl die Wanderneigung als auch das Zugverhalten und die Wahl des Winterquartiers, innerhalb lokaler Populationen individuell unterscheiden kann. Ab August gibt es ein Nachlassen der Revieransprüche und es bilden sich dann die Trupps, die dann umherwandern oder aber ab Oktober wegziehen. Für die Weggezogenen beginnt die Heimreise ab Februar, sodass sie meist im April wieder ihre Brutreviere besetzen können – Dann ist wieder der typische Grauammer-Gesang zu vernehmen.