Der erste Malven-Dickkopffalter Thüringens ’25 und weitere schöne Falter

Vom gleichen Ausflug wie die Pflanzen aus dem letzten Beitrag, geht es heute um einige der dort kartierten Schmetterlinge. Der Fokus lag auf den Tagfaltern, Nachtfalter wurden natürlich wie immer mit erfasst, falls sie gesehen wurden. 16 Arten an Tagfaltern konnten wir auf der Tour nachweisen – erfreulich dafür, dass es gerade Mal Mitte April ist. Folgend einige Makrofoto-Impressionen mit kurzen Artenvorstellungen.

1. Ein sehr häufiger Nachtfalter aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae) ist die Braune Tageule (Euclidia glyphica). Der Name deutet bereits an, dass es sich hierbei um einen tagaktiven Nachtfalter handelt; daher und aufgrund keiner sehr hohen Ansprüche bei Raupenfutterpflanzen und Standort, wird die Art oft gefunden – Trotzdem immer wieder gern gesehen!

2. Dass umgangssprachliche Motten, genauer ausgedrückt Kleinschmetterlinge, nicht nur graubraun und langweilig sind, zeigt dieser Zünsler: Es ist der Goldzünsler (Pyrausta aurata). Verwechslugnsgefahr besteht mit zwei weiteren Arten: P. purpuralis und P. ostrinalis. Es kommt bei der Bestimmung auf die Lage mehrerer Linien zueinander an, das ist wichtig, da einige Arten auch gehörig in der Ausprägung von Mustern variieren können. Hilfreich ist wieder immer das Lepiforum.

3. Der kleine Magerrasen-Perlmuttfalter (Boloria dia) fliegt dort in der Umgebung zum Glück regelmäßig und gut erhalten. Seine einzige Raupenfutterpflanze habe ich im Pflanzenbeitrag des Gebiets vorgestellt, es ist das Rauhaarige Veilchen (Viola hirta). Auf dem letzten Foto ist ein flugunfähiges Individuum zu sehen, was einen deformierten linken Vorderflügel aufweist. So eine Fehlfaltung kann bei Störung während der sensiblen Phase des Auffaltens bzw. aufpumpen und trocknen der Flügel entstehen und hat uns auch einmal in die Situation gebracht, einen flugunfähigen Blauen Eichenzipfelfalter beobachten können – eine Art, die quasi fast nie den Kronenbereich von Bäumen verlässt.

4. Der erfreulichste Fund waren die Malven-Dickkopffalter (Carcharodus alceae)! Ich wusste, dass es dort welche geben sollte, da wir dort bereits Raupenfunde an Malven hatten, aber die Imagines konnte ich letztes Jahr nicht finden. Über die Fotomöglichkeit habe ich mich sehr gefreut, da die Art besonders schön gezeichnet ist. Eine weitere Besonderheit war, dass dies für die Kartiersaison ’25 der erste offiziell gemeldete Nachweis für Thüringen ist

5. Auch wenn Ostern bald vor der Tür steht: Der April läutet bei der Falterkartierung so langsam das Ende der Eiersuche an Die Knospen treiben aus und die Raupen möchten ihr enges Zuhause verlassen, um sich vollzufressen. Je nach Art und Fortschritt von Blüte oder Belaubung, ist es mal mehr, mal weniger sinnvoll nach Eiern zu suchen. Beinahe fanatisch haben wir an einer bekannten Stelle die wenigen Purgier-Kreuzdorne abgesucht, um den in der Gegend sehr seltenen Kreuzdorn-Zipfelfalter (Satyrium spini) zu finden – mit Erfolg! Zwar leider nur 1 Ei statt der sonst üblichen Eispiegel aus bis zu 9 auf einen Haufen, aber immerhin!

Das und viel mehr blüht gerade im April

Letztes Wochenende ging es erst Vögel kartieren und dann wurden die Gebiete – lichter Buchen-Eichenwald auf Muschelkalk sowie Trockenrasen und Schutthänge auf Muschelkalk – noch nach Faltern und Pflanzen abgegrast. Natürlich habe ich nur einen Bruchteil davon fotografiert und ein paar schöne Arten stelle ich heute vor.

