Mit einer Flügelspannweite von gerade einmal 25-27cm, einer Körperlänge von 14-16cm und einem Gewicht von 18-22g entspricht der Kleinspecht grob den Maßen eines Haussperlings! Ansonsten sieht man auch ohne den Größenvergleich an den Gefiedermerkmalen, Unterschiede zu den anderen Buntspechten. Die rote Kappe tragen übrigens auch hier nur die Männchen – beim Weibchen ist sie schwarz.
Mit seinem winzigen Körper und kleineren Schnabel, braucht der Kleinspecht zum Anlegen von Höhlen unbedingt morsches Holz. Kein Wunder, dass er deswegen auch die Nähe von Auen und Gewässern bevorzugt, wo nicht nur viele Weichhhölzer wachsen, sondern abgestorbene Bäume auch gut vermodern und das Holz somit weich und leicht bearbeitbar wird. Dadurch sind seine Höhlen aber auch nicht so beständig wie bspw. die des Schwarzspechtes und halten meist auch nur eine Saison.
Auf den folgenden Fotos sieht man ein Kleinspechtmännchen auf der Nahrungssuche. Dazu pickt und stochert er in Astlöchern und morschem Holz herum. Auf Foto 1 sieht man wie ein Stück Holz wegfliegt. Auf Foto 4 kann man sehen wie er sich erfolgreich eine Insektenlarve aus dem Holz gepickt hat und auf dem letzten Foto sieht man ihn nochmal schön bei dem, was Spechte so gerne tun: Holz auf der Suche nach Insekten zerklopfen
Geschickt und akrobatisch wie eine Blaumeise turnt er auf der Suche nach Insekten herum: Der Kleinspecht-Mann! Im Sommer schleckt er am liebsten Blattläuse und baumbewohnende Ameisen – seine Hauptnahrung – auf. Im Winter sucht er vor allem im Totholz nach überwinternden Insekten(larven). Aufgrund seiner geringen Masse und Größe nimmt er damit eine ökologische Nische ein, die den größeren Spechten verwehrt bleibt.
Natürlich bringt die Winzigkeit auch einige Nachteile mit sich; so versuchen Kleinspechte die Reviere von den dominanten Buntspechten zu vermeiden, da dieser auch gerne die Nester von Kleinspechten plündert. Ebenso die höchste Eier-Anzahl unter den Buntspechten (Großer Buntspecht, Mittelspecht, Weißrückenspecht, Blutspecht) von 6-9 Eiern pro Gelege zeigt an, dass es eine höhere Verlustrate sowie eine geringere durchschnittliche Lebenserwartung als bei anderen Spechten gibt.