Der Name der Sumpfmeise ist irreführend, denn sie ist ein typischer Waldbewohner und ansonsten in Gärten und Parks zu finden. Außerdem sieht sie der Weidenmeise zum verwechseln ähnlich, einige kleine Unterscheidungsmerkmale gibt es aber: Die Sumpfmeise hat einen schärfer abgegrenzten Kinnfleck, die Weidenmeise bewohnt eher Feuchtgebiete, zudem ist die schwarze Kopfplatte der Sumpfmeise leicht glänzend, während diejenige der Weidenmeise matt ist. Am sichersten ist jedoch ist die Unterscheidung durch den Ruf bzw Gesang.
Hier macht sich eine kleine Sumpfmeise gerade über Fichtenzapfen her. Auch akrobatische Höchstleistungen scheut sie nicht.
Durch das schöne Sonnenlicht kann man hier auch eines der Unterscheidungsmerkmale ganz toll erkennen: die glänzende Kopfbefiederung, welche bei der Weidenmeise matt ist.
Ein echter Dauerbrenner unter Ornis und Naturfreunden ist die Bestimmungsfrage: Ist das eine Sumpf- oder Weidenmeise? Neben morphologischen Indizien und Hinweisen durch das Habitat, gibt es die größten und sichersten Unterschiede beim Ruf und Gesang. Ein oft geäußerter Ruf ist das auf der ersten Silbe auf- dann auf der zweiten Silbe absteigende „pit-schü“ oder „pist-jü“. Oft kann dahinter ihr „Gemecker“ oder „fieses Lachen“ gehört werden: Dä Dä Dä Dä Dä. Wenn sie einmal richtig loslegen, können die Reihen immer länger werden. Bei der Weidenmeise ist dieser Ruf wesentlich langsamer und länger gezogen.
Der Gesang von der Sumpfmeise ist eine einfache Klapperstrophe, die ein wenig an den Grünfink oder an eine monotone Version der Haubenmeise erinnert, dabei aber leiser und weniger kraftvoll ist. Die Weidenmeise hat verschiedene aneinandergereihte Pfeiftöne oder variable, schwätzige Strophen.
Anzutreffen ist die Sumpfmeise in Laub- oder Mischwäldern, in gut strukturierten Parks mit altem Baumbestand sowie naturnahen Gärten bzw im Winter am Futterhäuschen. Alles Orte, wo man die nahe verwandte Weidenmeise für gewöhnlich nicht antrifft.
Diese interessante Beobachtung konnte ich Anfang des Jahres im schönen Kleinstadtpark machen: Eine Sumpfmeise, die von einer Schneebeere, auch bekannt als Knallerbse, frisst.
Die Morgensonne im Dezember hat den Reif noch nicht aufgetaut, da zeigt sich die Sumpfmeise im Stadtpark schon wieder in athletischer Höchstform. Sie suchen ihre Nahrung sowohl in den Baumkronen, an unteren Stammabschnitten, im Herbst oft an Stauden und im Winter auch am Boden.
Die Sumpfmeise bleibt das ganze Jahr über bei uns und kommt auch ans Futterhaus. Dort kann man u.U. eine ihrer arttypischen Verhaltensweisen beobachten: Wenn sie mit mehreren Körnern abfliegt, dann deshalb, da sie Vorräte in Rindenspalten, Moos und zwischen Ästen anlegt. Ein Verhalten, welches die Sumpfmeise das ganze Jahr über zeigt und was man von anderen Meisen – außer der nah verwandten Weidenmeise – nicht kennt, was sich aber auch bei anderen Vögeln wie dem Kleiber beobachten lässt.