1. Sicher einer unserer schönsten Frühblüher ist das Lungenkraut (Pulmonaria spec.), hier haben wir das Dunkle Lungenkraut (Pulmonaria obscura). Im Gegensatz zum etwas bekannteren und ebenfalls häufigen Gefleckten Lungenkraut (Pulmonaria officinalis) zeigen die Laubblätter gar keine hellen Flecken. Die unterschiedliche Färbung der Blüten hat chemische Gründe und ist sehr interessant: Durch die Bestäubung einer Blüte, ändert sich der ph-Wert des Zellsaftes und die Blüten färben sich von Rosa über Violett bis hin zu Blau.

2. Es gibt hierzulande unzählige Ehrenpreis-Arten (Veronica spec.) anzutreffen und für die Bestimmung muss man sich mit deren Details wie bspw. der Form der Blattspreite befassen. Dies ist der Efeu-Ehrenpreis (Veronica hederifolia), der seinen Namen von der Form der Laubblätter hat: Grob 3-lappig wie die Blätter des Efeus.

3. Eine sehr schöne Pflanze, die man nicht überall findet und die dem Gew. Hornklee gleicht, ist der Gewöhnliche Hufeisenklee (Hippocrepis comosa). Die Art findet man auf mageren und trockenen Kalkböden und ist eine der wichtigsten Raupenfutterpflanzen des Hufeisenklee-Gelblings (Colias alfacariensis).

4. Veilchen sind nicht nur schön anzusehen, sondern auch knifflig in der Bestimmung! Die Kombination aus Merkmale des Sporns (Form und Farbe), Geruch sowie Behaarung führen dann zum Ergebnis: Hier ist es zweifelsfrei das Rauhaarige Veilchen (Viola hirta). Zur Bestätigung hatten wir dort auch eine ordentlich Population des Magerrasen-Perlmuttfalters (Boloria dia), dessen Raupe genau an diesem einen Veilchen frisst.

5. Aus ein paar Metern Entfernung wirkt diese Pflanze wie eine Mischung aus Wechselblättrigen Milzkraut und Zypressen-Wolfsmilch. Es ist die Sonnwend-Wolfsmilch (Euphorbia helioscopia).

Hier kam der Eiermann

Genau genommen kam hier wohl eher eine eierlegende Frau zur Ablage

Diesen Fund haben wir in der 3. Februardekade an einem See bei Leipzig an der allseits beliebten Schlehe (Prunus spinosa) gemacht. Es sind Eier vom Ringelspinner (Malacosoma neustria).

Die eierlegende Wollmilchsau – Als Pflanze

Wie klingt das: Etwas, was über 60 Vogelarten vor allem zur spärlichen Winterzeit Nahrung bietet, was Insekten und einer spezialisierten Wildbiene Pollen und Nektar bis in den November bietet und dabei heimisch ist? Wir reden hierbei vom Efeu (Hedera helix)! Den schlechten Ruf als „Unkraut“ hat sich diese tolle Pflanze jedenfalls nicht verdient.

Klar: Efeu ist giftig, das ist ja bekannt; allerdings sind viele gezüchtete und importierte Zierpflanzen sogar wesentlich giftiger. Was ins Reich der Mythen gehört, ist die Behauptung, dass Efeu parasitisch an Bäumen lebt und diese aussaugen würde. Augen auf, Leute: Efeu wurzelt selbst im Boden und hat daher überhaupt keinen Bedarf an fremden Nährstoffen und Wasser. Lediglich kleinere Gehölze können durch die Beschattung und den Zuwachs in Bedrängnis kommen.

Auch der Mensch kann neben dem schönen Anblick noch vom Efeu profitieren: Aus den Blättern lässt sich ein natürliches Waschmittel herstellen; ähnlich wie bei Rosskastanien und es funktioniert. Entweder klein geschnittene Blätter in einem Wäschenetz mit in die Wäsche geben oder vorher in kochendem Wasser ziehen lassen, regelmäßig durchschütteln und als Waschmittel in die Waschmaschine geben. Auch als Fassadenbegrünung ist Efeu als Bio-Dämmmaterial und sommerliche Klimaanlage eine Super-Pflanze.

Gibt’s sonst eigentlich etwas, was gegen den Efeu spricht? Man hört oft als Argument, er würde ja erst nach 7 Jahren blühen und Beeren tragen. Ja stimmt, und? Wenn das ein gutes Argument gegen Efeu bzw. Pflanzen allgemein oder Projekte ist, dürfte man auch keine (Obst)bäume pflanzen oder seine Kinder eine Ausbildung machen lassen, für die Rente vorsorgen sowie langfristige Projekte anfangen Es war schon immer so: Gut Ding will Weile haben! Immerhin ist Efeu dafür recht unverwüstlich und kommt auch mit schwierigen Wuchsbedingungen zurecht. Gerade die bodendeckenden Triebe und Blätter kommen auch da vor, wo es vielen Pflanzen bereits zu schattig ist.

