Immer geschäftig: der Kleiber

Sein Name rührt daher, dass Kleiber das Flugloch ihrer Bruthöhle bis auf passende Größe mit Lehm und Speichel zukleben.

Während die Frage, ob ein Vogel Zugvogel, Teilzieher oder Standvogel ist i.d.R. mehr von der Geografie und dem Wetter als der jeweiligen Art abhängt, kann man beim Kleiber sagen, dass sie überall, wo sie vorkommen Standvögel sind und Wanderungen generell eher die Ausnahme sind.

Wo bleiben denn die Fische?

Da steht der Graureiher in der Entengrütze und harrt der Dinge. Vielleicht fragt er sich auch, warum er keinen Fisch sehen kann? Würden Graureiher sich für Philosophie interessieren, es wären wohl allesamt Stoiker.

Irgendwann hat er dann aber doch mitbekommen, dass seine Ansitz-Strategie an dieser Stelle nicht zum gewünschten Erfolg in Form eines frischen Fischs führen wird und hat den Platz gewechselt

Graureiher jagen ausschließlich per Ansitz: Sie stehen (wie eine Gartenfigur) auf dem Feld oder im Wasser und warten auf passende Beute. Manchmal schreiten sie dabei auch sehr behutsam und bedächtig umher. Faszinierend ist dabei, wie zielsicher sie Fische packen können, denn dazu müssen beim Zustoßen die Lichtbrechung an der Wasseroberfläche mit einbeziehen, sonst würden sie stets daneben stoßen.

Aller guten Dinge sind 3 Bachstelzen

Heute gibt es ein paar Bachstelzenfotos, die sich bei mir angesammelt haben. Die ersten beiden Fotos zeigen ein Individuum, was ich im Sommer ’20 im Harz abgelichtet habe, die anderen zwei stammen aus diesem Sommer, als wir im Müritz-Nationalpark unterwegs waren.

Bachstelzen ernähren sich insektivor, also ausschließlich von Insekten und anderen Wirbellosen wie bspw. Würmen und Spinnen. Man sieht sie deshalb auch öfter mal über Straßen und Wege tapsen, da sie ihre Beute dort leichter erspähen können.

Aufpassen muss man dann im Sommer, wenn die flüggen Jungvögel sich selbst zur Nahrungssuche auf (Land)Straßen wagen. Diese können die Geschwindigkeit der Autos noch nicht abschätzen und haben natürlich noch keinerlei Erfahrung damit und werden schnell und oft Opfer von Autos.

Eine Gartenfigur auf dem Feld

Da steht er, der Graureiher, mal wieder typisch in Gartenfigur-Manier auf dem Felde

Es war leider recht duster und entsprechend ist die Quali eher so mittelmäßig geworden, am besten ist das erste Foto geworden. Ich wollte euch den Rest der Fotos aber nicht vorenthalten, denn da sind ein paar ganz witzige dabei

In einiger Entfernung stieg ein Schwarm Saatkrähen gerade in die Höhe, um dann über uns drüber zu fliegen. An Foto 2 & 3 sieht man, dass der Graureiher sich darüber weniger erfreut hat als ich. So ganz geheuer war ihm das wohl nicht, hehe

Anschließend hat er sich wieder in seine Jagd vertieft, denn im Gegensatz zum Volksglauben, ist der Graureiher nicht primär auf Fische als Nahrungsquelle angewiesen. Gerade ab Herbst fressen sie fast ausschließlich kleine Säuger wie bspw. Wühlmäuse von den Feldern und Wiesen.

Sie laufen nicht durch die Alpen

Alpenstrandläufer sind keine Vögel der Alpen, vielmehr geht ihr Name auf einen Lapsus beim Übersetzen zurück. Sein lateinischer Artenname „alpina“ bezog sich auf das Adjektiv „alpin“, also oberhalb der Baumgrenze und nicht auf die Alpen.

Alpis, wie diese Limikolen gerne und oft genannt werden, bevorzugen nämlich Landschaften mit niedriger Vegetation wie Moore, Salzwiesen und Tundren und brüten deshalb fast ausschließlich in den nördlicheren Breiten. Nicht verwunderlich, dass sie bei uns als typische Wintergäste auftreten und dies auch sehr zahlreich.

Möwe zu Gast

Hier haben wir 2 verschiedene Individuen der Steppenmöwe, einer Möwenart, die früher noch zusammen mit der Mittelmeermöwe als Weißkopfmöwe bezeichnet wurde und die beide mittlerweile als eigenständige Arten betrachtet werden.

