Pflanzenvielfalt im Mai

Bei einer Tour in einem Schutzgebiet an der Saale und entlang von Feldrändern konnte ich im Mai diese Pflanzen fotografieren.


Pflanzenvielfalt im Mai

Bei einer Tour in einem Schutzgebiet an der Saale und entlang von Feldrändern konnte ich im Mai diese Pflanzen fotografieren.

Foto 1: Acker-Hellerkraut – Die Schoten erinnern ein wenig an das bekannte Hirtentäschel oder das Stängelumfassendes Hellerkraut, sind aber in ihrer Form markant.

Fotos 2&3: Die Acker-Ochsenzunge. Diese Art hat wesentlich kleinere Blüten und anders geformte Blätter als die Gewöhnliche Ochsenzunge.

Foto 4: Gänse-Fingerkraut. Gelbblütige Pflanzen sind nicht immer einfach zu bestimmen – Hier haben es die Blätter (Hintergrund) einfach gemacht.

Fotos 5&6: Gewöhnliche Ochsenzunge. Namensgebend die breiten, behaarten Blätter auf dem zweiten Foto.

Fotos 7&8: Häufig und oft übersehen: Der hübsche kleine “Feld-Klee”.

Fotos 9-11: Scharfer Hahnenfuß. Durch den scharfen Geschmack wird diese giftige Pflanze von Weidetieren gemieden – im getrockneten Zustand ist sie jedoch unschädlich. Markant sind die gefiederten Blätter und die große Wuchshöhe.

Foto 12: Weicher Storchschnabel. Bei den Storchschabel-Arten sollte man für die Bestimmung auf die Blätterform achten und mitunter reicht auch eine Geruchsprobe an der Blüte (Stinkender Storchschanbel).

Fotos 13-14: Wiesen-Glockenblume. Bei Glockenblumen sollte man sich für die Bestimmung die ganze Pflanze von oben bis unten ansehen, da die Form der verschiedenen Blätter oft Ausschlag gebend ist.

Bilder aus dem Thüringer Wald

Nach den letzten ausführlicheren Einzelbeiträgen von einer langen Runde durch den Thüringer Wald (Sommergoldhähnchen, Waldbaumläufer, Heckenbraunelle), gibt es heute noch einen Ausschnitt weiterer Arten zu sehen.

Foto 1: Klar, der Eichelhäher darf im Wald natürlich nicht fehlen. Während er sich in Parks gerne auch mal aus der Nähe fotografieren lässt, bleibt er im Wald aufmerksam und scheu. Allerdings nicht ganz so scheu und geisterhaft wie die dort vorkommenden Tannenhäher, die sich hauptsächlich durch ihre markanten Rufe verraten haben.

Foto 2: Der Knusper-Mann, oder mal im Ernst: Das Erlenzeisig-Männchen. Erlenzeisige gelten als typische Wintervögel und Wintergäste, oft vergessen wird aber, dass sie auch heimische Brutvögel sind! In einem ausführlichen Übersichtsbeitrag von 2014 wird auch in “Der Erlenzeisig Carduelis spinus (Linnaeus) als Brutvogel in Thüringen” (Eberhard Mey) darauf hingewiesen, dass dies mitunter an mangelnden Daten/Interesse liegt, es aber durchaus viele Beobachtungs-Nachweise gibt. Wir haben am 30. April einen kompletten TK25-Quadranten kartiert und konnten bei konservativer Zählweise mind. 33 Individuen ausmachen, viele Männchen waren eindeutig bei der Balz (schmetterlingsartiger Singflug). Dazu passt, dass der Thüringer Wald zum bevorzugten Habitat passt, welches von einer fichtenbesetzten Mittelgebirgsregionen gebildet wird. Die besonders hohe Individuenzahl sowie -aktivität dürfte auf das (Fichten)Mastjahr 2022/23 zurückzuführen sein. Nach aktuellen DDA-Daten geht man in Deutschland von 21.000-51.000 (Brut)revieren aus.