Buntes Gewusel im August

Vom gleichen Gebiet und Tag wie die letzten Beiträge, stammen auch die heutigen. Dieses Mal zeige ich euch einige Insekten wie Käfer, Schmetterlinge und Schwebfliegen sowie eine mittlerweile sehr häufige Spinnenart.

1. Dieser haarige Käfer auf der Kanadischen Goldrute ist der Bienenwolf [Käfer] (Trichodes apiarius), nicht zu verwechseln mit dem Bienenwolf [Wespe] (Philanthus triangulum) – Daher ist die Angabe des wissenschaftlichen Namens bei Insekten immer obligatorisch. Der Verwechslungsmöglichkeiten damit aber nicht genug, gibt es auch beim Bienenwolf-Käfer eine sehr ähnliche Art, den Zottigen Bienenkäfer (Trichodes alvearius). Der Name täuscht etwas, denn auch der Bienenwolf vom Foto sieht sehr zottig aus – bestimmungsrelevant ist das Ende der Flügeldecken: Beim Bienenwolf (Trichodes apiarius) geht der schwarze Fleck bis ans Ende, beim Zottigen Bienenkäfer (Trichodes alvearius) enden die Flügeldecken rot!

Das veranschaulicht auch gut die Problematik, wenn ein schnelles Handyfoto von vorne oder vorn-oben in die Bestimmungs-App geladen wird und diese dann suggeriert, sie könnte die Art ganz sicher bestimmen ohne dabei auf Verwechslungsarten einzugehen oder hinzuweisen welche Körperteile eigentlich relevant für die Bestimmung sind.

Die Schwebfliege im Hintergrund ist übrigens die Große Sumpfschwebfliege (Helophilus trivittatus).

2. Hier ist der Klassiker unter den Bläulingen: Der Gemeine bzw. Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus); ein Männchen.

3. Ein häufiger und auch tagaktiver Vertreter aus der Familie der Bärenspinner (Arctiinae), ist der hier gezeigte Rotrandbär (Diacrisia sannio). Die Art ist tagsüber gut zu finden, man sollte sich aber vor Augen führen, dass sie sich sehr schnell abfliegt und die markanten roten Ränder und Punkte ausbleichen bzw. verschwinden.

4. Ganz klar, hier sehen wir eine Schwebfliege – Es ist eine weibliche Sphaerophoria scripta. Nicht ohne Grund habe ich den Deutschen Trivialnamen Gewöhnliche Langbauchschwebfliege weggelassen, denn Xylota segnis, also eine vollkommen andere Schwebfliege, trägt ebenfalls genau die gleiche Bezeichnung.

5. Sie mag es gerne warm, ist auch für Laien unverwechselbar und man muss kein Spinnenliebhaber sein, um diese Art einfach nur schön zu finden: Die Wespenspinne (Argiope bruennichi), das markante und große Weibchen. Die Art profitiert vom Klimawandel und breitet sich wie viele andere wärmeliebende Arten (Blauflügelige Ödlandschrecke, Gottesanbeterin, Südliche Heidelibelle, Bienenfresser, etc) die letzten Jahre stark aus und kann damit ihr Verbreitungsgebiet erweitern.

Verschiedene Libellen von einer renaturierten Kiesgrube im August

Aus dem August stammen die heutigen Fotos von Libellen einer renaturierten Kiesgrube. Es waren natürlich noch mehr Arten vor Ort, aber hier zeige ich nur die ansprechendsten Fotos.

1. Die Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum) ist sehr häufig, das Bild zeigt ein Männchen. Im Gegensatz zu einigen anderen Heidelibellen sind die Beinschienen komplett schwarz und ohne hellgelbe Streifen! Die Männchen weisen zudem eine arttypische keulenartige Verbreiterung der hinteren Abdominalsegmente auf.

2.+3. Hier sehen wir die sehr hübsche Feuerlibelle (Crocothemis erythraea). Der Name passt, da bei den Männchen sogar noch die Beine rot sind und die ganze Libelle wie rot glühend wirkt. Foto 2 zeigt dagegen ein Weibchen, was etwas unscheinbarer daherkommt, sich aber gut von den weiblichen Heidelibellen abgrenzen lässt – bspw. über die hellen Beine.

