Rabenkrähe mit Knopfaugen

Schaut euch diese Knopfaugen an – ist sie nicht herzallerliebst? Es handelt sich um 2 Individuen der Rabenkrähe.


Umgangssprachlich werden ja allerhand Begriffe wie Rabe oder Krähe durcheinandergewürfelt, deshalb bringe ich mal etwas Licht in die Sache unserer schwarzgefiederten Freunde. Dies hier ist die Rabenkrähe, nicht zu verwechseln mit dem waldbewohnenden und viel größeren Kolkraben.

Streng genommen ist diese Art hier eine Aaskrähe. Die schwarze Morphe, wie hier auf den Fotos, bezeichnet man als Rabenkrähe und kommt westlich der Elbe vor. Die Morphe mit grau-beiger Befiederung bezeichnet man als Nebelkrähe und diese kommt eher östlich der Elbe vor. In Städten wie Leipzig oder Berlin (oder anderen, welche ungefähr bei diesem Längengrad liegen) hat man das Glück, beide Morphen sehen zu können. Weiter östlich bzw westlich davon, nur die jeweils dort heimische.


Die Taxonomen haben lange darüber gestritten, ob man sie nicht zumindest als separate Unterarten führen sollte. Studien haben allerdings gezeigt, dass sich beide Morphen problemlos miteinander verpaaren können und noch wichtiger: genetische Untersuchungen haben ergeben, dass für das unterschiedliche Aussehen tatsächlich nur wenige einzelne Gene verantwortlich sind. Also bleibt es dabei: Rabenkrähe und Nebelkrähe sind 2 Morphen der gleichen Art, der Aaskrähe.

Spatz mit weißen Hut oder auch: Leuzismus

Heute gibt es mal etwas außergewöhnliches…Einen leuzistischen Haussperling. Leuzismus wird durch einen Gendefekt hervorgerufen und verhindert die Bildung von Farbpigmenten. Betroffen sein können einzelne Körperpartien (wie hier Teile des Kopfes) oder aber auch der ganze Körper. Leuzismus ist übrigens etwas anderes als Albinismus. Ob Leuzismus noch zu anderen Problemen führt, ist von den jeweils betroffenen Genen abhängig.

juvenile Neuntöter

Das Neuntöter-Männchen hatten wir ja schon einige Male. Heute sind die Kids an der Reihe Sie ähneln auf dem ersten Blick dem adulten Weibchen, aber einige Unterschiede gibt es dennoch. Abgesehen davon, dass sie meist etwas plüschiger wirken, haben sie die hellbraune Bebänderung auch auf dem Kopf und Rücken und ihre “Räubermaske” ist auch stärker und dunkler gezeichnet als beim ausgewachsenen Weibchen.

Die Fotos wurden zu verschiedenen Zeiten an 3 Orten aufgenommen, zeigen also auch jeweils unterschiedliche Individuen.

Wieder eine Bachstelze

Heute gibt es mal wieder eine Bachstelze – eine sehr fotogene noch dazu. Die auf dem letzten Bild ist übrigens eine juvenile (jugendliche) Bachstelze.

Der Eichelhäher

Eichelhähern kann man in Stadtparks oder Wildtierparks recht nahe kommen, dort sind sie meist an Menschen gewöhnt. In ihrem eigentlichen Habitat allerdings, dem Wald, sind sie sehr scheue Tiere, die den geneigten Wanderer oder Fotografen meist vorher entdecken, bevor er sie. Dies bringen sie dann mit einem lauthals krächzenden: WÄÄHH WÄÄHH zur Geltung – weshalb sie sich ihren Titel “Polizist des Waldes” redlich verdient haben.


Wenn man sie schimpfen hört, ohne dass man selbst der Grund dafür ist, kann es an einem krähentypischen Verhalten liegen: “Sie hassen auf Eulen und/oder Greifvögel. “Hassen” ist ein Begriff der Vogelkunde bzw Falknerei und meint damit, dass Krähen dazu neigen potenzielle Feinde als solche mittels Ruf zu markieren und zu vertreiben. Und dazu zählen die oben erwähnten.


