Wie eine Maus: Die Heckenbraunelle

Die Heckenbraunelle gehört zu den unbekannteren Deutschen Brutvögeln und das, obwohl sie mit 1,25-1,75 Millionen Brutpaaren in den Top 20 der häufigsten Brutvögel vertreten ist. Sie macht es einem aber auch nicht so einfach sie zu entdecken: Gleich einer Maus huscht sie im Unterholz auf der Suche nach Insekten und Samen umher und geht bei Verdacht auf Feinde schnell wieder in Deckung. Zwar macht das der Zaunkönig bspw. auch so, aber der ist noch wesentlich ruf- und singfreudiger und nicht ganz so scheu.

Diese Heckenbraunelle habe ich zuerst an ihrem Gesang erkannt. Dieser ist recht hoch und schnell wechselnd und nicht ganz so leicht einzuprägen. Mich erinnert er ein wenig an ein Rotkehlchen ohne so tiefe Töne und mit weniger flötender Charakteristik.

In der Literatur liest man, dass sie den Gesang vor allem während der Balzzeit oft von einer exponierten Warte wie einer niedrigen Fichtenspitze vorträgt. Nunja, hier war es ein Baumstumpf hinter Totholz und auch nur eine Strophe. Dann ist sie sogleich wieder flink und geschäftig weggewuselt. Da ich wusste, dass sie da sein musste, habe ich an der vermuteten Deckung, wohin der Schatten gehuscht ist, etwas ausgeharrt und da kam sie dann tatsächlich heraus und saß einige Zeit auf dem Ästchen.

Wer einen gut strukturierten Garten mit Hecken und Sträuchern sein Eigen nennt, kann Glück haben, dass sich Heckenbraunellen bei ihm ansiedeln. Ansonsten findet man sie (wenn man sie denn findet), in naturnahen strukturierten Wäldern mit viel Deckungsmöglichkeiten (Sträuchern, Krautschicht, viel Totholz) sowie an Feldgehölzen; also an Feldrändern, wenn sich dort Bäume und viele Sträucher oder Hecken befinden.

Der Waldwusel im Sonnenschein

Hier konnte ich den Waldbaumläufer in seinem typischen Habitat beim Herumklettern nach Insekten erwischen. Auch, wenn er durchaus mal in Siedlungsnähe beobachtet wird, bildet das im Gegensatz zum Gartenbaumläufer eher noch die Ausnahme.

Den Waldbaumläufer findet man vor allem in größeren Wäldern – Ob Nadel, Misch- oder Laubwald ist ihm dabei egal. Alt- und Totholzbestand sind aber wichtig, da er sich primär von Insekten und Spinnen ernährt, die er mit seinem feinen und gebogenen Schnabel unter Ritzen der Borke hervorpickt.