Ein Gurren aus dem Baum

Die Anwesenheit unserer kleinsten heimische Taube, der Turteltaube, nimmt man meist durch ihr typisches hohes Gurren war (grrrrrruuuuu). Meist sitzt sie dabei erhöht auf einem Baum. Obwohl sie gewissermaßen in den alltäglichen Deutschen Wortschatz übergegangen ist (turteln, Turteltäubchen), ist diese Art den meisten doch eher unbekannt. Das dürfte sicher am drastischen Rückgang begründet liegen: Seit den 80ern sind die Deutschen Brutbestände von 150.000 Paaren auf nur noch 16.500 Paare zurückgegangen, ein Minus von 89%! Auch in jedem anderen europäischen Land kennt der Trend nur eine Richtung und der ist negativ.

Die Ursachen sind klar: Zum Einen geht es der Turteltaube wie anderen Offenland- und Halboffenlandarten und ihr geht schlichtweg der Lebensraum wie auch die Nahrungsgrundlage, durch die industrialisierte Intensiv-Landwirtschaft verloren. Als wäre das nicht genug, wird sie als Langstreckenzieher während des Zuges massiv bejagt. Teilweise illegal, aber unglaublicherweise ist das in einigen Ländern sogar noch legal.

Das war Grund genug, dass die Turteltaube 2020 vom NABU zum Vogel des Jahres gewählt wurde. Im Zuge dessen wurden und werden auch Forschungsprojekte mit Besenderung initiiert, um die Zugstrecken sowie die exakten Problemstellen besser kennen zu lernen. Nicht zuletzt spielen bei Überwinterern in der Subsahara-Zone auch die Bedingungen im Winterquartier eine Rolle.

Das Foto entstand im weiteren Bereich um den Neusiedler See, wo es große Fläche extensiv genutzten bzw. geschützten Grünlandes gibt und die Art dadurch flächig und regelmäßig verbreitet ist.

Zusammen und mit kleinen Handgriffen viel bewirken

Heute mal ein etwas anderer Beitrag von mir, auch wenn meine Fotos vorkommen, spielen diese nicht die Hauptrolle: Als Mitglied der Fachgruppe Ornithologie und Artenschutz Unteres Schwarzatal habe ich an einer Broschüre gearbeitet, die ich euch hier auch digital zur Verfügung stellen möchte. Um was geht es?

Nun, alle Privatgärten zusammen stellen eine größere Fläche als alle Naturschutzgebiete und viele Menschen möchten etwas gegen das Insektensterben unternehmen. Allerdings ist vielen Leuten nicht klar wieviel Schaden nicht heimische Pflanzen anrichten und was es sonst noch so alles für Mythen gibt.

Die Broschüre ist ein Praxisleitfaden, was man tun KANN, wenn man es MÖCHTE und zeigt viele Beispiele und Vorschläge, wie das geht.

Die Broschüre

Unüberhörbar

Wenn sie anwesend sind und an dem Tag im FFH-Gebiet waren es um die 10, dann hört man sie auch: Baumpieper. Schaut man sich die Familie der Pieper an und die Art und Weise wie sie fliegen, verwundert es nicht, dass sie recht nah mit den Lerchen verwandt sind.

Der Baumpieper ist dem Wiesenpieper recht ähnlich, ist an den Flanken aber weniger stark gestrichelt und bewohnt andere Habitate. Weder richtiger Wald-, noch Feldvogel, bevorzugt der Baumpieper halboffene, strukturierte Landschaften mit Gehölzanteil. Das können wie hier im Gebiet weite Waldwiesen- und lichtungen oder Kahlschläge sein, aber auch Waldränder im Übergang zur Offenlandschaft wie bspw. Heiden.

