Nur im Winter als Gäste hier zu sehen: Bergfinken. Heute gibt es das Männchen zu sehen und nicht ohne Grund auch eine Aufnahme von hinten, denn sie haben eine wirklich schöne Gefiedermusterung, oder?
Laut den Meldungen auf naturgucker.de und dem dazugehörigen Magazin, gab es dieses Jahr nicht ganz so viele bei uns. Ich hatte allerdings Glück gehabt und konnte öfter mal welche ausmachen – einmal sogar erst im Nachhinein auf einem Foto, als sich die Weibchen mit unter Buchfinken-Weibchen gemischt haben.
Und hier die ebenfalls hübsche Bergfinken-Dame.
Gerade im Schlichtkleid, kann man die Weibchen von Buch- und Bergfink schnell mal verwechseln und man sollte genau hinsehen. Die beiden Arten sind im Winter auch gerne gemeinsam unterwegs, um Körner auf Feldern aufzupicken. Die eine oder andere Goldammer mischt sich dann auch gerne mit unter. Um Verwechslungen zu vermeiden, sollte man auf die Streifen auf den Hinterkopf achten, damit kann man die Weibchen der beiden Finken gut auseinanderhalten.
Bei dieser Fotoreihe kann man sehen, dass auch ein spezialisierter Fink manchmal mit seiner Nahrung kämpfen muss
Bergfinken sind hier ausschließlich Wintergäste. Wieviele bei uns letztendlich überwintern, hängt von den Bedingungen in ihren nordischen Heimatländern ab: je strenger und schneereicher dort die Winter sind, desto mehr kommen hierher, um zu überwintern. Wie bei einigen anderen Arten (Seidenschwanz, Sumpfohreule, Fichtenkreuzschnabel), gibt es sogenannte Invasionsjahre, in denen besonders viele zu uns kommen. Bei den Bergfinken können sich dann riesige Schwärme bilden – das war letzten Winter nicht der Fall.
An dem Tag hatte ich einen ordentlich Bergfinken-Schwarm mit mindestens 250 Individuen, der auch typisches Schwarmverhalten gezeigt hat, wie man es bspw. von Staren kennt.
Bevor man sie gesehen oder anhand morphologischer Merkmale bestimmt hat, verraten sie sich oft schon durch ihre Laute: Bergfinken. Sehr markant ist er arttypische Ruf „wuäähd wuäähd“, der mich stark an eine länger gezogene, langsamere und tiefere Version des Dorngrasmücken-Rufes erinnert, welche zu der Zeit aber Winterurlaub in Afrika macht. Später im Winter kann man auch den Gesang hören, der lustigerweise Ähnlichkeit mit dem Ruf des Grünfinken hat, dabei aber höher ist. Lautmalerisch und als Eselsbrücke gedacht, klingt er für mich wie: „Beeerrrrrrrrrrrrrg!“. Etwas schwieriger ist der Flugruf, der an den Buchfinken erinnert, dabei aber nicht so weich klingt; aber meist folgt dann sowieso noch der typische und markante Kontaktruf.