2024 war es mit vielen Schmetterlingsarten recht mau und auch die winterliche Suche nach Eiern vom Blauen Eichenzipfelfalter (Favonius quercus) lief 24/25 eher frustrierend. Das Foto stammt vom Oktober 2023 und zeigt das Ei an der Knospe einer Stiel-Eiche in einem Teichgebiet.
In normalen Jahren findet man sehr viele von ihnen und die Eier lassen sich leichter auffinden – und somit die Art nachweisen – als die Suche nach Imaginalstadien, da der Falter ausschließlich in den Baumwipfeln herumfliegt. Das hat zwei Gründe: Dieses Tree-Topping (ähnlich wie Hill-Topping beim Schwalbenschwanz) ist eine Art unausgesprochener Treffpunkt zur Balz und erleichtert diese damit. Zum anderen interessiert sich die Art nicht sonderlich für Nektar, dafür für den Honigtau von Blattläusen! Dadurch sieht man die erwachsenen Falter nur selten in fotogener oder beobachtbarer Position.
Voll konzentriert bei der Nahrungssuche war dieser männliche Buntspecht; das zweite Foto zeigt wie er mit der Zunge etwas unter der weggehackten Rinde aufschleckert. Aufgrund dieser Art des Nahrungserwerbs bezeichnet zählt man ihn zu den Hackspechten – wie auch den Schwarzspecht, Weißrückenspecht, Blutspecht.
Diese Spechte sammeln bis auf den Schwarzspecht ihre Nahrung im Gegensatz zu den Erdspechten (Grau- und Grünspecht) nicht im Kropf, sondern im Schnabel. Im Gegensatz zu den erwähnten Erdspechten sind die Hackspechte auch weniger auf Ameisen spezialisiert und suchen durch das Aufhacken der Borke nach fetten Insektenlarven. So kann man dann den Buntspecht öfter mit vollgepackten Schnabel in hoher Frequenz zurück zur Bruthöhle fliegen sehen.
Auf den Fotos sind ganze 4 Schwanenarten zu sehen, hier soll es erst einmal um folgende gehen: Den Zwergschwan, der hier mit 2 Individuen zu sehen ist. Zugegeben, auf den ersten Blick sieht er dem Singschwan zum Verwechseln ähnlich, aber je mehr man sich mit den Merkmalen befasst, desto deutlicher und unverwechselbarer werden die beiden Arten.
So geht das Schnabelgelb beim Zwergschwan NICHT keilförmig bis zu den Nasenlöchern wie das beim Singschwan der Fall ist, aber ein noch deutlicheres Merkmal, was man aus fast jeder Position erkennen kann: Der Hals des Zwergschwans ist deutlich kürzer. Ganz besonders gut sieht man es auf dem ersten Foto, wo im Vordergrund ein Singschwan grast und im Hintergrund der Fokus auf den beiden Zwergschwänen liegt.
Der Zwergschwan kommt weltweit in 2 Unterarten vor, diejenigen, die hier im Winter gastieren und im Norden Eurasiens brüten sind Cygnus columbianus bewickii während die in Kanada und Alaska brütende Unterart am an deren Ende der Welt die Nominatform Cygnus columbianus columbianus ist.
Der Gesamtbestand unserer Unterart wird durch Winterzählungen auf ca. 150.000 Individuen geschätzt, wovon auf Europa etwa 21.500 entfallen.
Als Art, die an Flussufern, Seen und Küstenregionen der arktischen Tundra brütet, ziehen sie im Winter gen Süden. Für diese europäische Unterart heißt das – je nach Brutregion – Ostasien bspw. China, West- und Mitteleuropa sowie am Schwarzen und Kaspischen Meer und Aralsee.
Im Überflug hat sich diese adulte weibliche Rohrweihe im Mai gezeigt. Die Spannweite dieser Greife reicht von 115-145cm, wobei die Weibchen wie bei allen Greifvögeln deutlich größer sind. Männchen erreichen im Schnitt nur 87% der Größe von Weibchen.
Gewässer mit Schilfbeständen haben sie nicht ohne Grund zum Primär- und Bruthabitat gewählt: Das aus Schilfhalmen gebaute Nest, was mitten im Schilffeld liegt, ist im Idealfall auch dauerhaft von Wasser umgeben, was es einigen Bodenprädatoren unmöglich, anderen zumindest schwer macht, hier als Nesträuber tätig zu werden. Die Drainierung von Kulturlandschaften und der Klimawandel mit extremeren Dürreperioden und ungleichmäßiger verteilten Niederschlägen gefährden diesen natürlichen Schutz. Zusätzlicher Druck entsteht dadurch, da einige der potenziellen Prädatoren von den modernen Kulturlandschaften profitieren und damit zurechtkommen, bspw. der Fuchs. Andererseits gibt es immer mehr Druck von Prädatoren, die auf natürlichem Wege niemals in diese Ökosystem gelangt werden und eine zusätzliche Bedrohung darstellen, bspw. Waschbär und Mink.
