Wiesenschafstelze

Die Schafstelze ist eine unserer 3 hier vorkommenden Stelzenvogel-Arten. In Mitteleuropa gibt es ganze 6 verschiedene Unterarten der Schafstelze, die vereinzelt auch mal bei uns zu sehen sein können. Die Unterart, die als Brutvogel bei uns verbreitet ist, ist die Wiesenschafstelze (Motacilla flava flava).

Der Name der Schafstelze leitet sich davon ab, dass man sie neben Feuchtwiesen vor allem auf Weideflächen antreffen kann, denn als Bodenbrüter ist sie auf extensiv genutzte und natürlich kurz gehaltene Wiesen angewiesen. Wie auch bei allen anderen Wiesenvögeln, ist der Bestandstrend der Wiesenschafstelze (Problem der häufigen und intensiven Mahd, Insektenschwund durch Pestizide, fehlende Strukturen oder aber unkontrollierte Sukzession auf Brachen) bei uns negativ. Einige Brutpaare sind mittlerweile auf Ackerflächen ausgewichen – mit gemischtem Erfolg.

Diesen hübschen Vogel kann man bei uns nur im Sommerhalbjahr sehen, da Wiesenschafstelzen Langstreckenzieher sind und ab August in Richtung Afrika, südlich der Sahara, ziehen. Die Truppenbildung und das Aufsuchen gemeinsamer Schlafplätze findet aber oft schon bereits im Juli statt.

Auf extensiv genutzten Weiden und Streuobstwiesen mit natürlicher Beweidung durch Kühe, Schafe u.a. profitiert sie auch von dem Nahrungsangebot: Weidetiere locken nicht nur eine Menge Insekten an, sondern scheuchen diese beim Herumlaufen auch immer wieder auf und hier kann die Schafstelze dann zuschlagen.

Bei den Schafstelzen gibt es nicht nur ein Pracht- und Schlichtkleid, so wie das auch bei den anderen Stelzen der Fall ist, sondern auch einen Geschlechtsdimorphismus, was das Aussehen des Federkleids von Männchen und Weibchen betrifft.

Hier haben wir das hübsche Weibchen der Wiesenschafstelze. Nicht ganz so knallgelb und kontrastreich wie das Männchen, aber trotzdem sofort als Schafstelze zu erkennen.

Den Nachwuchs vom Wiesenschafstelzen-Pärchen konnten wir fröhlich umherfliegend auch dort entdecken

Von unseren 3 heimischen Stelzenarten, hat die Schafstelze den kürzesten Schwanz und ist daher im schnellen Überflug nicht immer sofort zu erkennen. Dabei zeigt sie aber das typischen Flugmuster der Stelzen: Ein gerader Flug in „hüpfenden“ Wellen, bei man oft ihre recht unauffälligen Ruflaute hören kann.

Wiesenschafstelzen-Männchen vom Mai. Ab April, vereinzelt im März, kann man sie hier wieder beobachten, sofern man noch intakte Landschaftsteile vorfindet, denn den Winter verbringen sie in Afrika. Als Langstreckenzieher fliegen sie südlich der Sahara ins Winterquartier.

Bereits ab Ende Juli können sich die ersten kleineren Trupps bilden, der eigentliche Zug findet dann hauptsächlich von Mitte August bis Anfang September statt und läuft im Oktober aus.

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