Man könnte sagen, der Baumpieper piept sozusagen vom Baum, da er gerne von hohen Warten wie Baumspitzen aus singt bzw. steigt er von diesen auf und lässt sich – lerchenähnlich – beim Vollgesang wieder auf die Warte hinuntergleiten. Die Umschreibung des Gesangs als Piepen war eher dem Wortwitz geschuldet, in Wahrheit ist der Gesang eher ein Trillern, was recht effektvoll und kräftig nach hinten ausläuft. Der Baumpieper wird dabei im Gegensatz zum Wiesenpieper immer langsamer, was eine Bestimmung über den Gesang und das Flugverhalten sicherer und einfacher macht als die optische Bestimmung.

Adulter Mäusebussard in heller Morphe im Überflug

Zumindest was die Morphe, also das Erscheinungsbild anbelangt, kann man sagen, dass dieser Mäusebussard ein ganz schön heller ist Diese hellen Morphen sorgen regelmäßig für Verwirrungen bei Bestimmungen und so werden helle Mäusebussarde oft als Raufußbussarde fehlbestimmt, obwohl Raufußbussarde (u.a.) oft sogar viel dunkler sind als die hellen Morphen des Mäusebussards. Auch wird die Häufigkeit von Raufußbussarden im Winter oft massiv überschätzt; wenn man sich wirklich jeden Bussard in vielen verschiedenen Gebieten im Winterhalbjahr anschaut, liegt die Wahrscheinlichkeit darunter einen Raufußbussard zu entdecken irgendwo in der Größenordnung im Bereich zwischen 1:x00 – 1:x.000 (abhängig von Geographie, Einflug und den Bedingungen zur zweifelsfreien Bestimmung).

Alles zur Bestimmung zum seltenen Raufußbussard habe ich HIER niedergeschrieben.

Damit aber erst einmal zurück zum Mäusebussard, liebevoll auch “Mausi” oder früher oft “Mauser” genannt. Anfang März, als ich dieses Individuum fotografiert habe, findet auch die Balz statt. Reviere werden dabei, oft auch paarweise, durch ausdauerndes Rufen beim Kreisen verteidigt. Das Männchen zeigt zur Balzzeit die als Girlandenflug bezeichneten Balzflüge, bei der er sich aus der Höhe herabstürzen lässt, wieder hinaufsteigt und die Stürzflüge dabei oft immer steiler, tiefer und rasanter werden, um dem Weibchen seine Fitness zu präsentieren.

Der späte Vogel

Am 21.06.22 konnten wir bei einem Hof diese Nisthilfe für Turmfalke sehen und was für eine Überraschung: Es war nicht nur ein Brutpaar mit 3 Nestlingen zu sehen, sondern die Kleinen waren auch noch sehr junge Dunenjunge. Entweder hat dieses Brutpaar also einfach recht spät mit der Eiablage begonnen oder aber es handelte sich um ein Ersatzgelege einer gescheiterten Erstbrut. Durch die aufwendige Aufzucht der Jungen findet bei Turmfalken nur eine Jahresbrut statt. Falls diese jedoch in einem frühen Stadium scheitert, wird ein neuer Versuch gestartet. Diese Strategie verfolgen einige Vögeln, die im Normalfall nur eine Jahresbrut anlegen.

Die 3-6 Eier eines Geleges werden im Gegensatz zu den echten Greifvögeln (Accipitriformes) erst richtig bebrütet, wenn das Gelege vollständig ist. Das stellt sicher, dass alle Jungen einen ähnlichen Entwicklungsstand aufweisen. Das Ausbrüten dauert dabei 27-31 Tage und noch einmal solange dauert es (27-35 Tage), bis der Nachwuchs flügge wird, dann aber noch einen weiteren Monat von den Eltern abhängig ist und von diesen versorgt wird. Das nennt man dann die Bettelflugphase.

Wenn es wuselt – Welcher Baumläufer ist es?

Der kleine sowie flinke Klettermaxe nennt sich eigentlich Waldbaumläufer und ich konnte ihn im Dezember bei der Nahrungssuche fotografieren. Wenn sich auf die Rufe sensibilisiert hat, kann man beide Baumläuferarten recht häufig wahrnehmen; wenn man sie sehen will, muss man schon genau hinschauen.

