Mittelspecht-Dame bei der Nahrungssuche

Bei Frost und Sonne konnte ich diesen weiblichen Mittelspecht bei der Nahrungssuche beobachten und ablichten. Der Geschlechtsdimoprhismus ist bei dieser Spechtart eher schwach ausgeprägt und je nach Beobachtungsbedingungen und individueller Variation nicht immer klar auszumachen, aber generell haben Weibchen ein nicht so kräftig leuchtendes Rot in der Kappe und diese verläuft eher ins Schwarz.

Auf den Fotos kann man gut sehen, warum man den Mittelspecht zu den Stocherspechten zählt: Er ist auf Bäume mit grober Borke angewiesen, da er mit seinem feinen Schnabel dort nach Insekten stochert. Daher korreliert das Auftreten und die Häufigkeit von Mittelspechten mit der Anzahl geeigneter mit grober Borkenstruktur: Früher waren das auch sehr alte Buchen, heute vor allem Eichen, da letzte schon in jüngeren Jahren eine grobe Borke bekommen.

Wichtig ist dieses Tatsache auch beim aktuellen Waldumbau von gebietsfremden Fichten-Plantagen hin zu strukturierteren Mischwäldern – Da sollten dann auch entsprechend Eichen (nicht nur) für den Mittelspecht gepflanzt werden, zumal er als Deutsche Verantwortungsart gilt: Im Gegensatz zu anderen Spechten besiedelt er eine geographisch recht kleine Region und Deutschland beherbergt 20-35% des Weltbestandes.

Trommelnd wird man den Mittelspecht eher selten erleben, da er diesen Instrumentallaut nur relativ leise nutzt, um den Partner in der Nähe eine potenzielle Nesthöhle anzuzeigen.

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