Die Ähnlichkeit untereinander und vor allem mit der Silbermöwe machen eine Bestimmung der Steppenmöwe nicht immer einfach. Dazu kommt noch, dass Möwen gerne mal in einzelnen Merkmalen variieren, mitunter ganze Insel-Populationen gesonderte Merkmale aufweisen und unter nah verwandten Arten fröhlich miteinander hybridisiert wird. Da die Großmöwen auch allesamt recht alt werden, brauchen sie einige Jahre, bis sie in ihr adultes Gefieder gemausert haben.

Aber zurück zur Steppenmöwe: Auch wenn sie ihr Verbreitungsgebiet in den letzten Jahren stetig weiter Richtung Westen -und damit Deutschland – vergrößert hat, ist sie bei uns immer noch ein äußerst seltener Brutvogel und meist ausschließlich als Durchzügler oder Wintergast im Herbst und Winter zu sehen.

Auf den Fotos 1 und 2 sieht man eine Steppenmöwe wie aus dem Lehrbuch, während Bild 3 eine der selteneren Variationen zeigt: Eine Steppenmöwe mit besonders heller Iris, ähnlich der Silbermöwe.

Glücklicherweise leuchtet er so schön weiß

Das war nicht das erste Mal, dass uns dieser kleine und scheue Vogel vor allem durch seinen weißen Bauch seine Anwesenheit verrät. Die Rede ist vom seltenen Raubwürger.

Er gehört wie der Neuntöter, welcher ja auch Rotrückenwürger genannt wird, zur Familie der Würger. Innerhalb Europas ist der Raubwürger der größte Vertreter dieser Familie. Sein Name geht auf sein Verhalten zurück, welches an einen Greifvogel erinnert, die bekanntermaßen früher auch Raubvögel genannt wurden. Da der Raubwürger größer als der Neuntöter ist, stehen auch mehr Wirbeltiere auf seinem Speiseplan und diese tötet er mit einem Genickbiss.

Leider sind die Bestände in Deutschland, aber auch in ganz Mitteleuropa, stetig fallend, sodass man Raubwürger meist nur auf dem Vogelzug oder als Wintergäste, wie auch in diesem Fall, beobachten kann.

Frau Gartenrotschwanz

Das markante Männchen vom Gartenrotschwanz lässt sich gut erkennen. Bei den Weibchen der beiden heimischen Rotschwanz-Arten muss man schon etwas genauer hingucken (oder auf die Rufe achten).

Hier lässt sich zumindest eine leichte Orangetönung im Bauchgefieder erkennen, während das Hausrotschwanz-Weibchen dort etwas dunkler und nur bräunlich ist.

Ganz unverhofft: Schwarzi

Es war schon eine ziemlich surreale Situation im Juni: Da sieht man auf einem toten, morschen Baum mitten im Moor einen kleinen, interessant wirkenden Vogel sitzen, den man anschließend als seltenen Kleinspecht bestimmt. Und während unser kleinster heimischer Specht so dasitzt, landet im gleichen Baum, eine Etage höher, unser größter heimischer Specht: Der Schwarzspecht. Da saßen nun die beiden seltenen Spechte, die unterschiedlicher kaum sein könnten, im gleichen Baum.

Zur Einordnung: Der Kleinspecht ist 40-50 Mal so selten wie der Buntspecht, der Schwarzspecht 20-30 Mal so selten. Für ein gemeinsames Foto hat es aufgrund der Entfernung und Brennweite dann leider nicht gereicht, aber immerhin für folgende Fotos vom Schwarzspecht. (Beim Kleinspecht hat es immerhin noch für ein Belegfoto gereicht)

Der Schwarzspecht ist eine ausgesprochen insektivore Art, die mit Vorliebe Ameisen und Borkenkäferlarven frisst. Unter der Rinde sind die Insekten auch nicht wirklich sicher vor ihm: Mit seinem außerordentlich kräftigen und langen Meißelschnabel kann er die Rinde mühelos abschlagen. Den braucht er auch für seine besonders großen und ovalen (bei andere Spechten runden), Bruthöhlen.

Die Fotos zeigen ein adultes, männliches Individuum.

Junge Frau Rohrweihe

Das Rohrweihen-Männchen gab es ja bereits zu sehen, heute ist das Weibchen dran. Hier sieht man ein noch junges Individuum, wahrscheinlich im 2. Kalenderjahr und in der Mauser.

Von allen europäischen Weihen ist die Rohrweihe ist größte und auch minimal größer als ein Mäusebussard; dabei jedoch schlanker in der Gestalt und “eleganter” von der Silhouette. Bis auf die südeuropäischen Individuen sind Rohrweihen bei uns Zugvögel, die teilweise im Mittelmeerraum, die meisten jedoch in Afrika, überwintern.