4. Eine der generell häufigsten Libellen ist die Gemeine Becherjungfer (Enallagma cyathigerum), hier sehen wir ein Männchen, was auf dem 2. Segment den namensgebenden Becher trägt (hier nur andeutungsweise zu erkennen).

5.+6. Von den Blaupfeilen findet man diese Art bei uns am häufigsten: Es ist der Große Blaupfeil (Orthetrum cancellatum), hier ein Männchen von vorne und hinten. Nicht nur die lädierten Flügel, auch die verblassende Farbe auf dem Abdomen weisen darauf hin, dass es ein verhältnismäßig altes Individuum ist. Wobei „alt“ wirklich relativ ist: Währen die Larven mitunter mehrere Jahre leben und unter Wasser verbringen, werden die Imagines – die erwachsenen Libellen – nur Wochen bis sehr selten wenige Monate alt.

7. Die letzte Art erinnert ein wenig an die verwandte Blaugrüne Mosaikjungfer, ist aber kleiner und hat u.a. mehr Braun auf dem Thorax und andere Zeichnungselemente: Es ist die Herbst-Mosaikjungfer (Aeshna mixta).

Bunte Blüten aus dem August

Aus einer zurückliegenden Kartierung verschiedener Arten in einem NSG an einer renaturierten Kiesgrube stammen die heutigen Fotos, der Blick liegt diesmal auf Pflanzen.

1. Schön anzusehen und auch beliebt bei Insekten ist die Bunte Kronwicke (Securigera varia). Der Kronwicken-Dickkopffalter (Erynnis tages) hat seinen Namen nicht von ungefähr, u.a. hier legt er seine Eier ab, damit die Raupe an den Blättern fressen kann.

2. Der Echte Beinwell (Symphytum officinale) hat seinen Namen nicht ohne Grund: Er wurde früher bei Wunden als auch Knochenbrüchen eingesetzt und hat tatsächlich eine nachgewiesen heilungsfördernde Wirkung. Allerdings ist die Pflanze auch giftig, was vor allem bei innerlichen Anwendungen problematisch ist.

3. Die kleineren gelb blühenden Klee-Arten sind gerade als Anfänger oft schnell verwechselt, hier kommt es mitunter auf Blütenform, Blütenanzahl und vor allem die Blätter an. Das Foto zeigt den häufigen Feld-Klee (Trifolium campestre). Recht ähnlich ist der Kleine Klee (Trifolium dubium), der etwas seltener ist, weniger Blüten aufweist und stärker gezahnte Blätter hat. Beiden Arten fehlt die Stachelspitze an den Blättern, die der Hopfen-Schneckenklee aufweist (Medicago lupulina).

4. Schon beim Feld-Klee angesprochen, zeigt das Foto den Hopfen-Schneckenklee aufweist (Medicago lupulina). Bei näherer Betrachtung erkennt man die kleinen Blüten als typische Vertreter der Schmetterlingsblütler. Dies als auch die Spitze an den Laubblättern unterscheiden die Art deutlich von anderen kleinen gelblichen Klee-Gewächsen.

5. Mittlerweile einer der am häufigsten anzutreffenden Storchschnäbel ist der Pyrenäen-Storchschnabel (Geranium pyrenaicum), der wie es der Name andeutet, ursprünglich nicht hier heimisch ist. Die Art ist sehr anspruchslos und hat eine lange Blütezeit von ungefähr Mai bis Oktober (regional variabel).

6. Es gibt in Deutschland einige tolle und interessante Wicken-Arten, am spannendsten und schönsten finde ich diese: Die Vogel-Wicke (Vicia cracca). Die Pflanze schaut nicht nur gut aus, sondern ist auch eine super wichtige Pflanze für Wildbienen und Schmetterlingen und liefert dabei nicht nur Pollen und Nektar, sondern ist auch (mitunter explizit) eine wichtige Futterpflanze für Raupen. Warum sich angesichts einer solcher wirklich schönen und nützlichen heimischen Blume die Leute lieber ihre Gärten mit Arten aus Nordamerika zuwachsen lasse, werde ich wohl nie verstehen.