Fotos 3&4: Eine Art der Gämswurz-Gattung (Doronicum). Diese Gebirgspflanze war eine Überraschung, es handelt sich vielleicht eine verwilderte Gartenpflanzen.

Foto 5: Eine auffällige kleine Biene ganz in schwarz-weiß: Die Graue Sandbiene

Foto 6: Eine weibliche Mönchsgrasmücke, die sich ein wenig hinter den Trieben versteckt hat. Die Geschlechter kann man wunderbar an der Kappe unterscheiden: Die Männchen haben eine schwarze, die Weibchen eine rotbraune. Beide sehen sehr hübsch aus

Foto 7: Der Wald-Mistkäfer. Eine tolle und blau schillernde Käferart, von denen wir einige dort hatten. Der Frühlings-Mistkäfer sieht ähnlich aus, mag aber eher offenes Gelände und hat keine Längsfurchen auf den Flügeldecken.

Foto 8: Das Wechselblättrige Milzkraut, was mit seinen Gelb-Grün-Tönen aufgefallen ist.

Wie eine Maus: Die Heckenbraunelle

Die Heckenbraunelle gehört zu den unbekannteren Deutschen Brutvögeln und das, obwohl sie mit 1,25-1,75 Millionen Brutpaaren in den Top 20 der häufigsten Brutvögel vertreten ist. Sie macht es einem aber auch nicht so einfach sie zu entdecken: Gleich einer Maus huscht sie im Unterholz auf der Suche nach Insekten und Samen umher und geht bei Verdacht auf Feinde schnell wieder in Deckung. Zwar macht das der Zaunkönig bspw. auch so, aber der ist noch wesentlich ruf- und singfreudiger und nicht ganz so scheu.

Diese Heckenbraunelle habe ich zuerst an ihrem Gesang erkannt. Dieser ist recht hoch und schnell wechselnd und nicht ganz so leicht einzuprägen. Mich erinnert er ein wenig an ein Rotkehlchen ohne so tiefe Töne und mit weniger flötender Charakteristik.

In der Literatur liest man, dass sie den Gesang vor allem während der Balzzeit oft von einer exponierten Warte wie einer niedrigen Fichtenspitze vorträgt. Nunja, hier war es ein Baumstumpf hinter Totholz und auch nur eine Strophe. Dann ist sie sogleich wieder flink und geschäftig weggewuselt. Da ich wusste, dass sie da sein musste, habe ich an der vermuteten Deckung, wohin der Schatten gehuscht ist, etwas ausgeharrt und da kam sie dann tatsächlich heraus und saß einige Zeit auf dem Ästchen.

Wer einen gut strukturierten Garten mit Hecken und Sträuchern sein Eigen nennt, kann Glück haben, dass sich Heckenbraunellen bei ihm ansiedeln. Ansonsten findet man sie (wenn man sie denn findet), in naturnahen strukturierten Wäldern mit viel Deckungsmöglichkeiten (Sträuchern, Krautschicht, viel Totholz) sowie an Feldgehölzen; also an Feldrändern, wenn sich dort Bäume und viele Sträucher oder Hecken befinden.

Der Waldwusel im Sonnenschein

Hier konnte ich den Waldbaumläufer in seinem typischen Habitat beim Herumklettern nach Insekten erwischen. Auch, wenn er durchaus mal in Siedlungsnähe beobachtet wird, bildet das im Gegensatz zum Gartenbaumläufer eher noch die Ausnahme.

Den Waldbaumläufer findet man vor allem in größeren Wäldern – Ob Nadel, Misch- oder Laubwald ist ihm dabei egal. Alt- und Totholzbestand sind aber wichtig, da er sich primär von Insekten und Spinnen ernährt, die er mit seinem feinen und gebogenen Schnabel unter Ritzen der Borke hervorpickt.