Paarung und Flugszenen von Turmfalken im Frühling

Mit Tarnung, Geduld, vorherigen Beobachtungen und kurzen Belichtungszeiten konnte ich diese Szenen eines Turmfalkenpaares auf einem Industriegelände einfangen.

Turmfalken bauen keine Nester und sind daher auf die Verfügbarkeit passender potenzieller Brutplätze angewiesen. Das sind oftmals verlassene Krähennester an Waldrändern, Alleen und Feldgehölzen oder Nischen und Löcher an Felsen.

Wie es der Name andeutet, nehmen Turmfalken auch gerne potenzielle Brutplätze in Sekundärlebensräumen wie bspw. Plateaus auf Türmen und Schornsteinen, Nischen an Schlössern, Burgen, Ruinen, Dächern oder auch in Scheunen sowie in Steinbrüchen als auch passende Nistkästen an.

Ich hatte ja schon einmal über das komplizierte und diffizile Zugverhalten geschrieben; bei den „Turmis“, die als Standvögel hier bleiben und auch ihr Revier halten, bleiben die Paare in monogamer Dauerehe zusammen, während es bei ziehenden Turmfalken wohl auch aufgrund von Revierkämpfen bei der Rückkehr vermehrt zu Partnerwechseln kommt.

Buntes Potpourri an Blühpflanzen im August

Als ich im August mal auf einer hübschen kleinen Biotopfläche auf unserem Industriegelände auf Arbeit Fotos und Artenkartierungen machen konnte, habe ich auf den Trockenrasen und Ruderalflächen auch ein paar schöne Pflanzen gefunden. Hier nur eine kleine Auswahl mit den schönsten Bildern.

Das erste Foto ist mal nicht das Tüpfel-Johanniskraut (Hypericum perforatum), sondern zur Abwechslung mal das Gefleckte Johanniskraut (Hypericum maculatum). Die namensgebenden schwarzen Flecken (oder Punkte, bis zu Strichen) sind nicht immer zu sehen, bei diesem Exemplar aber sehr deutlich ausgeprägt. Der Stängel bei H. perforatum ist immer zweikantig, hier bei H. maculatum jedoch stets vierkantig. Dieses Merkmal ist immer zu sehen bzw. besser zu erspüren

Fotos 2&3 zeigen einen häufigen Vertreter der oft schwer zu bestimmenden Korbblütler, das Gewöhnliche Bitterkraut (Picris hieracioides). Auffällig sind die (hier nicht sichtbaren) Laubblätter, die entfernt an Löwenzahn erinnern. Vieles an der Pflanze wie die unterseitig rötlich gefärbten Kronblätter (kennt man sonst vom Kleinen Habichtskraut) sind sehr variabel.

Foto 4 zeigt ganz dem Namen nach, die dazu passende Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum). Insbesondere vom Habitus und Blüten(größe) erinnert sie stark an die nah verwandte Windblumen-Königskerze (Verbascum phlomoides). Hier hilft ein Blick an die Laubblätter: Sind sie stark herablaufend (also in ausufernder Weise mit dem Stängel verbunden) und besonders filzig, ist es V. densiflorum. Königskerzen sind ein Geschenk der Natur, sie kommen meist von alleine auf nicht genutzten Flächen, sehen äußerst schön aus und bieten eine Menge Nektar für Insekten.

Foto 5 zeigt eines der vielen Gänsekräuter-Arten (Potentilla spec.), das Kriechende Fingerkraut (Potentilla reptans).

Die Wurzel der Pflanze von Foto 6&7 ist im Herbst und Winter als leckeres, saisonales Gemüse bekannt: Es ist die (wilde) Pastinake oder auch Pastinak (Pastinaca sativa). Die Blüten wirken auf den ersten Blick sehr unscheinbar, aber – wie bei so vielem – wenn man mal genau hinschaut, ein echtes ästhetisches Meisterwerk der Natur Auf Foto 8 findet eine kleine Insektenparty auf der Pflanze statt – ein netter Hinweis der Natur, dass unsere Insekten lieber unspektakuläre, heimische Pflanzen möchten, statt hochgezüchtete Zuchtblumen oder Gewächse vom anderen Ende der Welt.