Aktuell gibt es in Deutschland 7.500-10.000 Brutpaare mit abnehmender Tendenz.
Sie sitzen meist oben auf Koniferenspitzen und sind ebenso schnell wieder weg wie sie gekommen sind: Fichtenkreuzschnäbel. Daher habe ich momentan auch keine besseren Fotos anzubieten, aber man freut sich ja auch über eine Sichtung, da man nie so genau weiß wo, wie und wann sie auftreten.
Mit dem bunten Gefieder und dem kräftigen Schnabel haben sie schon etwas papageienhaftes an sich, sie gehören aber zu den Finken. Ihr gebogener Schnabel ist eine Adaption, um geschickt wie auch effizient an die Samen von Koniferenzapfen zu kommen. Herumgepult wird dabei nicht nur an den namensgebenden Fichtenzapfen, sondern auch an denen von Lärche, Kiefer oder Tanne.
Das leuchtend orange-rote Gefieder zeigt ein Männchen an, die Weibchen variieren von Olivgrün bis gelblich.
Der 31-37cm große Turmfalke weist eine Flügelspannweite von 68-78cm auf und ist selbst im Gegenlicht gut an seiner spitzflügeligen Silhouette mit dem langen schmalen Schwanz zu erkennen wie auch am Flugbild, was sich durch einen geradlinigen Flug mit mechanisch wirkenden Flügelschlägen auszeichnet sowie durch die vielen bekannten Rüttelflüge, die man aber aus Gründen des Energieverbrauchs hauptsächlich im Sommerhalbjahr beobachten kann.
Die Fotos zeigen einen Terzel (Männchen), welcher durchschnittlich eine Größe von 87% im Vergleich zum Weibchen erreicht. Gerade auf Brutwebcams zeigt sich der Unterschied deutlich; vor allem dann, wenn das Männchen nach der Brutablösung selbst auf das Gelege klettern muss. Bei größeren Gelegen oder bereits geschlüpften Küken hat der Terzel mehr Probleme als das Weibchen alle die Eier gleichmäßig zu bebrüten bzw. die Küken zu hudern.
Ich lag an diesem Sonntagmorgen im Juni ab Sonnenaufgang getarnt auf dem Kiesbett, um ungestört und auf Augenhöhe Wasseramseln fotografieren zu können. Die Fotos dazu habe ich zuletzt gepostet
Bei uns in der Gegend sind die Graureiher extrem scheue Gesellen und schwer zu fotografieren, dieser hier kam allerdings ahnungslos ans andere Ufer geflogen, um auf Nahrungssuche zu gehen, da er mich nicht bemerkt hat. Ich dachte, es wäre mal interessant eine kleine Background-Story zu teilen, da viele Außenstehende immer noch denken, die Kamera müsste möglichst teuer sein oder macht das Bild gar von selbst etc.
Neben dem technischen Verständnis von Belichtungszeit, Blende, ISO-Wert, Fokus, Belichtungskorrektur etc. spielt auch die Vorbereitung eine Rolle: Wo und wann steht die Sonne, wo sind die Himmelsrichtungen? Ebenso kommt bei der wildlife-Fotografie das Verständnis für die lebenden Motive dazu: Wie verhält sich die Art? Was macht sie als nächstes? Wie sieht ihr Tagesablauf aus oder wie bewegt sie sich? Auch die künstlerische Gestaltung ist mindestens so wichtig wie die technisch saubere Ausführung: Wer Fotos aus der Hüfte schießt und denkt, dass die Bilder mit einer teuren Kamera weniger langweilig wirken, hat die Fotografie nicht verstanden. Man muss den Tieren auf Augenhöhe begegnen, eine Freistellung mit Bokeh erzeugen und gestalterische Elemente nach Möglichkeit nutzen sowie auch eine ansprechende Bildkomposition mit dem Beherzigen von Linien, Goldenem Schnitt, Fluchten, Blickrichtungen etc.
