Ein schöner und variabler Trupp Rohrammern

Eine nette Überraschung am sonnigen Samstag war dieser kleine Trupp aus 7 Individuen, die am Feld- und Wegesrand auf Nahrungssuchen waren. Dass sie im Winter eher auf Feldern als wie zur Brutzeit um Feuchtgebiete (Seggen-&Hochstaudenflure, Röhricht) herum vorkommen, gehört dabei zum normalen Verhaltensrepertoire. Oft sind sie dabei auch mit anderen samensuchenden Vögeln wie Goldammern, Buch- oder Bergfinken vergesellschaftet, an dem Tag waren sie allerdings unter sich.

Was man auf den Fotos sehen kann ist, dass sie alle ein wenig anders aussehen. Im Januar befinden sie sich größtenteils noch im Schlichtkleid, allerdings gibt es keine harte Grenze als Übergang zum Prachtkleid, da sie zu den Vögeln gehören, die ihr Prachtkleid durch Abnutzung des Schlichtkleids freilegen. Dazu kommt neben dem Geschlechtsdimorphismus auch noch, dass junge Individuen im 1. Winter (2. Foto) auch noch etwas anders, vor allem heller, aussehen.

So war es nicht nur deshalb eine schöne Beobachtung, da Rohrammern oft nicht so leicht zu entdecken sind, sondern weil man sich hier schön die individuell ausgebildeten Merkmale vor Augen führen konnte.

Winterliche Osterparty ;D

Dass man auch schon lange vor Ostern wunderbar Eier suchen kann, habe ich heute wieder gemerkt. Neben der Erfassung der Avifauna habe ich im Gebiet (Weidewiesen, Feldkultur, Waldrand, Heckensäume, Bachlauf) nach Raupen-Nahrungspflanzen Ausschau gehalten und dort nach Überwinterungsstadien von Faltern gesucht.

Die ersten beiden Fotos zeigen jeweils ein Ei des Blauen Eichenzipfelfalters (Favonius quercus) an der Stiel-Eiche. Als Imago lebt der Falter das Leben eines Phantoms und hält sich meist im Kronenbereich von Eichen auf, wo man ihn nur schwer bewundern kann.

Die nächsten Fotos sind vom Nierenfleck-Zipfelfalter (Thecla betulae), dessen Eier man im Winter an Schlehe und Pflaume finden kann. Mit Tausenden von Schlehensträuchern hatte ich dabei genug Auswahl und bin des Öfteren fündig geworden

Ein kleiner süßer Fratz

Aus dem Juni stammen die Fotos des juvenilen Hausrotschwanzes, der sich nach der Bettelflugphase – also der Zeit in welcher er bereist flügge ist, aber noch durch Elterntiere gefüttert und geführt wird – selbst in der Welt behaupten muss.

Das Gelege der Hausrotschwänze umfasst i.dR. 4-6 Eier und es finden oftmals 2 Bruten statt. Sie konnten sich Kulturfolger bei uns in Sekundärlebensräumen etablieren, also in Siedlungen und Städten, indem sie Nischen in Gemäuern, Hallen, Brücken etc. wie Felsnischen ihres Primärhabitats nutzen.

Das spiegelt sich auch mit einem Bestand von 0,8-1,1Mio Brutpaaren und einem stabilen Trend in Deutschland wider.

Schöne Insekten aus dem April

Im April in einem strukturierten NSG-Mischwald habe ich ein paar hübsche Insekten vors Makro bekommen. Den Trauermantel, der dort auch vorkam, habe ich ja neulich erst gezeigt.

Die ersten Fotos zeigen Wolli, den Wollschweber! Genauer gesagt den Großen Wollschweber (Bombylius major) am Huflattich. In vielen populären Bestimmungsführern über Insekten wird leider mit keiner Silbe erwähnt, dass Verwechslungsgefahr mit einer ganzen Handvoll Wollschwebern besteht und zumindest über 30 und je nach Einflug bis hin zu 41 Wollschweberarten in Deutschland potenziell anzutreffen sind.

Etwas einfacher ist es da schon mit dem Tagpfauenauge (Aglais io) als einer der wenigen Falter, die noch der breiten Öffentlichkeit bekannt sind. Ganz anders wirkt er, wenn er die Flügel hochklappt und uns seine wie verbrannte Rinde wirkenden Unterseiten auf dem zweiten Foto präsentiert.

Das Waldbrettspiel (Pararge aegeria) ist ein richtiger Wald-Schmetterling und auch weniger auf nektarspendende Blüten angewiesen wie andere Arten. Ich selbst habe sie auch schon auf matschigen Brombeeren sitzen und Fruchtsaft Rüsseln sehen. Auf dem Foto sieht man die hübschen Unterseiten.

Eine weitere häufige Allerweltsart ist der Zitonenfalter (Gonepteryx rhamni), hier das besonders farbintensive Männchen. Zitronenfalter überwintern nicht nur als Imagines, sondern auch ungeschützt, da sie in ihrem Blut eine Art Frostschutzmittel haben, was ein Einfrieren bzw. die Bildung von zerschneidenden Kristallen im Blut verhindern.