Das Schmalblättrige Weidenröschen (Epilobium angustifolium) auf den Fotos 9&10 ist auch ein schöner Anblick. Es mag eher lichte, nährstoffärmere Flächen wie Wegränder, Kalamitätsflächen, Ruderalflächen, Lichtungen etc und kann bis zu 120cm hoch wachsen.

Echt hart im nehmen und ausdauernd, ist das Ruprechtskraut bzw. Stinkender Storchschnabel (Geranium robertianum) auf Foto 11. Es blüht noch recht spät im Jahr (bis Oktober ist der Normalfall) und wächst auf Felsen, Ödflächen, zwischen Steinen, an Waldwegen usw. Die Herkunft des Namens könnt ihr selbst herausfinden: Hinknien, Nase nah an die Blüten halten, kräftig einatmen

Zu Vorletzt, leicht erkennbar, eine Flockenblume, genauer gesagt die Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea). Gleich erkennbar ist der Unterschied zur ähnlichen und bekannten Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa), deren Korbhülle ganz anders aussieht.

Und zum Schluss die Weiße Lichtnelke, die Ähnlichkeit mit dem Taubenkropf Leimkraut besitzt – Kein Wunder, beide gehören zur selben Gattung Silene spec.

Einfach nur niedlich: Schwanzmeisen-Nachwuchs beim Betteln, Turnen und Entspannen

Es ist immer wieder ein erfüllendes Erlebnis, die ebenso lebhaften wie auch putzigen Schwanzmeisen bei der artistischen Nahrungssuche beobachten zu können. Als wir im Juni ‚22 an einem Waldstreifen an der Ostseeküste waren, konnten wir auch eine Familie mit Nachwuchs lange beobachten.

Schwanzmeisen gehören mit einem Körpergewicht von 6-10g mit in die Riege unserer kleinsten Vögel, auch wenn sie dank des langen Schwanzes, der ca. 60% der ganzen Körperlänge ausmacht, auf 14cm kommen! Wenn das Weibchen zur Brutzeit dann 8-12 Eier in ihr kunstvoll gebautes Nest gelegt hat, hat sie damit insgesamt bis zu 120% ihres eigenen Körpergewichts an Eiern gelegt!

Bei der Aufzucht der Jungen, genauer gesagt der Fütterung, bekommt ein Schwanzmeisenpaar gelegentlich Hilfe von Artgenossen. Das sind Individuen, die selbst nicht gebrütet haben oder deren eigene Brut gescheitert ist. Die Helfer sind dabei mit einem der beiden Brutvögel verwandt.

Falter auf Ruderal- und Wiesenflächen auf einem Industriegelände im August

Da bei mir auf Arbeit auf dem Betriebsgelände einige Flächen selten bzw. manche mit Gehölzen auch nicht gemäht werden, kommt das vielen Insekten, Pflanzen und damit den weiteren Nahrungsnetzen zugute. Des weiteren durfte ich auch ein Projekt für Nistkästen initiieren, was nicht nur Meisen, sondern auch unseren Dohlen und Turmfalken zugute kommt.

Mit Genehmigung sollte (und durfte) ich ein paar Fotos machen, um das zu dokumentieren – Eine schöne Sache für alle Beteiligten inkl. der Natur.

Nicht mit dabei da ich da nur Beleg-Handyfotos habe, aber was es bei uns auch gibt, sind bspw. Moschusböcke, Mauerfüchse, Schwalbenschwänze, Bluthänflinge, Stieglitze sowie unzählige interessante Nachtfalter (Adlerfarn-Wurzelbohrer, Waldreben-Grünspanner, Nachtkerzen-Schwärmer, verschiedene Federmotten, ….)

Foto 1: Großes Ochsenauge

Foto 2&3: Hauhechel-Bläuling, Männchen

Foto 4&5: Hauhechel-Bläuling, Weibchen

Foto 6: Kleiner Kohlweißling

Foto 7: Kleiner Sonnenröschen Bläuling

Foto 8: Kleines Wiesenvögelchen

Foto 9: Agriphila inquinatella (ein Graszünsler)