Wintergoldhähnchen

Wir hatten ja bereits das Sommergoldhähnchen besprochen. Heute kommt sein enger Verwandter, das Wintergoldhähnchen, an die Reihe. Die Namensgebung kommt daher, da Sommergoldhähnchen nur im Sommer hier zu sehen sind (Zugvögel) und Wintergoldhähnchen auch im Winter.

Mit 4-7g (!) Körpergewicht sind sie beide die leichtesten Vögel Europas. Wie unvorstellbar winzig sie sind, kann man sich meist erst richtig vorstellen, wenn sie einem einmal selbst vor der Nase herumgehüpft sind. Die angegebene Körperlänge von 9-10cm bezieht sich zudem von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze.

Man fragt sich wie so ein winziger Körper die Wärme im frostigen Winter halten kann. Tatsächlich ist es so, dass die Populationen, bedingt durch den Winter, sehr starken Schwankungen im Bestand unterliegen. In Frostnächten verbringen sie dann auch, ähnlich wie andere kleine Arten (Baumläufer bspw.), die Nächte zusammen aneinandergekuschelt.

Die, je nach Ernährungszustand, 4-7 Gramm Körpergewicht, die ein Wintergoldhähnchen auf die Waage bringt, entsprechen im Winter auch der Menge an Futter – winzigen Insekten – das aufgenommen werden muss.

Das Verhältnis von Körpervolumen zu Körperoberfläche ist bei so kleinen Tieren besonders ungünstig, daher muss ein sehr aktiver Stoffwechsel für genügend Wärme sorgen. Eine weitere Strategie, um den Winter gut zu überstehen, ist das eng aneinander geschmiegte Schlafen in Baumhöhlen oder anderen sicheren Plätzen bei Nacht. Die skandinavischen Wintergoldhähnchen sind allerdings keine Standvögel: diese ziehen bis zu 1.000km gen Süden.


Für die meisten gleichwarmen Tiere (inkl. Vögel) gilt allerdings, dass im Winter nicht die Kälte das primäre Problem ist, sondern die Verfügbarkeit von Nahrung. Daher ziehen Vögel wie Feldlerche oder Fischadler und hält bspw. der Igel Winterschlaf.

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