Bekassine

Bei diesem kleinen Watvogel muss man schon genau hingucken, um ihn zu entdecken: die seltene Bekassine. Hier bei der Nahrungssuche waren sie noch verhältnismäßig gut zu sehen, beinahe unmöglich ist es jedoch, wenn sie ruhen und sich auf dem Boden versteckten. Dort bleiben sie mucksmäuschen still und regungslos sitzen und fliegen auch, dafür aber lautstark, im allerletzten Moment auf, wenn man „beinahe drauftritt“

Wenn man die Größenverhältnisse nur aus der Literatur kennt, wird man bei der ersten Sichtung doch erstaunt sein wie winzig sie mit ihren 25-27cm Körperlänge ist. Man darf dabei nicht vergessen, dass die komplette Schnabellänge bei dieser Angabe mit einbezogen wird und dieser macht bereits 5-7cm aus!

Damit man die Bekassine nicht mit der noch selteneren Zwergschnepfe, die hier allerdings nicht brütet, verwechselt, sollte man sich den Scheiten genau ansehen: Diagnostisch für die Bekassine ist ein einzelner heller Scheitelstreif in der Mitte, der von zwei dunklen umgeben ist. Die Zwergschnepfe dagegen hat keinen hellen Streifen in der Mitte.

Bekannt ist die Bekassine für ihre meckernden Instrumentallaute, die sie während der Balzflüge mit ihren abgespreizten Steuerfedern erzeugt. Das brachte ihr auch den volkstümlichen Namen „Himmelsziege“ ein.

In Küstennähe, so wie hier, kann man sie ganzjährig sehen. Im Binnenland kann man sie im Sommerhalbjahr in ihrem bevorzugten Habitat finden. Also in Mooren, auf Feuchtwiesen sowie in Nähe von Feuchtflächen mit Seichtwasserzone. Durch Trockenlegung ebendieser Flächen in vergangenen Jahrzehnten, ist der Bestand entsprechend geschrumpft und liegt heute bei 2.900-4.500 Brutpaaren. Tendenz ist leider, wie bei allen (Feucht)Wiesenvögeln, weiter stark sinkend.

Eine Bekassine zu sehen ist immer eine schöne Beobachtung, da sie mit gerade einmal 2.900-4.500 Brutpaaren und stark negativer Populationsentwicklung zu den seltenen Vögeln in Deutschland gehört. Dieses Individuum ist wahrscheinlich ein Durchzügler auf der Rast.

Als Bewohner von Feuchtbiotopen wie Moore, Feuchtwiesen, Verlandungszonen und Sümpfen, ist die Bekassine besonders von der Trockenlegung solcher Landschaftsteile betroffen. Die Art konnte sich auch nicht als Kulturfolger etablieren, da sie explizit auf feuchte Stellen als Prädationsschutz als auch zur Nahrungssuche angewiesen ist. Zum Nahrungsspektrum gehören im Boden lebende Kleintiere wie Würmer oder Insekten.

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