Da die Unterscheidung anhand morphologischer Merkmale der beiden nah miteinander verwandten Baumläufer (Garten- und Waldbaumläufer) immer wieder für Probleme sorgt, habe ich im Folgenden 2 meiner Fotos aus dem Dezember zu einem Schaubild zusammengebastelt. Draußen im Feld sollte man auch von den auditiven Merkmalen, sprich den Lautäußerungen, als Bestimmungshilfe gebrauch machen.

Die “ziet-ziet-ziet”-Rufe – helle, reine Töne auf einer hohen Frequenz – gehören zum Gartenbaumläufer (GBL). Sie sind kräftiger vorgetragen und weniger säuselnd als bei den Goldhähnchen und dabei reiner sowie klarer als beim Waldbaumläufer (srrii-srrii). Der Gesang des GBL setzt sich auch aus diesen Elementen zusammen; sie werden dabei aber in variierendem Tempo und melodischer vorgetragen. Der WBL dagegen singt mit absinkenden Trillern.

Der Gartenwusel auf Nahrungssuche

Der wuselige Gartenbaumläufer, mit einem längeren Schnabel und einer weicheren Abstufung im Muster auf den Flügeln als der ähnliche Waldbaumläufer, war hier im Stadtpark gerade auf Nahrungssuche. Mit dem feinen, gebogenen Pinzettenschnabel sucht er unter der Borke von Bäumen nach Spinnen, Insekten sowie deren Eier oder Larven.

Im Gegensatz zum ebenfalls kletterfreudigen Kleiber, sind die Baumläufer quasi immer auf einer Einbahnstraße unterwegs: Sie klettern längere Strecken an Bäume stets aufwärts; oft spiralförmig um den Stamm herum. Bedingt durch die geringe Größe von 12,5cm, dem Tarngefieder und den eher unscheinbaren Rufen und Tönen, fallen sie nicht so auf wie andere Vögel.

Die “ziet-ziet-ziet”-Rufe sind dann auch meist das, was man zuerst von ihnen mitbekommt: helle, reine Töne auf einer hohen Frequenz. Sie sind kräftiger vorgetragen und weniger säuselnd als bei den Goldhähnchen und dabei reiner sowie klarer als beim Waldbaumläufer (srrii). Der Gesang setzt sich auch aus diesen Elementen zusammen; sie werden dabei aber in variierendem Tempo und melodischer vorgetragen.

Huuuiii, guck wie ich fliege!

Die Ringeltaube ist die größte Taube Mitteleuropas und mit 2,9-3,5 Millionen Brutpaaren einer unserer häufigsten Brutvögel (Platz 9) mit weiterhin zunehmenden Bestandszahlen. Diesen Erfolg hat sie ihrer Anpassungsfähigkeit zu verdanken, da sie ähnlich wie die Amsel den Weg vom reinen Waldvogel zum Kulturfolger gegangen ist. Dieser Trend wurde erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts beobachtet.

So bewohnt sie heutzutage nicht nur Wälder, sondern auch Parks, Siedlungen und Feldgehölze und macht sich dabei durch ihre bekannten “Hu-HuuuHu HuHu”-Rufe immerzu bemerkbar.

NaturaFoto auf Social Media

Hier auf meiner Homepageverpasst ihr keine Beiträge und weder ihr noch ich, sind auf dem Gutdünken amerikanischer Großkonzerne angewiesen – Nichtsdestotrotz spielt Social Media heutzutage eine große Rolle und wird oft aus Bequemlichkeit lieber genutzt als klassische Webseiten. Von daher möchte ich darauf hinweisen, wo NaturaFoto noch zu finden ist. Wer will, kann gerne folgen, liken oder lieber hier auf der Homepage vorbeischauen

Facebook

Neu auch auf Instagram

Kleinere Auswahl meiner Fotos in der Fotocommunity

Viel Spaß beim Anschauen, Lesen und Danke an alle, die sich für meine Beiträge und Fotos interessieren!