Libellen und Falter in der Schaalsee-Region

Heute eine kleine Auswahl an Faltern und Libellen, die wir in Umgebung des Kuhlrader Moor und Röggeliner Sees im Juni ’22 gesehen haben.

Foto 1 zeigt eine Libelle, deren Bestimmung einen oft ins Grübeln bringt: Es ist ein junges Weibchen der Fledermaus-Azurjungfer (Coenagrion pulchellum). Diese Art ist besonders variabel und hilfreich bei der Bestimmung nach morphologischen Merkmalen ist der Blick aufs Pronotum (Brustsegment oben) und die Kopfoberseite. Dieses Individuum hat uns anfangs an die sehr viel seltenere weibl. Vogel-Azurjungfer (C. ornatum) denken lassen.

Foto 2 ist eine unsere häufigsten Libellen, eine männliche Gemeine Becherjungfer (Enallagma cyathigerum). Erinnert sei hierbei noch einmal an die fiese Tatsache, dass Weibchen den namensgebenden Becher auf dem 2. Segment nicht haben und dann auch noch auf den restlichen Segmenten ein vollkommen anderes Torpedo-ähnliches Muster aufweisen.

Foto 3 zeigt einen Spanner, der zumindest auf Fotos an die Gattung Scopula spec. erinnert – Die Kleinspanner. Im Feld oder mit einen Vegetationsvergleich auf dem Foto fallen diese aufgrund der winzigen Größe aus. Übrig bleiben zwei Weißspanner der Gattung Cabera spec., die mitunter – aber nicht nur – an er Stirnfärbung zu unterscheiden sind. Dies hier ist ein Braunstirn-Weißspanner (Cabera exanthemata). Der ist nicht nur stärker dunkel beschuppt als sein naher Verwandter die Wellenlinien sind mehr Kaffeebraun statt Grau, aber vor allem sind diese deutlich zackiger und unruhiger gezeichnet.

Foto 4 ist einer unserer häufigsten und am einfachsten zu bestimmenden Dickkopffalter, der Rostfarbige Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus). Die korrekte Bestimmung von Dickkopffaltern erfordert Erfahrung, gute Literatur und am besten ordentliche Makrofotos. Von den orangefarbigen Dickkopffaltern fliegen bei uns 5 Arten aus 3 Gattungen. Auch wenn teilweise abgeflogen, erkennt man die typischen schwach hellen Kästchenmuster und die ebenfalls (bei passender Perspektive) diagnostischen Häkchen an den Fühlerkolben, was alles andere sicher ausschließt.

Foto 5 widerspricht der Aussage, dass die Kleinschmetterlinge wie Motten oder Zünsler, allesamt langweilig grau-braun wären oder gar nur als “Luft-Plankton” betitelt werden. Dieser Falter mit der schönen Zeichnung der Hinterflügel ist ein weiblicher Wasserlinsen-Zünsler (Cataclysta lemnata). Bei den Männchen sind die Vorderflügeloberseiten wesentlich heller, oftmals sogar ganz weiß.

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