Eine von mehreren avifaunistischen Überraschungen zu Weihnachten ’22 war dieser Prachttaucher. Er gehört zusammen mit dem Stern- und Eistaucher zu den 3 Seetauchern, die man im Winter bei uns zwar nicht häufig, aber regelmäßig als Gäste sehen kann (vom Ausnahmegast Gelbschnabeltaucher etc. mal abgesehen). Der Prachttaucher wird jeden Winter regelmäßig beobachtet, allerdings nie in großer Zahl. Die meisten, die bei uns überwintern, tun dies in Küstennähe. Im Binnenland, so wie hier, sieht man sie noch wesentlich seltener als ohnehin schon. Mit einer Körperlänge von 60-70cm sind sie noch einmal eine Nummer größer und auch wesentlich kräftiger gebaut (2-3Kg Gewicht) als unser größter Lappentaucher, der Haubentaucher.
Im sommerlichen Prachtkleid, welches wir hierzulande leider nie zu sehen bekommen, macht er seinem Namen alle Ehre. Im Winter, wenn er wie auch die anderen Seetaucher das Schlichtkleid trägt, sieht er seinen Verwandten recht ähnlich. Die größte Verwechslungsgefahr besteht dabei mit dem Sterntaucher. Beim Prachttaucher geht das Weiß im Schlichtkleid nicht übers Auge, die Trennlinie geht durch das Auge hindurch. Der Schnabel ist dicker als der vom Sterntaucher und im Gegensatz zu diesem auch nicht aufgeworfen, sondern weist einen leicht abwärts gehenden Oberschnabel auf. Beim Eistaucher ist der Schnabel dagegen noch viel dicker; vor allem der Unterschnabel. Auch die Kopf- und Halshaltung hilft beim Unterscheiden: Der Sterntaucher hält den Hals meistens gerade nach oben gestreckt, der Prachttaucher hält diesen etwas tiefer und S-förmig. Auch fehlt dem Prachttaucher das namensgebende Sternenmuster, welches adulte Sterntaucher im Winter auf dem Rücken zeigen.
Ihr Brutgebiet haben die Prachttaucher, wie auch die anderen Seetaucher, im Norden. Beim Prachttaucher sind das ruhig gelegene Seen mit kleinen Inseln in Schottland und Skandinavien. Bei seinen Tauchgängen erbeutet er Fische, Krebse und Weichtiere aus 3-6 Metern Tiefe.