In einer warmen Spätsommernacht im August

Mitte August war es mal wieder Zeit, um nach Eulenfaltern zu schauen. Dazu waren wir in einem Mischwald in der Nähe unterwegs bei unglaublichen 23°C noch nach 22 Uhr. Lustig war, dass wir viele Eulenfalter gar nicht unseren Ködern hatten, sondern auf Blättern sitzend vorgefunden haben. Auch bemerkenswert, wieviele Arten wir aus der Gattung der Bandeulen (Noctua spec.) hatten: Gleich 5 Stück! Gemeinsam ist ihnen, dass sie knallgelb-orange Hitnerflügel mit schwarzen Binden haben, die sie im Normalfall aber bedeckt halten. Dazu gab es wie bei jeder Tour noch ein paar andere Überraschungen, aber das später dann.

Fotos 1&2 zeigen die Breitflügelige Bandeule (Noctua comes). Markant bei dieser Art ist, dass das breite Querband der Vorderflügel am Rand in einen dunklen, aber nicht schwarzen, Fleck ausläuft sowie die namensgebenden breiten Flügel.

Fotos 3&4 zeigen eine Bunte Bandeule (Noctua fimbriata) mit Glatze Da hat sie schon einige Schuppen während ihrer Flugzeit gelassen. Die Querbänder bei dieser Art sind sehr markant und unterscheiden sich gut von den anderen Noctua-Arten.

Fotos 5&6 zeigen die Dreipunkt-Glanzeule wie sie am Köder lutscht Zur Bestimmung sei gesagt: Nomen est Omen.

Folgende Fotos zeigen verschiedene Individuen der Hausmutter (Noctua pronuba), die am häufigsten vertreten war. Bei jedem Individuum sind 2 Fotos zu sehen. Gut zu sehen ist zum Einen die Variabilität, als auch die Merkmale, die immer zu sehen sind (kleiner dunkler Nierenmakel, schwarze Flecken am Vorderflügelrand, schmale Flügel, länglicher Körper, Körperhaltung).

Besonders schön fand ich den Eulenfalter auf den Fotos 15&16 am Köder: Ein Eulenfalter aus dem Artenpaar Janthe/Janthina-Bandeule (Noctua janthe/janthina).

Etwas kniffelig war der Eulenfalter auf den Fotos 17&18 mit dem passenden Namen Verwechselbare Bandeule (Noctua interposita). Auf dem zweiten Fotos sieht man gut wie die dunklen Flecke an der Mündung der Wellenlinie verwaschen braun sind; nach unten scharf, nach oben weich begrenzt. Auch die Schmalflügeligkeit bzw. der Gesamteindruck hilft zur Unterscheidung.

Foto 19 zeigt einen Blassen Nesselzünsler oder nur Nesselzünsler (Patania ruralis), den wir am Waldrand auf dem Rückweg angetroffen haben.

Foto 20 ist vor allem einigen Gärtnern bekannt, es ist der eingeschleppte Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis).

Foto 21 zeigt eine nicht näher bestimmte Florfliege. Man sieht sie im Sommer ja regelmäßig irgendwo sitzen, aber wie sie am Köder gelutscht hat, war schon ein lustiger Anblick

Foto 22 war eine schöne Überraschung und ein Zufallsfund auf dem Rückweg: Eine Raupe vom Großen Kohlweißling (Pieris brassicae) auf seiner passenden Nahrungspflanze, der Knoblauchsrauke. Während man Kleine Kohlweißling und Grünader-Weißlinge allerorten findet, ist der Große Kohlweißling mittlerweile seltener geworden.

Zuletzt die schwarze Riesenschnecke, die wir noch im Wald hatten: Es ist der Schwarze Tigerschnegel, das sicherste Merkmal zur Abgrenzung schwarzer Wegschnecken ist neben der Größe vor allem die Position des Atemlochs, die ist beim Schwarzen Schnegel näher am Rand vom Mantelschild. Außerdem ist die Art wesentlich schlanker gebaut.

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