Geschäftige Flussseeschwalbe und kleptomanische Lachmöwe

Am Polder Großer Rosin konnten wir dieses Jahr unsere ersten Flussseeschwalben sehen. Seeschwalben sind alle sehr elegante und schön anzusehende Flieger. Im Hintergrund ist eine von vielen Inselchen zu sehen, auf denen verschiedene Arten wie Stockente, Schnatterente, Graugans, Kampfläufer, Flussseschwalbe, Lachmöwe und viele weitere Arten brüten oder diese als Mauserplatz nutzen.

Immer wieder amüsant ist, wieviel Energie (Lach)Möwen darin investieren, anderen Vögeln ihre Beute abzujagen, statt einfach selbst auf die Jagd zu gehen. Wie so oft, war auch der Versuch auf den Fotos vergeben und das Flussseeschwalbenmännchen konnte seinen Fisch an das Weibchen weitergeben.

Leider sind sie aufgrund der Lebensraumvernichtung durch Flussbegradigungen und Trockenlegen von Auen in ihrem Primär-Habitat – Flüsse und deren Uferbereiche – recht selten geworden und stehen auf der Roten Liste in Deutschland als stark gefährdet. Die Nachkommen von Flussseeschwalben der Küsten haben in den letzten Jahren eine Verringerung der Überlebensrate erfahren müssen, was auf Überfischung ihrer Hauptbeute (Heringe und Sprotten) zurückgeführt wird. Renaturierte Landschaften, wie hier der Große Rosin oder auch künstliche Brutflöße, haben sich als effektive Schutzmaßnahmen erwiesen.

Blässhuhn in der Jugend

Das Blässhuhn, auch Blässralle genannt (Familie der Rallen), durchläuft beim Heranwachsen eine interessante Entwicklung des Gefieders. Als Dunenjunge (Pulli) haben sie eine dunkle Grundfärbung mit sehr vielen gelben, orangen und roten Flusen am Kopf (manche haben vielleicht auch Flusen IM Kopf). Mit dem Jugendgefieder bekommen die Jungvögel (Juvenile) viel weiß und grau ab – die sieht man auf den Fotos.

Als Erwachsene (Adulte) haben sie dann wieder ein ganz anderes aussehen, so wie wir es kennen vom Blässhuhn: Schwarzes Gefieder, blassrosa Schnabel, Blässe an der Stirn und rote Augen.

“Gans” häufig

…ist die Graugans, die wohl jeder kennt. Sie ist die wilde Form der domestizierten Hausgans.

Auf dem Zug fliegen Graugänse in einer typischen V-Formation, bei der sie stetig ihre Positionen untereinander wechseln, sodass jeder einmal im Windschatten fliegen und Energie sparen kann.

Auffallend bunt & exotisch

Die Mandarinente, hier das knallig bunte Männchen, ist eine Entenart, die ursprünglich in Asien beheimatet ist. Durch die Haltung als Ziervögel in Parks und an Teichen sowie Gefangenschaftsflüchtlingen, hat sich mittlerweile auch in Deutschland eine kleine Population etabliert. Dieses Individuum ist so etwas wie ein Stammgast an der Saale hier.

Mittlerweile ist auch mal ein Weibchen aufgetaucht, aber Herr Mandarinente war wohl schon zu lange alleine und hat die Zugehörigkeit zu seiner eigenen Spezies vergessen: Wie man sehen kann, schippert er unzertrennlich einer weiblichen Stockente hinterher.

Was für eine Ente ist denn das?

Ich könnte ja gemein sein und euch etwas rätseln lassen, aber kommen wir lieber gleich zur Auflösung: Ein Stockenten x Hausenten Hybride.

Generell sind alle Enten genetisch näher miteinander verwandt, als dies bei anderen Vögeln der Fall ist, so dass es häufiger als bei anderen Familien zu Hybridisierungen kommen kann. Der Häufigste Hybride, den man zu Gesicht bekommt, ist der aus einer Stockente mit einer Hausente hervorgehende Nachwuchs.
Nicht verwunderlich, denn als (domestizierte) Abkommen der Stockente, sind Hausenten genetisch noch ziemlich nah an den wilden Stockenten dran.


Dass wir es hier nicht mit leuzistischen Enten (Gendefekt, der die Entstehung farbbildender Zellen verhindert ) zu tun haben, erkennt man daran, dass nicht nur Weiß im Gefieder ist, wo keines sein sollte, sondern dass es auch andere Farbvariationen gibt, was bei Leuzismus nicht der Fall wäre.


Auf dem letzten Foto seht ihr (hinter der gewöhnlichen Stockente) noch einen zweiten Hybriden.

Blässhuhn Teil 2: Badespaß

Während wir uns bei solchen Temperaturen mit Baden noch schwer tun, ist das für Enten & Rallen kein Thema. So wie hier beim 2. Teil vom Blässhuhn, das gerade im Wasser plantscht.

Blässhuhn Teil 1: Ruhemodus

Man sagt, da wo es Wasser gibt, gibt es auch Blässhühner. Ein häufiger Gast an Seen und Teichen, der nichts mit Hühnern zu tun hat. Das Blässhuhn wird daher auch oft als Blässralle bezeichnet, weil es zur Familie der Rallen gehört. Ein anderer einigermaßen häufiger Vertreter dieser Gruppe wäre zum Beispiel das Teichhuhn.

Stockenten in Bewegung

Heute mal ein Vogel, den jeder kennt: Die Stockente beim Plantschen, im Flug und was sie sonst noch so treibt.


In der Nachbrutzeit (Juli/August) sieht man auf den ersten Blick immer nur “Weibchen” – das ist allerdings die Zeit, wo die Männchen sich an Mauserplätzen versammeln, um ihr Gefieder zu erneuern. In der Zeit tragen sie ihr Schlicht- bzw Ruhekleid und sehen wie die Weibchen aus. Unterscheiden kann man sie dennoch und zwar am Schnabel.

Junger Kormoran im Anflug

Heute mal wieder Fotos vom Kormoran. Dieses Mal ein jüngeres Individuum, zu erkennen am noch etwas bräunlichem Gefieder und dem weißen Bauchfleck, den einige Jungtiere noch im ersten bis zweiten Jahr haben.


Vögel im Flug sollte man natürlich sehr kurz belichten, bei der ganzen Reihe war ich bei 1/2.000s.

Was für ein Löffel!

Zugegeben, der Schnabel sieht schon etwas aus wie angeklebt und unpraktisch scheint er noch dazu. Die Rede ist natürlich von der Löffelente. Zumindest der letztere Punkt ist definitiv nicht zutreffend, wenn man schon einmal gesehen hat, wie effektiv Löffelenten damit die Wasseroberfläche nach Nahrung durchsieben können.


Als Zugvögel in unseren und ähnlichen Breiten, kann man vor allem im Winter Glück haben, Löffelenten auf der Durchreise beim Rasten zu sehen. Unser Brutbestand ist nämlich nicht so groß – Die Fotos stammen vom November ’20.


Die ersten Fotos zeigen das Männchen, die nachfolgenden das Weibchen.