Heckenbraunelle

Wie eine Maus: Die Heckenbraunelle gehört zu den unbekannteren Deutschen Brutvögeln und das, obwohl sie mit 1,25-1,75 Millionen Brutpaaren in den Top 20 der häufigsten Brutvögel vertreten ist. Sie macht es einem aber auch nicht so einfach sie zu entdecken: Gleich einer Maus huscht sie im Unterholz auf der Suche nach Insekten und Samen umher und geht bei Verdacht auf Feinde schnell wieder in Deckung.

Diese Heckenbraunelle habe ich zuerst an ihrem Gesang erkannt. Dieser ist recht hoch und schnell wechselnd und nicht ganz so leicht einzuprägen. Mich erinnert er ein wenig an ein Rotkehlchen ohne so tiefe Töne und mit weniger flötender Charakteristik.

In der Literatur liest man, dass sie den Gesang vor allem während der Balzzeit oft von einer exponierten Warte wie einer niedrigen Fichtenspitze vorträgt. Nunja, hier war es ein Baumstumpf hinter Totholz und auch nur eine Strophe. Dann ist sie sogleich wieder flink und geschäftig weggewuselt. Da ich wusste, dass sie da sein musste, habe ich an der vermuteten Deckung, wohin der Schatten gehuscht ist, etwas ausgeharrt und da kam sie dann tatsächlich heraus und saß einige Zeit auf dem Ästchen.

Oft wird das Verhalten vom Zaunkönig mit einer Maus verglichen, beinahe noch mehr passt diese Beschreibung auf die Heckenbraunelle im heutigen Beitrag. Zugegeben: Im Gegensatz zum Zaunkönig sitzt sie zur Balzzeit und beim Gesang auch mal höher auf exponierten Warten, so wie hier auf jungen Fichten im April. Ansonsten lebt sie aber ein recht heimliches Leben und verbringt die meiste Zeit in strukturreichen Habitaten (naturnahe Parks/Gärten mit Sträuchern, lockere Wälder mit ausreichend Strauchschicht usw.) auf dem Boden. Unter die namensgebende Hecke flitzt diese Braunelle auch ganz flink, wenn sie sich entdeckt oder gestört fühlt.

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