Am Ende kommt der Feinschliff und das rohe Foto, die RAW-Datei, wird nach eigenem Gusto fertig bearbeitet – das macht Arbeit, aber andernfalls würde man diese Einstellungen der Kamera-Automatik bei dem Nutzen von JPEG-Fotos überlassen. Daher ist die oft aufkommende Frage „Wurde dieses Bild bearbeitet?“ falsch gestellt; Das Licht, das vom Sensor in elektrische Signale umgewandelt wird, muss interpretiert und immer bearbeitet werden. Die Frage ist nur, ob man das der Kamera überlässt oder selbst tätig wird.
Ich hoffe, ich konnte damit einen nicht zu langweiligen Umriss über das wildlife-Fotografieren zusammenfassen.
Diese 4 prächtig gewachsenen Turmfalken-Kinder haben sich im Juli in einer Nisthilfe an einer alten Dorfkirche gezeigt.
In der biologischen Forschung wird seit vielen Jahren diskutiert und durch Studien untersucht inwieweit verschiedene Variablen Einfluss auf das auszubildende Geschlecht des Nachwuchses haben. Insbesondere wurde auch viel an Greifvögeln bzw. Falken und speziell Turmfalken geforscht. In einer bei dieser Thematik noch recht aktuellen Studie aus dem Jahr 2010 (Wu et al. 2010) konnte man bestätigen, dass ein saisonal früher Brutbeginn eher die Entwicklung von Männchen fördert, während ein späteres Gelege eher Weibchen fördert. Aber auch Faktoren wie Gelegegröße (kleineres Gelege, mehr Weibchen) sowie Eimasse (höhere Masse, mehr Männchen) haben einen Einfluss auf die Ausbildung des Geschlechts einer zukünftigen Turmfalkengeneration.
Die biochemischen bzw. hormonellen Details sind noch nicht erforscht, aber es macht natürlich Sinn, dass verschiedene Variablen Einfluss auf die Herausbildung bestimmter Geschlechter haben und es wird in der Forschung spekuliert, ob u.a. Turmfalken gezielt die Entwicklung in die eine oder andere Richtung verschieben können. Alternativ gibt es auch genug zufällige und umweltbedingte sowie genetische Einflussgrößen, die dafür Sorge tragen, dass das Verhalten von Turmfalken breit gestreut wird.
Nach der Qual der Wahl über Vogelarten, Motive und ein bisschen Abwechslung, habe ich nun die Fotos für meinen Vogelkalender 2025 herausgesucht. Ich denke, es ist wieder abwechslungsreich und zeigt sowohl seltene als auch Allerweltsarten und eine bunte Auswahl über verschiedene Vogelfamilien.
Wer einen haben möchte, kann mir per E-Mail oder über PN der Social Media-Kanäle Bescheid geben:
Ein nicht ganz so häufiger Vertreter unserer heimischen Vertreter der Rabenvögel ist die Saatkrähe, die in Deutschland mit 105.000 Brutpaaren vorkommt, welche regional stark unterschiedlich verteilt sind. So gibt es weite flächendeckende Regionen ohne Vorkommen und wieder punktuell Regionen welche mit höherer Dichte, was auch daran liegt, da Saatkrähen im Gegensatz zu den Rabenkrähe Koloniebrüter sind.
Das (Brut-)Vorkommen dieser Art wird durch die hier überziehenden und überwinternden Trupps aus Europas Norden und Nordosten von vielen Krähenhassern stark überbewertet – so wie bei den Tieren auf den Fotos, welche lediglich in Leipzig überwintern und im Frühjahr wieder abziehen. Für einige Leute sind speziell Saatkrähen ein Dorn im Auge, da es in den Brutkolonien in Bäumen oft hoch her geht: Da wird sich unter lautem Gezeter gegenseitig Nestmaterial geklaut und um Nistplätze gekämpft, gebalzt und geworben und natürlich entsprechend viel bei den sozialen und intelligenten Rabenvögeln kommuniziert.
Man kann natürlich auch die Frage aufwerfen, warum auf den Dörfern, wo sich die Leute beschweren, wöchentliches Rasenmähen, Laubbläser im Herbst, laut aufdrehende Motorräder, Fußball-Feiern bis in die Nacht, Feuerwerk zu jedem Anlass etc. nicht als Lärm gilt, während die natürliche Geräuschkulisse auf dem Land als störend empfunden wird.
Ein Foto zeigt einen bläulichen Schleier auf dem Auge – Das ist die schließende Nickhaut, die übrigens keine Besonderheit von Vögeln ist. Ganz im Gegenteil, die Nickhaut ist sozusagen als drittes Augenlid bei Wirbeltieren generell ein weit verbreiteter Normalzustand, oft auch transparent. Es sind wir Menschen und weitere Primaten, die mit einer zurückgebildeten Nickhaut die Ausnahme bilden.