Bunte Vielfalt an seltenen Schmetterlingen im FFH-Gebiet

Heute folgt der nächste Beitrag von einer ausführlichen Artenkartierung aus dem Mai und es geht in diesem Beitrag um Schmetterlinge! Das Thüringer Biotop ist als FFH-Gebiet geschützt, liegt auf Muschelkalk und beinhaltet Waldwiesen, Felsen, lichte Mischwälder, Trockenrasen, usw. Die Artnamen findet ihr bei den entsprechenden Fotos.

1. Anania crocealis gehört zu den Zünslern und weist eine hübsche Musterung auf. Die Art wird nicht so oft gemeldet und ist mit ihren Raupen-Futterpflanzen auch etwas anspruchsvoller: Dürrwurz, Großes Flohkraut, Ochsenauge.

2. Diese schöne Raupe auf dem Wiesen-Labkraut ist die vom Braunen Bär (Arctia caja)! Wahrscheinlich dürfte sie sich im Larvalstadium 4 (L4) befinden, hat also nur noch eine letzte Häutung vor sich, bevor sie sich verpuppt. Ansonsten wird die Art über die Imagines beim Lichtfang nachgewiesen.

3. Ein extrem erfreulicher Fund, den es im weiteren Umfeld kaum gibt, war der Gelbwürfelige-Dickkopffalter (Carterocephalus palaemon). Unseren ersten Fund hatten wir lustigerweise im Venn in Belgien – da wurde es auch Zeit, die Art mal in der Heimat zu finden.

4. Die Langhornmotten (Adelidae) sind immer wieder tolle Anblicke, hier sehen wir Männchen (lange Fühler) und Weibchen (kürzer Fühler) der häufigen Grünen Langhornmotte (Adela reaumurella).

5. Eine weitere Art, die wir erst später mal auch in Thüringen gefunden und zuerst in der Rur-Eifel auf der Dreiborner Hochfläche gefunden haben: Der wunderschöne Grüne Zipfelfalter (Callophrys rubi).

6. Der darf natürlich nicht fehlen: Der häufige und tagaktive Klee-Gitterspanner (Chiasmia clathrata).

7. Der wunderbare Kleine Würfel-Dickkopffalter (Pyrgus malvae) war auch oft zu finden. In TH gilt er als ungefährdet in DE steht er auf der Vorwarnliste. Mit den vielen deutlichen weißen Flecken lässt er sich gut von den anderen braunen Dickkopffaltern unterscheiden.

8. Hier sehen wir ein Ei an der Bunten Kronwicke (Securigera varia) und im folgenden Bild auch, wer es hingelegt hat: Es ist der – passender Name – Kronwicken-Dickkopffalter (Erynnis tages).

9. Eine weitere lustige Langhornmotte: Nematopogon swammerdamella. Bei der Gattung sollte man ordentliche Makros anfertigen, da sie untereinander recht ähnlich sind. Die Musterung der Flügeloberseiten sowie die Fühler sind dabei bestimmugnsrelevant.

10. An Form und Flügelhaltung gut zu erkennen: Ein Wickler (Tortricidae), genauer gesagt Notocelia cynosbatella. Man nennt ihn auch Dreipunkt-Rosenwickler und der Name passt zur Flügelzeichnung und er mag auch allerhand Rosengewächse. Hier saß er auf einer Schlehe (Prunus spinosa).

11. Ein weiterer Fund einer besonderen Art als Raupe war die Rötliche Kätzcheneule (Orthosia miniosa) – Verraten hat sie sich durch die Fraßspuren an den Blättern einer Stiel-Eiche In TH gilt sie als gefährdete Art (3).

12. Einer der (noch) verhältnismäßigen häufigen Mohrenfalter und auch einer, der schon recht früh unterwegs ist, ist der Rundaugen-Mohrenfalter (Erebia medusa).

13. Die Art finde ich bei mir in der Gegend sonst nicht und daher musste ich sie auch vor einer Listspinne retten und erst einmal ordentlich fotografieren Es ist die super hübsche Scheck-Tageule (Euclidia mi), bei der es schwer fällt zu sagen, was schöner ist: Die Ober- oder die Unterseite?

14. Gleich die nächste besondere Rote Listen-Art (TH ungefährdet, DE gefährdet): Der Schlüsselblumen-Würfelfalter (Hamearis lucina), von dem wir auch immerhin 6 Individuen finden konnten.

