Aus dem Trivialnamen des Grünfinken kann man schon ein paar richtige Dinge herleiten wie die Zugehörigkeit zur Familie der Finken, welche man auch gut am Finkenschnabel erkennen kann. Das mit dem Grün trifft vor allem auf die Männchen im Prachtkleid zu, Weibchen sind wesentlich matter gefärbt und zeigen eher ein gräuliches Grün.
Wenn man sie nicht sieht, kann man sie dafür oft sehr gut hören: Der Ruf ist ein markant lang gezogenes „Grrrrrrrrrrüüüüüüün“, der Gesang dagegen eine schnelle Folge gleich klingender Trillerlaute. Dieser erinnert ein wenig an den Bluthänfling, weist aber im Gegensatz zu diesem nicht die effektvollen „Laserpistolen“ Variationen auf. Im Flug ist fast immer der Flugruf zu hören, der wie eine abgekürzte Version des Gesangs klingt. Ansonsten hört man gelegentlich auch ein nach oben ziehendes „wjiiüüüühd!“, was man auch oft von Stieglitzen hört. Dieser Ruf wird als Alarmruf benutzt.
Immer wieder für Irritation, bspw. bei Gartenbesitzern, sorgen die Jungvögel vom Grünfinken, welche im Gegensatz zu den Altvögeln sehr kräftige schwarze Strichel an Brust, Bauch und Flanken aufweisen sowie eher mattgrün bis bräunlich gefärbt sind und damit anders als die Altvögel wirken. Immer markant sind jedoch die knallgelben Handschwingen, die beim sitzenden Vogel den Eindruck eines gelben Strichs vermitteln und den man so auch bei erwachsenen Tieren findet.
Die saisonale Verpaarung unter Grünfinken findet meist schon in den winterlichen Trupps statt. Neben der typischen monogamen Saisonehe kommen ansonsten auch alle anderen denkbaren Varianten vor: Männchen mit 2 oder mehr Weibchen (Polygynie) oder Weibchen mit mehreren Männchen (Polyandrie). Bei bei diesen Varianten handelt es sich dabei ausschließlich um Seitensprünge, d.h. das Brutpaar bleibt saisonal zusammen und ist ansonsten nicht in anderen Bruten bzw. der Brutpflege involviert. Mittlerweile weiß man, dass dieses Verhalten unter Singvögeln weit verbreitet ist, bspw. bei Kohl- und Blaumeisen, Heckenbraunellen, vielen Finkenarten uvm.
Also ein wenig grummelig schauen Grünfinken mit ihren kleinen Augen schon, dieses Individuum hat dabei besonders grumpy gewirkt
Mit 15cm Körperlänge erreichen sie die Ausmaße des durchschnittlichen Buchfinks, sind mit einem Gewicht von 23-37g aber deutlich massiger, was sich auch in ihrer kräftigeren Gestalt bemerkbar macht.
Der Grünfink ist ein ausgesprochener Vegetarier, der mit dem kräftigen Finkenschnabel prädestiniert dafür ist, verschiedene Samen und Kerne zu knacken. Je nach Jahreszeit ernährt sich die Art von Knospen, Gras- und Staudensamen, Hagebutten, Baumsamen, Beeren, weitere Früchte sowie Futter am Futterhaus.
Eine kleine Ausnahme gibt es bei jungen Nestlingen, die anfangs mit kleinen proteinreichen Insekten gefüttert werden, bevor sie später Samenbrei von ihren Eltern in die hungrigen Schnäbel gestopft kriegen.
Das folgende Bild zeigt auch einen Grünfink, aber nicht das strahlend gelbgrüne Männchen, sondern das eher matte Weibchen, welches leichte Strichel und nur vereinzeltes Grün zeigt. Markant sind auch hier die gelben Flügelaußenkanten.