Eichelhäher gehören zu den Krähenvögeln und hier stimmt auch der Name. Sie sammeln gerne vorrätig Eicheln, welche sie dann vergraben und natürlich auch einige davon wieder vergessen. Darüber wiederum freut sich die Eiche, die so ihren Nachwuchs weiterstreuen kann.

Eine weitere interessante Besonderheit ist die Tatsache, dass Eichelhäher zur Parasitenbekämpfung nicht etwa ein Sandbad oder ähnliches nehmen, sondern Waldameisen gezielt provozieren und sich von deren Säure bespritzen lassen!

Mit der Attitüde eines Königs

Ich denke, hier wird klar, warum der Zaunkönig denn auch ZaunKÖNIG heißt: Er schreitet mit emporgestrecktem Schwanz geschäftig auf und ab und ruft trotz der Tatsache, dass er einer unserer kleinsten Vögel ist, so laut, dass es die ganze Umgebung mitbekommt.

Besuch aus Skandinavien (?)

Hier haben wir eine sehr helle Morphe eines Mäusebussards. Eventuell ein Gast aus dem skandinavischen Norden. Auf dem ersten Blick, ist dieses Individuum leicht mit dem Raufußbussard zu verwechseln, welcher im Winter hier zu Gast ist.

Wer läuft denn hier hinauf?!

Wenn ein Vogel einen Baum hinauf läuft, als wäre es das normalste der Welt, dann muss es nicht zwangsläufig ein Specht oder Kleiber sein. Es gibt noch eine Vogelfamilie, die sich dieses außergewöhnliche Hobby zugelegt hat: Die Baumläufer.


Bei uns gibt es den Wald- und den Gartenbaumläufer, wobei letzterer der häufigere und auch auf den Fotos zu sehen ist. Die Unterscheidung zwischen beiden ist eigentlich nur per ruhigem Fotovergleich oder Vergleich des Rufes möglich, da sie sich verdammt ähnlich sehen.

Schwarzspecht im Harz

Heute was besonderes: Der Schwarzspecht!

Sie machen sich meist recht rar und sind wesentlich seltener als Bunt- oder Grünspechte und eigentlich nur in Naturschutzwälder anzutreffen, in Forstwäldern so gut wie gar nicht. Wenn überhaupt, denn oft bleibt einem nur, ihrem wirklich schönem Ruf zu lauschen. Die Wahrscheinlichkeit einen zu hören, ist tatsächlich größer als tatsächlich mal eines dieser wirklich hübschen Exemplare zu sehen. Ihr wunderschöner sehnsüchtiger Ruf (Tjüüüüüü) erinnert an eine Mischung aus Mäusebussard und einer Eule wie dem Sperlingskauz.

Auf den Fotos sieht man erst einmal das Männchen; übrigens daran zu erkennen, dass der rote Schopf ausgeprägter und länger als beim Weibchen ist. Der andere Schwarzspecht unten ist ein Weibchen (ein sehr ruffreudiges dazu), welches sich wirklich perfekt positioniert hatte. Schwarzspechte sind die größten europäischen Spechte und werden ungefähr so groß wie Rabenkrähen. Und ich finde, sie sind auch die schönsten. Daher bin ich auch sehr stolz und dankbar, dass ich sie so gut erwischen konnte.

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Die ersten Wintergäste sind da!

Gestern (04.10.) war ich bei uns im Park und an der Saale unterwegs und konnte dort dann freudigerweise die ersten Wintergäste aus dem Norden sehen: Gänsesäger

Es sind im Prinzip Entenvögel mit Sägezähnen am Schnabel (Name), bei denen zumindest die Weibchen mindestens einmal in die Steckdose gefasst haben (Frisur).

Auf den Bildern kann man den gleichen Fehler machen wie zum Beispiel bei Stockenten: Alles für weibliche Tiere halten. Die Männchen tragen allerdings gerade ihr Schlichtkleid (auch Ruhekleid genannt) und sehen daher den Weibchen sehr ähnlich. Bei Stockenten kann man die Geschlechter dann am Schnabel unterschieden, bei den Gänsesägern an der Flügelbinde und an der Frisur.