15. Für uns der Erstfund und auch eine besondere Art, war der Silberfleck-Perlmuttfalter (Boloria euphrosyne), der in TH auch als gefährdet (3) gilt. Ein recht kleiner Perlmuttfalter, mit einer tollen Unterseitenzeichnung und schönen blauen Augen. Die Fotoreihe zeigt ein sitzendes Weibchen, welches ein Balzabwehrverhalten gegenüber einem Männchen zeigt – vll war sie bereits befruchtet? Oder er war einfach nicht ihr Typ

16. Einer der vielen Graszünsler, die sich bei näherer Betrachtung und einem Makro stets noch schöner, variables und markanter präsentieren, als bei einem schnellen Blick draußen im Feld. Thisanotia chrysonuchella scheint sich vor allem auf Schafschwingel spezialisiert zu haben – ein tolles heimisches Gras, was wie bspw. Aufrechte Trespe in einer guten Saatmischung für Schmetterlinge enthalten sein sollte!

17. Hier sehen wir eine Paarung vom Artkomplex der Tintenfleck-Weißlinge, wovon 2 Arten in der Region in Frage kommen: Leptidea juvernica/sinapis.

Winzling und Riese, bunt oder gedeckt gefärbt: verschiedene Käfer

Einige häufige Käfer aus dem Mai gibt es heute zu sehen. Die Makros entstanden wie auch die letzten Beiträge im gleichen FFH-Gebiet; ein lichter & strukturierter Mischwald auf einer Erhebung.

1. Der Name ist Programm, denn der Gefleckte Brennnesselrüssler (Nedyus quadrimaculatus) hat die Brennnessel als wichtige Nahrungspflanze. Mit 2,6-3,2mm (!) sind diese Tierchen echt winzig.

2. Mit kräftigen 14-20mm gehört der Goldglänzende Rosenkäfer (Cetonia aurata) eher nicht zu den Winzlingen. Die Imagines (erwachsenen Tiere) findet man oft auf Blüten beim Nektarnuckeln – Oft fallen die dicken Brummer einem aber auch auf, wenn sie dicht und laut an einem vorbei fliegen und plump auf einer Blüte landen.

3. Ein schöner Anblick ist der Rotköpfige Feuerkäfer (Pyrochroa serraticornis) – Aufpassen, eine ähnliche Art hat nicht den namensgebenden roten Kopf; dann handelt es sich um den ebenfalls häufigen Scharlachroten Feuerkäfer (Pyrochroa coccinea).

Besonderes Gebiet mit einigen Rote Liste-Pflanzen

In einem schönen Thüringer FFH-Gebiet konnten wir neben unzähligen besonderen Faltern und Vögeln, auch viele schöne Pflanzen kartieren. Einige der im Mai fotografierten Arten stelle ich heute im Beitrag vor. Viele der Pflanzen haben unzählige Trivialnamen, wer sie unter einem anderen Namen kennt, kann das ja mit dem wissenschaftlichen Namen in Klammern abgleichen.

1. Das Gelbe bzw. Gewöhnliche Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) steht (zumindest als nominotypische Unterart H. n. nummularium) in Thüringen auf der Roten Liste als stark gefährdet (2).

Die Art wächst gerne auf Kalk und fällt mit ihrer niedrigen Wuchshöhe auf, da die Stängel liegend sind. Wir haben sie auf einem kalkigen Trockenrasen am Rande einer Steinhalde gefunden. Erst im Nachhinein wird mir klar, dass man auch etwas Glück mit dieser Art braucht: Die Blüten öffnen sich nur bei Sonnenschein über 20°C und die Kronblätter fallen nach dem Öffnen bereits Ende des nachmittags am selben Tag noch ab!

2. Die Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata) haben wir hier zum ersten Mal gefunden – kein Wunder, auch sie ist eine Rote Listen-Art (3). Während man die Rundblättrige, Pfirsichblättrige, Wiesen-, Acker- und Nesselblättrige Glockenblume immer mal wieder findet, schaut es bei dieser Art schon anders aus. Sie bevorzugt kalkreiche und sonnenwarme Trockenrasen und auf solchen haben wir sie auch gefunden.

3. Leicht zu erkennen, haben wir es hier mit einer Orchidee zu tun: Es ist das Stattliche Knabenkraut (Orchis mascula ssp. mascula). Die Art steht nicht nur wie alle Orchideen unter besonderem Schutz, sondern steht in Thüringen auch auf Roten Liste als gefährdet (3). Es erinnert etwas an das Purpurrote Knabenkraut, die Blütenfarbe geht aber mehr ins Lila und das mittlere Kelchblatt ist breiter. Die helle Blütenbasis ist mit wenigen Punkten gesprenkelt.