Waldbaumläufer

Auf den ersten Blick ist es schwer Unterschiede zum nah verwandten Gartenbaumläufer zu erkennen. Aber es gibt sie: Zu den recht unsicheren Bestimmungsmerkmalen zählen der hellere Bauch, der Überaugenstreif und die längere Hinterzehenkralle des Waldbaumläufers. Etwas besser zur Unterscheidung sind folgende Merkmale: Der Waldbaumläufer hat einen wesentlich kürzeren und stärker gebogenen Schnabel, die “Treppenstufen” auf der Flügelbinde haben einen steileren und weniger sanften Übergang und keine weißen Flecken am Ende der Armschwingen; desweiteren unterscheiden sich beide Baumläufer im Ruf & Gesang. Beide haben eher eine pfeifende, hohe, fiepende Stimme. Die Strophen beim Waldbaumläufer sind allerdings länger und weisen ein sich wiederholendes Muster auf, was beim Gartenbaumläufer nicht der Fall ist.

(Wald)baumläufer sind schwer zu entdecken und verraten sich im Wald oftmals durch ihre hohen, fiepsenden Töne, die sie oft von sich geben. Im Gegensatz zum Kleiber können sie einen Baumstamm nur aufwärts klettern. Dazu laufen sie, auf der Suche nach Insekten, spiralförmig den Stamm nach oben und wenn sie dann oben sind, fliegen sie den nächsten Baum weiter unten wieder an, um mit dem Emporklettern von vorn zu beginnen.

Hier konnte ich den Waldbaumläufer in seinem typischen Habitat beim Herumklettern nach Insekten erwischen. Auch, wenn er durchaus mal in Siedlungsnähe beobachtet wird, bildet das im Gegensatz zum Gartenbaumläufer eher noch die Ausnahme.

Den Waldbaumläufer findet man vor allem in größeren Wäldern – Ob Nadel, Misch- oder Laubwald ist ihm dabei egal. Alt- und Totholzbestand sind aber wichtig, da er sich primär von Insekten und Spinnen ernährt, die er mit seinem feinen und gebogenen Schnabel unter Ritzen der Borke hervorpickt.

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